Freude und Trauer…

…liegen manchmal nahe bei einander.
Das hat der gestrige Tag einmal mehr bewiesen.

Nachdem ich einen wirklich netten Nachmittag hatte, bei dem ich zusammen mit meiner Schwester und meiner Mutter länger mit einer Nachbarin gequatscht habe, die uns ein paar ihrer Schafe zum ‚Rasen mähen‘ leihen wird, habe ich mich abends sehr über die Tweeds einer Amerikanerin gefreut, die den Schauspieler Richard Armitage
(der heute übrigens Geburtstag hat – HAPPY BIRTHDAY Richard!) getroffen hat. Den genauen Bericht kann man hier nachlesen – thanks for sharing!

Leider wurde die Freude durch das Klingeln des Telefons unterbrochen.
Vor zwei Monaten bei der Beerdigung meines Vaters hat ein langjähriger Freund meines Vaters mich noch getröstet, von Erlebnissen mit meinem Vater erzählt und mich an seiner eigenen Trauer teilhaben lassen.
Mit fassungslosem Gesicht stand er vor mir und sagte:
„Dein Vater hat sich einfach davon gemacht und uns allein gelassen….“

Nun kam die Nachricht, daß auch er gegangen ist.
Ich kannte ihn nicht besonders gut, habe ihn nur einmal im Jahr gesehen oder ihn mal am Telefon gesprochen, wenn er einen seiner regelmäßigen Anrufe bei meinen Eltern getätigt hat.
Obwohl wir uns nicht gut kannten, weil er nicht in der Nähe wohnte, war er immer ehrlich interessiert, hat nachgefragt, wie es mit dem Job läuft und einfach Anteil genommen, ohne dabei aufgesetzt zu wirken.
Er war einer der wenigen Menschen, die meinen Vater dazu bringen konnten, länger als fünf Minuten zu telefonieren.
Papa war immer gern mit ihm zusammen und wenn sie ins Erzählen kamen, wurde es interessant und lustig.

Mit ihm ist nun ein weiteres Bindeglied zu meinem Vater verloren gegangen und das tut gerade unendlich weh!
Wäre ich gläubig, würde mich vermutlich das Wissen trösten, daß er nun auch bei Gott ist, aber da ich das nicht bin, klammere ich mich an die kindliche Vorstellung, daß er zusammen mit meinem Papa im Himmel auf einer Wolke sitzt und jede Menge Spaß mit ihm hat – albern, aber….