England, 1912:
Die vierundzwanzigjährige Maud Watts (Carey Mulligan) ist verheiratet, hat einen kleinen Sohn und arbeitet als Vorarbeiterin in einer Wäscherei.
Als sie eines Tages auf dem Heimweg sieht, wie Suffragetten Schaufenster zertrümmern, um auf ihr Anliegen, das Wahlrecht für Frauen, aufmerksam zu machen, ist Maud verstört.
Doch als Violet Miller (Anne-Marie Duff) in der Wäscherei wo Maud arbeitet anfängt und dort für die Sache der Sufragetten wirbt, wird Maud magisch angezogen und engagiert sich schließlich selbst.
Werden die Frauen trotz aller Widerstände schließlich Erfolg haben?
Ich habe schon einiges über Suffragetten gelesen und auch der Name Emmeline Pankhurst (im Film von Meryl Streep gespielt) ist mir nicht unbekannt, daher war ich sehr gespannt auf diesen Film.
Carey Mulligan als Maud fand ich einfach großartig. Maud ist klug, arbeitet schwer, ist sich ihrer Situation bewußt (Wäscherinnen wurden meist nicht alt) und versucht doch das Beste daraus zu machen.
Sie möchte ihrem Ehemann Sonny (Ben Whishaw) gerecht werden und kann sich doch der Sache der Suffragetten nicht verschließen, als ihr klar wird, dass sie an der ungerechten Welt, in der sie lebt, etwas ändern möchte.
Ich mag Mulligan ja sowieso sehr gern, aber in dieser Rolle hat sie mir besonders gut gefallen, weil sie zerbrechlich und stark zugleich erscheint und ich unwillkürlich mit ihr mitgefühlt habe.
Besonders gut hat mir auch Helena Bonham Carter als Edith Ellyn gefallen, die alles für ihre Überzeugung gibt und Maud eine gute Freundin wird. Endlich habe ich Carter mal wieder in einer normalen Rolle bewundern und mir bewußt machen, was für eine gute Schauspielerin sie ist!
Auch Anne-Marie Duff, Natalie Press und Romola Garai sind gut gecastet und machen einen hervorragenden Job.
Ein bißchen enttäuscht war ich von Meryl Streep, die als Mrs. Pankhurst nur eine kleine Nebenrolle spielt, für die Werbung im Vorfeld aber als eine der Hauptrollen vermarktet wurde, zumindest war das mein Eindruck, der natürlich auch täuschen kann.
Die männlichen Schauspieler hatten es in diesem Film logischerweise schwer zu glänzen, trotzdem hat mich vor allem Brendan Gleeson beeindruckt und überzeugt, weil er die Rolle des unbarmherzigen Polizisten mit unerwartet viel Tiefe und Gefühl spielt.
Gefreut habe ich mich außerdem über den Kurzauftritt von Samuel West, den ich einfach immer gerne sehe.
Und gerätselt habe ich, woher ich den Mann, der den englischen Premier David Lloyd George spielt, kenne. Gut, dass ich mir den Film im Original angeschaut habe, denn so kam ich irgendwann drauf, daß da Adrian Schiller über die Leinwand flimmert, den ich schon live auf der Bühne gesehen habe.
Mich hat der Film sehr berührt und auch ein Stück weit erschreckt, denn mir war so nicht bewußt, wie heftig die englische Regierung und auch die Bevölkerung gegen die Frauen vorgegangen ist.
Und auch wenn nur einige Filmfiguren wirkliche Personen sind, so gibt er doch einen guten Einblick in historische Ereignisse, die noch nicht so lange her sind und wir heute vergessen zu haben scheinen.
Oder ist sich wirklich noch jemand bewußt, welche Opfer Frauen auf sich genommen haben, um für ihr Wahlrecht zu kämpfen und ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen zu können?
Ich würde das Anschauen von Suffragette auf jeden Fall empfehlen und darauf hoffen, daß der Gedanke, daß das Wahlrecht ein Privilieg ist, sich wieder etwas fester in die Köpfe setzt!
Der englische Trailer zum Film
Der deutsche Trailer zu ‚Suffragette – Taten statt Worte‘
Herrlich, ich habe es noch nicht geschafft den Film zu schauen, wollte aber nachschauen, ob wenigstens einer der Gleesons positiv erwähnt wird. *lach* Danke dafür.^^
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All star cast, that’s for sure.
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Hört sich gut an, der steht auch auf meiner noch to do Liste! Und stimmt, Helena Bonham Carter spielt immer sehr extreme Rollen, mit viel Verkleidung 🙂
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Auch ein Film, der noch auf meiner Liste ganz weit oben steht! Vor allem nach diesem Feedback. 🙂
Liebe Grüße Itchy
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@friedlvongrimm: Nichts zu danken 🙂
Brendan Gleeson hat sich diese Erwähnung aber auch echt verdient, weil er mich wirklich überrascht hat. Ich kenne ihn nämlich nur als Fiesling und hier war er zwar auch nicht gerade nett, hat aber doch (fast widerwillig) Empathie für Mulligans Figur gezeigt und das war einfach gut!
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@Suzy: Die Verkleidung ist schon okay, aber sie spielt dazu halt auch immer so Abgedrehte, da war diese Rolle für mich wirklich mal eine Wohltat 😉
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@freidichterin: Anschauen lohnt sich meiner Meinung nach wirklich! Liebe Grüße zurück!!!
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Den Film möchte ich auch sehen!
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Den Film möchte ich mich auch noch ansehen! Hört sich gut an!
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def sehenswert und ja wir sollten nicht vergessen was es gekostet hat den Frauen das Wahlrecht zu geben… und mit der Ungleichheit ist es leider noch immer nicht getan 😦 Ich fands schon dass sie so viele gute Schauspielerinnen gefunden haben fur den Film 🙂
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Nur als Fiesling? Mad-Eye ist nich fies. Okay, in „The Guard“ ist er auch nicht der freundlichste, ABER in „Calvary“ spielt er einen Menschen, den ich auch in meinem Leben gebrauchen könnte.
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@Hari: Ja, leider ist Gleichheit auch in EUropa in bestimmten Bereichen nur ein Traum 😦
Definitiv! Der Cast ist beeindruckend und wunderbar zusammengestellt!!!
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@friedlvongrimm: May-Eye Moody hatte ich gar nicht auf dem Schirm, den finde ich eigentlich ganz knuffig 🙂
Auf Calvary hast Du mich nun total neugierig gemacht! Der steht schon länger auf meiner DVD-Leihliste, allerdings ohne hohe Priorität und ist nun mal ganz nach oben gewandert.
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