Der verurteilte Mörder Courtland Gentry (Ryan Gosling) bekommt das Angebot sich für ein CIA-Auftragsmörderprogramm ausbilden zu lassen. Im Gegenzug darf er das Gefängnis verlassen. Gentry stimmt zu und wird zu Sierra Six.
18 Jahre später hat Six den Auftrag jemanden in Bankok zu eliminieren, doch das Ganze geht nicht so reibungslos vonstatten wie gewünscht und Six merkt, dass er einen Kollegen (Callan Mulvey) aus dem Sierra-Programm ausgeschaltet hat, um die illegalen Machenschaften von Denny Carmichael (Regé-Jean Page), dem neuen Chef des Sierra-Programms zu verschleiern.
Carmichael bläst zur Jagd auf Six und hetzt ihm einen anderen Killer (Chris Evans) auf den Hals, um alle Beweise für sein Tun zu vernichten.
Kann Six ungeschoren davonkommen und sich gegen die volle Macht der CIA durchsetzen?
Ich kenne aus verschiedenen Gründen zu wenig Filme mit Ryan Gosling und da ich gerade Lust auf stylische Popcornaction hatte, schien mir ‚The Gray Man‘ genau das Richtige zu sein.
Gosling gibt einen wirklich sympathischer Auftragsmörder und bietet damit für mich gekonnt einen Gegensatz zu Evans leicht psychopathischen Lloyd Hansen, der im Gegensatz zu Goslings Six keinerlei moralischen Kompass zu besitzen scheint und Spaß an gewalt und Zerstörung findet.
Goslings Figur hat einen Tick mehr Tiefe – wenn man hier überhaupt von so etwas wie Tiefe sprechen möchte – aber Evans dürfte mehr Spaß beim Spielen seiner Figur gehabt haben.
In Klischees werden leider sämtliche Figuren getaucht, sei es der moralische beziehungsweise der irre Auftragsmörder, die CIA-Agentin (Ana de Armas), die zum Sidekick einer der Herren werden darf, der korrupte Chef und der CIA-Anwerber (Billy Bob Thornton), der zum väterlichen Freund wurde.
Und natürlich darf auch ein Kind (Julia Butters) nicht fehlen, das gerettet werden muss und dem sich der moralische Killer verpflichtet fühlt.
Die vorhersehbare Geschichte wird in Action verpackt, die nett anzusehen ist und die mich, neben den Dialogen zwischen Six und Llyod, gut unterhalten haben.
Die Gewalt wird nicht zu plakativ inszeniert und einige Figuren sind so schräg, dass sie wirklich Spaß machen und mich das ein oder andere Mal zum Schmunzeln gebracht haben.
Nur schwer zu ertragen, fand ich hingegen den Anblick von Chris Evans Schnurrbart, wurde aber in den Szenen, in denen Ryan Gosling sein Hemd auszieht, entsprechend dafür entschädigt.
Leicht verschenkt fand ich hier Ana de Armas, auch wenn sie gefühlt noch mehr Screentime als bei ihrem Bond-Auftritt hatte.
Die Bildsprache des Films ist sehr stylisch, die Herrschaften sind alle die meiste Zeit sehr schick angezogen und der Soundtrack ist mir nicht negativ aufgefallen.
Insgesamt macht das ‚The Gray Man‘ für mich zu einem Action-Film, der tut, was er soll, nämlich mich unterhalten. Leider ist das alles aber auch so wenig innovativ, dass der Film mir nicht lange im Gedächtnis bleiben wird, daher lautet mein Fazit:
kann man gut kucken, wenn man gerade einen Eimer Popcorn zur Hand hat, muss man aber auf keinen Fall gesehen haben.
Es sei denn, man ist Fan von Evans Schnurrbart oder Gosling ohne Shirt.
‚The Gray Man‘ bei Netflix Deutschland
Ein deutscher Trailer
Ein englischer Trailer
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