1. Advent

Als ich ein Kind war, pflegte sich meine Familie am Nachmittag eines jeden Adventssonntags bei meinen Großeltern mit den Geschwistern meiner Mutter und deren Familien zu treffen.

Dann saß man zusammen und sang Weihnachtslieder, die Erwachsenen tranken Tee und unterhielten sich nach dem Singen über Gott und die Welt und wir Kinder spielten miteinander.

Da meine Mutter 6 Geschwister hat, von denen die meisten während meiner Kindheit alle recht nah zusammen wohnten, war das immer mit sehr viel Trubel verbunden und mir als introvertiertem Kind immer etwas zu laut.

Trotzdem sind mit diesen Adventssonntagen einige schöne Erinnerungen verbunden und wenn ich die Augen zumache, bin ich wieder 10 Jahre alt, sitze in der großen Wohnküche meiner Großeltern und rieche das Holzfeuer, das im großen Ofen brennt und lustige Schatten an die Wand zaubert.

Aus dieser Zeit kommt auch, daß ich die klassischen Weihnachtslieder, die wir jedes Jahr gesungen haben, immer noch ohne Textbuch mitsingen kann, genau wie meine Mutter und meine Schwester.
Egal, ob es dabei um Lieder geht, die ich nicht so gern mag, wie z.B. ‚Oh Tannenbaum‘ (von einem meiner Onkel in allen möglichen Varianten umgedichtet) oder um Lieder, die ich sehr liebe, wie ‚Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen‘.
Mein Neffe und meine Nichte staunen über diese Textsicherheit immer wieder.

Von den beiden wurde gestern dann auch die Frage aufgeworfen, welches Lied das liebste ist.
Natürlich haben wir alle andere Vorlieben.
Mein liebstes Weihnachtslied, das ich (immer noch) sehr gerne singe und auch gerne höre, ist ‚Süßer die Glocken nie klingen‘

Ich wünsche euch allen einen schönen 1. Adventsnachmittag!

Das Lied in einer klassischen Chorvariante

Etwas moderner, gesungen von einer einzelnen Sängerin