Nizza, 1953:
Dave Bishop (Robert Mitchum) arbeitet als Privatsekretär für den Millionär und selbsternannten Philanthropen Victor Dunemore (Jean Galland), den er eines Tages sterbend in der Bibliothek seiner Villa findet.
Als mehrere Personen Dave gezielt darauf ansprechen, ob Dunemore noch etwas gesagt hat, bevor er starb, wird er neugierig und versucht mehr über seinen ehemaligen Arbeitgeber herauszufinden.
Seine Ermittlungen führen ihn nach Wien und Stockholm und schnell wird Dave klar, dass Erpressung eine Rolle in Dunemores Leben spielte…
Ich kenne Robert Mitchum bisher hauptsächlich als Westernheld aus Filmen wie ‚El Dorado‚ oder ‚Fluss ohne Wiederkehr‚ und wollte ihn gern mal in einer etwas anderen Rolle sehen.
Daher habe ich mir ‚Die fünfte Kolone‘ ausgesucht und war gespannt, ob Mitchum auch ohne Revolver und Cowboyhut funktioniert.
Und das tut er, zumindest für mich.
Denn es gelingt ihm relativ mühelos eine Handlung zu tragen, die hauptsächlich auf seine Figur ausgelegt ist.
Dabei erfährt man allerdings fast nichts über seinen Dave Bishop. Nur, dass er eine journalistische Vorbildung zu haben scheint und außerdem über einige gute Kontakte verfügt, kann man sich als Zuschauer herleiten.
Allgemein verzettelt sich der Film nicht mit vielen Intergrundinformationen, sondern erzählt seine Geschichte unkompliziert und ohne viele Schnörkel.
Daher paßt das Geschehen auch locker in kurze 90 Minuten, die wie im Flug vergangen sind.
Die Grundlage auf der Dave seine Ermittlungen beginnt, sind relativ schnell klar, nur das ‚warum‘ und das ‚wie‘ bleiben ein Rätsel, das Mitchums Dave jedoch mit Zielstrebigkeit und etwas Glück am Ende auflösen kann.
Mitchum sagte mal von sich selbst, dass er drei Gesichtsausdrücke habe (nach links, nach rechts und geradeaus schauen) und ehrlich gesagt, bekommt er hier auch nicht viel mehr zu tun.
Trotzdem mag ich ihn als Dave und finde seine Darstellung überzeugend.
Etwas zu überdreht kam Ingrid Thulin als Brita bei mir an und am Ende ist die Figur dann auch nicht ganz gradlinig gezeichnet, aber ihre Kussszenen mit Mitchum haben mich sehr erheitert.
Zu amüsant, wie man sich da früher zielgerichtet an den Mündern vorbei leidenschaftlich abgemüht hat!
Die Bildsprache ist für die Zeit gut kuckbar, nur die Musik war mir viel zu laut und auch zu gewollt bedeutungsschwanger.
Die Auflösung rund um Dunemore fand ich rund und das Ende des Films hat mir erstaunlich gut gefallen, obwohl es vieles offen lässt und ich mir da 20 bis 30 Minuten mehr Film gut hätt vorstellen können, um die Geschichte komplett abzuschließen.
Insgesamt halte ich ‚Die fünfte Kolone‘ für gut anschaubar, aber auch für keinen Film aus der Zeit, den man unbedingt gesehen haben muss.
Ich werde mich allerdings bei Gelegenheit mal nach mehr Mitchum-Filmen umschauen.
‚Die fünfte Kolone‘ bei Amazon.de
Ein deutscher Trailer
Ein englischer Trailer
Herrlicher alter Film. 🙂
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@Wortman: Ja, hat mir richtig gut gefallen. Und Mitchum war echt ne Schnitte 😉
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Das glaube ich dir gerne… 😆
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@Wortman: 😎
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🙂
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Mitchum is a pleasure to watch — even in films that I feel have been overtaken by time. A real icon.
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@Servetus: Yes. I even could ignore the horrible movie kisses in this because I loved watching him.
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Ich mag Mitchum auch gerne, habe verschiedene Filme von ihm gesehen (am schaurigsten ist er in Cape Fear mit Gregory Peck!), aber den Film noch nie. Muss da mal reinschauen. Er konnte alles: Drama, Komödie und Spannung.
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@Esther: Cape Fear habe ich auch noch ungeschaut hier liegen….
Ja, er war ein richtiger Alleskönner, was das Schauspielen angeht.
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