Die drei Halbwaisen Andrea (Isabella O’Sullivan), Moppet (Ayomide Garrick), and Patrick (Eden Lawrence) müssen den Weihnachtsabend mit ihrer alten Großtante Ruth (Maggie Smith) verbringen, weil ihr Vater (Joel Fry) arbeiten muss.
Ruth erzählt den Drei die Geschichte vom dreizehnjährigen Nikolas (Henry Lawfull), der mit seinem Vater, dem Holzfäller Noel (Michiel Huisman) in einer armseligen Hütte im finnischen Wald wohnt.
Nikolas Mutter, die drei Jahre zuvor von einem Bär gefressen wurde, erzählte ihrem Sohn immer wieder von einem magischen Ort ganz weit im Norden, wo es Wichtel, Elfen und Trolle gibt.
Als der König (Jim Broadbent) eines Tages demjenigen, der etwas findet, was dem Königreich Hoffnung schenkt, großen Reichtum verspricht, macht sich Noel mit anderen Männern aus der Gegend auf, um im Norden das Gesuchte zu finden. Und als Noel nicht zurückkommt, zieht Nikolas los, um seinen Vater und vielleicht auch den magischen Ort aus den Erzählungen seiner Mutter zu finden…
Als ich 2016 eher zufällig das gleichnamige Jugendbuch, das als Vorlage für diesen Film, dient, gelesen habe, war ich mehr als begeistert, von dieser wunderbaren Weihnachtsgeschichte mit ganz viel Herz.
Auf die Verfilmung habe ich mich dann natürlich auch sehr gefreut, auch weil mit Huisman, Smith, Toby Jones und Sally Hawkins einige Schauspieler dabei sind, die ich wirklich gerne sehe.
Leider war ein Kinobesuch für mich nicht möglich und auch die Hörbuchversion des Buchs, die ich eigentlich vor der Filmsichtung anhören wollte, habe ich nicht geschafft, also musste Heimkino und nur noch rudimentäres Wissen zur Handlung des Buchs reichen, als ich mir den Film vor kurzem angeschaut habe.
Schön fand ich, dass die Rahmenhandlung mit Großtante Ruth für den Film nicht gestrichen wurde, die ich sowohl im Buch als auch im Film für sehr stimmig erzählt bzw. inszeniert halte und wer wäre besser für diese Rolle geeignet, als die großartige Maggie Smith, die für mich auch in dieser kleinen Nebenrolle wieder glänzen kann.
Nikolas war mir, genau wie im Buch auch im Film wieder sehr sympathisch, was natürlich sehr an der Figur an sich, aber auch an Lawfull liegt, der seine Sache wirklich gut macht und hoffentlich, wenn er das will, in viel mehr Filmproduktionen zu sehen sein wird.
Huisman überzeugt mich als Noel, vor allem, weil er es vermag die verschiedenen Seiten der Figur gekonnt zu zeigen.
Die Wichtel und ihre Stadt sind schön inszeniert. Sie wirken phantastisch, aber nicht zu knallig, so dass man sich als Zuschauer mit genug Phantasie durchaus vorstellen kann, dass die Wichtelstadt im hohen Norden in der Nähe des Nordpols tatsächlich existiert.
Ein bißchen klischeehaft wirkten dann zwar Hawkins als ‚böse‘ Wichtelfrau und Kristen Wiig als Tante Charlotta auf mich, aber in einer märchenhaften Geschichte wie dieser finde ich diese Art der Klischees nicht sonderlich tragisch.
So weit ich mich erinnere, ist die Handlung des Buchs gut umgesetzt worden, wenn natürlich auch an der ein oder anderen Stelle gekürzt werden mußte.
Trotzdem sind die zentralen Punkte der Geschichte stimmig enthalten und auch wenn für mich im Buch klarer wird, dass aus Nikolas der Weihnachtsmann wird, während im Film für mich der Trost der Halbwaisen und die Botschaft, dass auch nach schlimmen Erlebnissen alles gut werden kann, im Mittelpunkt steht, ist der Film für mich eine gelungene Adaption.
Ich wurde gut unterhalten, habe mit Nikolas mitgefiebert, allgemein die Weihnachtsbotschaft des Films genossen und mich am Ende wunderbar getröstet gefühlt. Für mich kann daher ‚Ein Junge namens Weihnacht‘ zu einem Film werden, den ich regelmäßig in der Advents- und Weihnachtszeit alle Jahre wieder anschauen werde, um mich von der bunten, weihnachtlichen und stellenweise auch überraschend tiefsinnigen Geschichte verzaubern zu lassen. Prädikat: einfach schön, wenn auch manchmal etwas traurig!
‚Ein Junge namens Weihnacht‘ bei Sky Deutschland
‚Ein Junge namens Weihnacht‘ als Stream bei Prime Video (Affiliate-Link)
Ein deutscher Trailer
Ein englischer Trailer
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