Enola Holmes 2 (Originalversion)

Nachdem Enola Holmes (Millie Bobby Brown) erfolgreich ihren ersten Fall gelöst hat, eröffnet sie in London ihre eigene Detektei.
Doch abgeschreckt von ihrem Alter bleibt die Kundschaft aus und gerade, als sie aufgeben will, beauftragt sie die junge Fabrikarbeiterin Bessie (Serrana Su-Ling Bliss) nach ihrer verschwundenen Schwester Sarah (Hannah Dodd) zu suchen.
Enola stellt sich dieser Herausfoderung und trifft dabei nicht nur auf ihren Bruder Sherlock (Henry Cavill), sondern auch auf andere alte Bekannte…

Ich mag ja sowohl die Buchreihe, die als lose Vorlage für die Filme dient, als auch den ersten Enola-Film sehr und natürlich war die Vorfreude auf Teil Zwei auch dementsprechend groß.
Gefühlt wurde das Durchbrechen der vierten Wand hier etwas zurückgefahren, was mir sehr entgegenkommt, weil ich dieses Stilmittel nicht sonderlich gern mag.
Und auch die Tatsache, dass Mycroft Holmes in diesem Teil aussen vor bleibt, weil sein Darsteller Sam Claflin andere Verpflichtungen hatte, hat mich nur wenig gestört, den Mycroft ist und bleibt ein Unsympath.
Umso schöner fand ich, dass sich die Beziehung zwischen Enola und Sherlock hier weiter entwickelt und auch Mrs. Holmes (Helena Bonham Carter) ihren kurzen Auftritt bekommt.
Ein wenig schade fand ich, wie schnell Enola hier erwachsen wird, weil sie in den Büchern doch trotz allem länger ihre Kindlichkeit in manchen Bereichen behalten darf.
Trotzdem mag ich auch die erwachsenere Enola sehr. Auch weil Millie Bobbie Brown sie wunderbar spielt.
Was im zweiten Film mehr oder weniger komplett aufgegeben wird, ist das Thema der Einsamkeit, an dem die Bücher viel, viel stärker festhalten. Die Film-Enola ist nie lange allein.
Dafür stehen im Film Themen wie Emanzipation, Feminismus und Gesellschaftskritik stärker im Fokus, was mir gut gefallen hat.
Etwas gefehlt hat mir im zweiten Teil die wunderbare Musik aus dem ersten Teil, die ich noch sehr lange im Ohr hatte und die leider nur wenig übernommen wurde – sehr schade.
Irritierend fand ich in diesem Teil die Haare von Henry Cahill. Waren die komisch geschnitten und hingen ihm deswegen ständig vor einem Augo oder haben sie ihm eine merkwürdige Perücke verpaßt?
Und was mir fehlte, war die Hintergrundgeschichte zu Superintendent Grail (David Thewlis). Er scheint früher mit Sherlock aneinander geraten zu sein, aber näher wird das nicht ausgeführt. Und leider kann ich mich nicht daran erinnern, ob Grail zum Conan Doyle Kanon gehört und ich ihn eigentlich kennen müßte.
So war mir die Verbissenheit der Figur einfach zu wenig greifbar und in dieser Stärke auch ein bißchen unglaubwürdig. Aber letztendlich tut das dem Sehvergnügen keinen Abbruch.
Gefreut habe ich mich über die kurze Einführung von Doktor Watson (Himesh Patel), der hoffentlich in einem möglichen dritten Teil mehr Zeit innerhalb der geschichte bekommt, und über das erneute Mitwirken von Louis Partridge als Lord Tewksbury.
Ich hoffe nur, dass die Filmemacher diesen Handlungsstrang nicht in den Sand setzen, denn da gibt es so einige Möglichkeiten, um das zu verhunzen.
Insgesamt war auch ‚Enola Holmes 2‘ ein unterhaltsames Abenteuer, das ich wirklich gern gesehen habe, das aber nicht zu 100 Prozent an den Charme des ersten Teils anknüpfen kann.
Hoffentlich vergeht nicht zu viel Zeit, bis ein dritter Teil realisiert wird, auf den ich mich jetzt schon freue! Nachdem Cavill ja gerade zwei Langzeitverpflichtungen losgeworden ist, sollte das zumindest von seiner Seite aus, ja kein Problem sein *hust*

Mein Eindruck zum Vorgänger kann bei Interesse hier nachgelesen werden.
‚Enola Holmes 2‘ bei Netflix Deutschland

Ein deutscher Trailer

Ein englischer Trailer

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7 Antworten zu Enola Holmes 2 (Originalversion)

  1. Wortman schreibt:

    Cavill macht sich gut als Holmes und die Einführung von Doktor Watson lässt auf einen drittel Teil hoffen.

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  2. Herba schreibt:

    @Wortman: Hoffentlich brauchen die dafür nicht so ewig lange. Warten gehört nicht zu meinen Kernkompetenzen 😉

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  3. Wortman schreibt:

    Ich kann auch immer kaum warten, wenn eine serie richtig gut ist.

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  4. aleshanee75 schreibt:

    Schönen guten Morgen!

    Ich mag ja die Bücher wirklich sehr. Der Charme der alten Zeit, Enola in ihrem einsamen Kampf und die Fälle, die so unaufgeregt daherkommen…
    gerade deshalb kann ich mit den Filmen wahrscheinlich nicht ganz so viel anfangen.

    Den ersten Film fand ich noch gut. Sehr witzig gemacht und unterhaltsam. Sehr auf Action ausgelegt und damit komplett anders als die Bücher, aber ich fand ihn gut gemacht.
    Der zweite dann, dass war für eher fast schon eine Slapstick Komödie ^^ Also einfach zuviel an allem und immer weiter entfernt von den Büchern… ich glaube, den dritten werde ich mir wohl nicht mehr anschauen.

    Vielen Dank auf jeden Fall für deine tollen Einblicke! Deinen Beitrag hab ich heute auch gerne in meiner Stöberrunde verlinkt!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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  5. Herba schreibt:

    @aleshanee75: Hallo und vielen, lieben Dank für die Linkliebe! Das ist total lieb von Dir.
    Schade, dass dich die Filme so enttäuschen, aber irgendwie kann ich das schon auch nachvollziehen. Es geht schon sehr weit weg von den Büchern.
    Ich glaube, ich hab das einfach durch die beiden verschiedenen Medien Buch und Film gut trennen können. Vielleicht auch, weil ich den Cast sehr gern mag.
    Aber da bringt es dann auch nichts weiterzuschauen. Genieß lieber die Bücher, die hoffentlich noch kommen!

    Ganz liebe Grüße zurück, Herba

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  6. aleshanee75 schreibt:

    An sich kann ich Buch und Film schon auch trennen und so enttäuscht vom ersten Film war ich ja nicht 😉 Ich hatte es mir einfach anders vorgestellt, hab mich aber mit der Art schon arrangiert gehabt.
    Aber im 2. war es irgendwie noch mehr anders – auf eine Art die ich einfach nicht so mag … aber ich bin eh immer sehr wählerisch bei Filmen und Serien ^^

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  7. Herba schreibt:

    @aleshanee: Da kann man nichts machen, wenn die Vorstellung, die man sich beim Lesen gemacht hat, so gar nicht paßt. Aber es kann einem ja auch nicht immer alles gefallen, so schade das auch ist.

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