Die Tochter des Präsidenten von Bill Clinton und James Patterson

Eine gescheiterte Militäroperation kostet den Ex-Navy-SEAL Matthew Keating nicht nur seine zweite Amtszeit als amerikanischer Präsident, sondern macht ihn und seine Familie auch zum Ziel eines gefährlichen Terroristen, der keine Gnade kennt.
Als seine Tochter Mel bei einem Ausflug mit ihrem Freund entführt wird, setzt Keating alle Hebel in Bewegung, um Mel unversehrt zurückzubekommen.
Doch kann er sich dabei auf die Hilfe seiner Nachfolgerin verlassen? Schließlich verhandelt man nicht mit Terroristen!

2018 habe ich ‚The President Is Missing‚, das Erstlingswerk von Bill Clinton und James Patterson gelesen (und darüber berichtet) und fand das Buch damals okay.
Als jetzt ein weiterer Thriller des Duos erschien, kam mir ‚Die Tochter des Präsidenten‘ gerade recht, denn ich bin zur Zeit scheinbar in einer durchgängigen ‚Popcorn‘-Phase und kann (fast) nur mit Popcornunterhaltung abschalten beziehungsweise mich nur darauf konzentrieren.
Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen und man merkt ihm einerseits den erfahrenen Autor (Patterson) und andererseits den erfahrenen Politiker (Clinton) an.
Die beschriebenen Abläufe rund um den Ex-Präsidenten wirken sehr authentisch und auch die militärischen Details, die an der ein oder anderen Stelle vielleicht sogar ein bisschen zu ausführlich geschildert werden, wirken realitätsnah.
Was Patterson und Clinton nach ihrer ersten Zusammenarbeit allerdings nicht ablegen konnten, sind die Klischees mit denen sie scheinbar wirklich gern arbeiten.
Matthew Keating ist ein wahrer Held. Ex-Elite-Soldat, mit kaputter Hüfte, der trotzdem seinen Mann steht. Charismatischer Politiker, der durch Glück ins Amt kam und durch Pech beziehungsweise die Intrigen seiner politischen Gegner sein Amt wieder verliert.
Natürlich sieht er auch gut aus, sondern ist auch ein hingebungsvoller Ehemann und Vater, behandelt seine Untergebenen gut und ist außerdem ein Ehrenmann.
Das klingt jetzt negativer als ich es persönlich meine. Mir selbst ist es beim Lesen aufgefallen, aber die vielen Vorzüge der Hauptfigur haben mich eher amüsiert als geärgert.
Aber wer eine Aversion gegen solche Figuren hat, wird mit diesem Thriller eher nicht glücklich werden.
Denn auch die anderen Figuren sind schon sehr klischeehaft, egal ob es um politische Gegner, Personenschützer vom Secret Service, Soldaten oder den terroristischen Endgegner geht.
Sehr erstaunt hat mich deshalb, dass Keatings Nachfolger im Weißen Haus eine Frau sein durfte, wenn auch eine sehr unsympathische (mit einem Mann, der ein leichtes Untreueproblem hat *hust*) und dass das Computer-Ass der NSA nicht nur eine Frau war, sondern dass diese dann auch noch eine Scharfschützenausbildung haben durfte.
Man sieht: Clinton und Patterson machen keine halbe Sachen und schöpfen immer wieder aus dem Vollen (Klischeetopf).
Möglichkeiten, das ein oder andere Thema wenigstens rudimentär kritisch zu beleuchten, werden dabei dann auch immer zielgenau links liegen gelassen, was ich auch bei einem Thriller ein bisschen schade fand.
Trotzdem hat mir das Lesen von ‚Die Tochter des Präsidenten‘ gute Unterhaltung und kurzweilige Lesestunden geboten und mehr wollte ich von diesem Buch auch gar nicht.
Insgesamt ist dieser Thriller ein solider Vertreter seines Genres und ich würde definitiv auch wieder zu einem Buch der beiden Herren greifen, auch wenn ich persönlich weiterhin die literarische Zusammenarbeit von Hillary Clinton und Louise Penny als gelungener einschätze.

Die Homepage von James Patterson
James Patterson bei HarperCollins
Bill Clinton bei Twitter
Bill Clinton bei HarperCollins
‚Die Tochter des Präsidenten‘ bei Amazon.de (Affiliate-Link)

Dieser Beitrag wurde unter Bücher, Thriller abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

4 Antworten zu Die Tochter des Präsidenten von Bill Clinton und James Patterson

  1. Servetus schreibt:

    that’s in general how I feel about Patterson: non-stop cliches. But I haven’t read anything he’s written in at least a decade, either.

    Like

  2. Herba schreibt:

    @Servetus: I thought long about it, but I think I never might have read something of him before his colaboration with Clinton. No idea why…

    Like

  3. Servetus schreibt:

    I’d put him in the same category as Harlen Coben. Airplane reads.

    Like

  4. Herba schreibt:

    @Servetus: I have to admitt I liked the two colabs with Clinton more than the books from Coben I’ve read but yes, airplane reads applies for both

    Like

Ich freu mich über Kommentare! Indem Du die Kommentarfunktion hier nutzt, erklärst Du Dich mit der Verarbeitung Deiner angegebenen Daten durch Automatic Inc. sowie den Dienst Gravatar einverstanden.

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..