Once Upon a Time in Hollywood (Originalversion)

Los Angeles, 1969:
Der Schauspieler Rick Dalton (Leonardo DiCaprio), der mittlerweile nur noch in Fernsehserien mitwirkt und dort auch nur als Bösewicht besetzt wird, macht sich Sorgen um seine Karriere.
Sein bester Freund, Stunddouble und Mädchen für alles Cliff Booth (Brad Pitt) versucht ihn zu beruhigen und spricht ihm Mut zu.
Schließlich nimmt Dalton eine Rolle in einem von ihm nicht sonderlich geschätzten Italo-Western an und geht mit Cliff für sechs Monate nach Europa.
Als die beiden Männer nach Hollywood zurückkommen, teilt Rick Cliff mit, dass er ihn nicht mehr bezahlen kann und vermutlich auch sein Haus in Hollywood verkaufen muss.
Die beiden Männer lassen es noch einmal richtig krachen, werden dabei jedoch von drei Mitgliedern der Manson-Familie überfallen…

Ich kenne nicht viele von Tarantinos Filmen und kann mir daher auch kein wirkliches Urteil über ihn erlauben, weiß aber, dass er mir tendenziell immer etwas zu durchgedreht inszeniert.
‚Once upon a time in Hollywood‘ ist trotzdem auf meiner to-watch-Liste gelandet, weil ich den Trailer visuell ansprechen fand, mir die Castliste gefallen hat und ich die Manson-Familie spannend finde.
Damit habe ich mir nach Ein verborgenes Leben‚ gleich wieder einen langen Film ausgesucht und ich muss leider sagen, dass ich diesem seine Länge angemerkt habe.
diCaprio und Pitt gefallen mir als Gespann gut und schauspielerisch habe ich nichts auszusetzen.
Dass ich mir in der ein oder anderen Szene dachte ‚Mann, sind die beiden gealtert, seit ich sie das letzte Mal auf der Leinwand gesehen habe‘, liegt in der Natur der Sache. Schließlich werde ich auch nicht jünger…
Gut gefallen hat mir auch die Darbietung von Margot Robbie als Sharon Tate und Timothy Olyphant als James Stacy.
Der heimliche Star des Films ist für mich aber Brandy, leider konnte ich hier keinen echten Namen ermitteln 😉
Wenn man aufmerksam hinschaut, bemerkt man, dass der Cast auch für winzig kleine Nebrnollen hervorragend besetzt wurde und ich finde es schade, dass man zum Beispiel von Damon Herriman als Charles Manson oder von Dakota Fanning als Lynette Fromme nicht mehr zu sehen bekomt.
Visuell habe ich auch bekommen, was ich mir vorgestellt hatte. Der Film ist wirklich wunderbar ausgestattet und schön anzusehen.
Leider weist die Geschichte meiner Meinung nach leider gerade in der ersten Hälfte einige Längen auf.
Die Geschichte wird nicht wirklich vorangetrieben und ich habe mich beim Schauen öfter gefragt, was mir Tarantino eigentlich sagen will. Auch wenn er mich zwischendurch immer mal wieder zum Schmunzeln gebracht hat, weil einiges herrlich absurd wirkt.
Die letzte halbe Stunde bietet dann einen furiosen Showdown in Daltons Haus, über den ich mich köstlich amüsiert habe, auch wenn es ziemlich gewalttätig wird.
Leider reicht das insgesamt nicht, um mich die latente Langeweile vom Anfang vergessen zu lassen.
Daher ist ‚Once upon a time in Hollywood‘ für mich ein Film, der vielleicht auch ein wenig daran krankt, dass er sich nicht zwischen dem Abgesang auf das alte Hollywood, der scheiternden Karriere eines durchaus begabten Schauspielers und den vielleicht berühmtesten Morden der Manson-Familie entscheiden kann.
Für Fans von Tarantino und der mitwirkenden Schauspieler sicher ein Muss, für mich ein Film, den man gesehen haben kann, aber nicht gesehen haben muss und unter dem ich mir vielleicht auch einfach etwas anderes vorgestellt hatte.

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Ein deutscher Trailer

Ein englischer Trailer

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8 Antworten zu Once Upon a Time in Hollywood (Originalversion)

  1. nomadenseele schreibt:

    Meins war der Film auch nicht. Ich war vor allem geschockt, wie schleckt Brad Pitt gealtert ist.

    Gefällt 1 Person

  2. Servetus schreibt:

    It could have been 45 minutes to an hour shorter with no negative consequences IMO. This is the only Tarantino film I’ve ever finished watching; I usually have to quit due to violence and I came close to walking out of this one, too.

    Gefällt 1 Person

  3. Herba schreibt:

    @Servetus: Absolutely!
    Understandable re walking out. I feared the dog would get hurt and was weirdly happy when that didn’t happen.

    I am pretty sure I saw ‚Django Unchained‘ and ‚Inglourious Basterds‘ and that’s it with Tarantino. And besides remembering that his movies are gory and a bit weird I have no memory whatsoever of these two….

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  4. Servetus schreibt:

    I guess Bruce Lee’s family was annoyed by the film as well. I couldn’t figure out with this film how much was intended as satirical, either.

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  5. Herba schreibt:

    @Servetus: Understandable too. Although I have to admitt that I giggled a lot during that scene 🙂

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  6. Filmschrott schreibt:

    Der Film ist einfach die Zelluloidgewordene Langeweile, bei der keine Szene irgendeine Bewandnis für den weiteren Verlauf hat. Als Einzelszenen gibt es da ein paar nette Dinger, vor allem wenn Leo als schauspielender Schauspieler briliert. In meinen Augen preisverdächtige Leistung von DiCaprio hier. Seine Story ist dann auch das einzig interessant, wird aber leider dann irgendwann einfach „beendet“ und findet keinen richtigen Abschluss.
    Das Finale ist der typische Tarantino-Gore und mittlerweile auch mit men größtes Problem bei seinen Filmen. Am Ende artet es immer in diese unpassende Cartoongewalt aus, die mMn absolut nicht zum Rest des Films passt. Das ist inzwischen Gang und Gäbe bei ihm und hat bei mir jegliche Wirkung verloren.Langweilt mich nur noch zu Tode.
    Wenn du Lust hast, mal einen – nennen wir es – geheimtipp von Tarantino zu schauen, dann guck dir mal JACKIE BROWN an. Der ist für seine Verhältnisse sehr bodenständig und stringent erzählt. Wird selten genannt, weil er nicht diesen Kultstatus wie die anderen Quentins besitzt, ist mMn aber trotzdem (oder gerade deswegen) einer seiner besten Filme.

    Wenn du nebenbei mehr von Herriman als Charles Manson sehen willst, gibt es bei der Serie MINDHUNTER auf Netflix eine Folge, in der er diese Rolle spielt und er ist absolut fantastisch. Danach ist man noch trauriger, dass Quentin ihn einfach gar nicht genutzt hat in seinem Schnarchnasenschinken.

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  7. Herba schreibt:

    @Filmschrott: Ich fand das Ende für diCaprios Figur auch total bescheuert und ziemlich antiklimaktisch.
    Die Gewalt war nach allem, was vorher kam, mehr als merkwürdig und ja, auch unpassend.
    Danke für den Tipp, ich werde ihn mal auf meine Liste setzen. Mindhunter kenne ich, stimmt da hat man etwas mehr von ihm gesehen.

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  8. Pingback: Medienjournal: Media Monday #538 | Unkraut vergeht nicht….oder doch?

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