Molly’s Game – Alles auf eine Karte (Originalversion)

Molly Blum (Jessica Chastain) kommt aus einer Familie von Überfliegern, die sowohl akademisch als auch sportlich erfolgreich sind.
Als ein Skiunfall ihre Träume einer olympischen Medaille zunichte macht, will Molly eigentlich ein Jurastudium beginnen, doch zuerst nimmt sich die junge Frau eine Auszeit und zieht von Colorado nach Los Angeles.
Dort arbeitet sie schließlich als Assistentin von Dean Keith (Jeremy Strong), der geheime Pokerspiele für Reiche ausrichtet.
Schnell wird die kluge Molly zum Dreh- und Angelpunkt der Organisation dieser Pokernächte, was Keith gar nicht gefällt.
Als er sie aus dem Geschäft drängt, geht Molly nach New York und zieht dort ihr eigenes, erfolgreiches Pokergeschäft auf.
Doch das zieht nicht nur Reiche und Prominente an und über kurz oder lang braucht Molly die Hilfe des erfolgreichen Anwalts Charlie Jaffey (Idris Elba) …

Jessica Chastain wird scheinbar gerne als starke Frau gecasted, denn nach ihrer Hauptrolle in ‚Die Erfindung der Wahrheit‚ spielt sie auch in ‚Molly’s Game‚ die Hauptrolle und den absoluten Dreh- und Angelpunkt der Geschichte.
Ihre Figur ist klug und hat den absoluten Willen, um etwas durchzuziehen. Von klein auf von ihrem Vater (Kevin Costner) darauf gedrillt, dass Aufgeben keine Option ist, kann sie theoretisch alles erreichen, was sie sich vornimmt.
Als ein Unfall Mollys Sportkarriere beendet, sucht sie ein neues Ziel, doch statt auf einer Eliteuni Jura zu studieren, errichtet sie ein Millionenschweres Unternehmen, das Pokerspiele ausrichtet.
Was als eine Möglichkeit beginnt, in ihrem Sabbatjahr vor dem Studium Geld zu verdienen, wird zum Lebensinhalt.
Was Molly privat tut, wer ihre Freunde sind – all das erfährt man nicht. Stattdessen wird haarklein erzählt, was Molly tut, um so erfolgreich zu werden und wie sie schließlich vom FBI verhaftet wird, weil bei ihren Pokernächten auch die Mafia mit am Tisch sitzt.
Und wieder trägt Chastain die Handlung mit Bravour, sowohl darstellerisch, als auch als Erzählstimme aus dem Off.
Im Nachhinein hat mich vermutlich am meisten beeindruckt, dass ich Molly sympathisch finde, obwohl ich kaum etwas über sie weiß und das verdankt die Figur ganz klar Chastain.
Außerdem geht Molly am härtesten mit sich selbst ins Gericht und bewahrt sich doch ihre Menschlichkeit und ihre Integrität, was CHastain ganz wunderbar spielt.
Der restliche Cast hat es daneben schwer, aber zumindest Idris Elba hat mich in seiner Nebenrolle als Anwalt ebenfalls beeindruckt, weil er einen prinzipientreuen Menschen spielt, der trotzdem nicht kleinkariert daherkommt, sondern menschlich sein darf und mit Leidenschaft für seine Mandantin kämpft.
Kevin Costner bietet genau das richtige Mass an Arroganz, um als Mollys Vater glaubhaft zu wirken.
Und auch Michael Cera als Player X und Chris O’Dowd als Douglas, die beide mit für den Fall von Molly Blum verantwortlich sind, sind sehr passend ausgesucht und wirken in der jeweiligen Rolle authentisch.
Die Geschichte mag vielleicht auf manche langatmig wirken, aber ich habe mich eigentlich gut unterhalten gefühlt und mit Spannung verfolgt, wie Molly gegen ihre Verhaftung kämpft, ohne dabei zu vergessen, wer sie ist.
Und natürlich hat mir auch das Zitat aus ‚The Crucible‘ von Arthur Miller gefallen, auch wenn Richard Armitage das 2014 auf einer Londoner Bühne durchaus noch bewegender vorgetragen hat….
Alles in allem ist ‚Molly’s Game‘ für mich ein durchaus sehenswerter Film mit kleinen Schwächen, der vor allem mit seiner großartigen Hauptdarstellerin punkten kann.

Ein englischer Trailer

Ein deutscher Trailer

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2 Antworten zu Molly’s Game – Alles auf eine Karte (Originalversion)

  1. Servetus schreibt:

    Gave this one a miss in theaters — will try to catch it on TV some time.

    Like

  2. Herba schreibt:

    @Servetus: TV is perfectly fine for this!

    Gefällt 1 Person

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