Der Anwalt Robert Bilott (Mark Ruffalo), der für die große Anwaltskanzlei Taft Stettinius & Hollister arbeitet, die große Chemiekonzerne vertritt, ist nach jahrelanger Arbeit gerade zum Partner ernannt worden.
Er wird unverhofft von Wilbur Tennant (Bill Camp), einem Farmer und Bekannter von Bilotts Großmutter, aufgesucht und bittet um Hilfe, weil auf seiner Farm alle Tiere krank oder schon verendet sind.
Nach anfänglichem Zögern verbeist sich Bilott in dem Fall und findet Tennants Verdacht bestätigt, dass vermutlich der Chemiekonzern DuPont dafür durch Verschmutzung des Wassers und Bodens verantwortlich ist.
Bilott nimmt den Kampf David gegen Goliath an, um seinem Klient zu helfen…
Was für eine Geschichte!
‚Vergiftete Wahrheit‘ erzählt wahre Begebenheiten und was passiert, wenn Konzerne tun und lassen können, was sie wollen.
WIe das Ganze ausgegangen ist und natürlich auch im Film ausgeht, kann man bei Wikipedia nachlesen oder vielleicht erinnert sich auch der eine oder andere an einschlägige Nachrichtenmeldungen (falls es die bei uns gab), aber ich möchte hier nicht verraten, was am Ende passiert.
Allerdings möchte ich anmerken, dass ich es wirklich schlimm finde, wie wir als Gesellschaft (auch in Deutschland) mit solchen Ereignissen umgehen. Wobei wir in Deutschland schon stärker regulieren, als das in den USA der Fall zu sein scheint.
Da wird nachgewiesen, dass eine Firma wissentlich und aus Provitgier das Leben von Menschen und anderen Lebewesen gefährdet und die Umwelt nachhaltig schädigt und es passiert erstmal nichts.
Und auch wir Verbraucher sind irgendwie unfähig und/oder unwillig etwas an unserem Konsumverhalten zu ändern.
Das ist für mich ein Stück weit unbegreiflich, auch wenn ich natürlich weiß, wie sowas zustande kommt – auch aus eigener Erfahrung.
Aer genug moralisiert und zurück zum Film. Der Star ist hier für mich ganz klar die Geschichte, die erzählt wird. Diese so filmisch umzusetzen, dass Leute dabei nicht im Kinosessel einschlafen, dürfte dabei die größte Herausforderung gewesen sein und wurde, wie ich finde, ganz gut gemeistert.
Zumindest habe ich mich kein Stück gelangweilt, auch wenn der Film mit knapp über zwei Stunden nicht gerade kurz ist.
Gestört hat mich vor allem in der ersten Hälfte die Musik, die mir viel zu aufdringlich war und vermutlich Spannung erzeugen sollte. Zum Glück wurde das in der zweiten Hälfte etwas besser, auch wenn nicht ganz auf Musik verzichtet wurde.
Schauspielerisch wird der Film ganz klar von Mark Ruffalo als Anwalt Bilott getragen und er macht seine Sache wirklich gut und hat mich als Anwalt, der nicht fassen kann, was da vor sich geht, voll und ganz überzeugt.
Der restliche Cast spielt da nur Nebenrollen, aber auch hier fand ich die Darstellungen gelungen. Wobei für mich vor allem Bill Camp als betroffener Farmer hervorsticht.
Kollegen wie Anne Hathaway und Tim Robbins runden das Ganze ab.
Insgesamt halte ich ‚Vergiftete Wahrheit‘ für einen wichtigen und sehenswerten Film, der seine Geschichte unaufgeregt, aber durchaus eindringlich zu erzählen weiß und der jedem, der ihn gesehen hat, zu denken geben sollte.
Ich bin jedenfalls froh, ihn endlich gesehen zu haben, auch wenn er mich durchaus auch bedrückt hat.
Schön fand ich am Ende dann übrigens auch noch, dass einige der reallen Personen gezeigt wurde, die kleine Cameos im Film hatten.
‚Vergiftete Wahrheit‘ als DVD bei Amazon.de and Amazon Video (Affiliate-Links)
Ein englischer Trailer unter dem Originaltitel ‚Dark Water‘
Ein deutscher Trailer
I thought this was a really solid film, too. (Also I’m watching a debate about PFAS going in a nearby community, and this film filled in a lot of holes in my knowledge base when I saw it.) What always gets me in these situations is the behavior of „Otto Normalverbraucher“ who is clearly suffering from the consequences of bad corporate decisionmaking but defends the corporations.
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@Servetus: I have no idea either, why normal people think they need to defend the big corporations that harm their community. I mean, I know that jobs are valuable but if you’re get a terminal illness because of what your employer did your job won’t matter one bit 😦
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