Edie Ledwell, Co-Entwicklerin der Kult-Animationsserie ‚Das tiefschwarze Herz‘, taucht leicht verwirrt im Büro der Detektei auf und bettelt quasi darum, dass Robin ihren Fall übernimmt.
Denn ein Fan der Serie terrorisiert Edie und diese will nun verzweifelt herausfinden, wer hinter dem Pseudonym ‚Amonie‘ steckt. Da die Detektei jedoch nicht auf Cybercrime spezialisiert ist und noch dazu gerade vollkommen ausgelastet ist, empfiehlt Robin Edie einen Konkurrenten und schickt die junge Frau weg.
Diese wird kurze Zeit später ermordet auf einem Friedhof gefunden, was bei Robin für Schuldgefühle sorgt.
Als Edies Onkel Strike und Co anheuert, um den Mord aufzuklären, tut Robin alles, um die Schuldigen zu finden.
Werden sie und Strike einmal mehr Erfolg bei der Suche nach einem Mörder haben?
Der neueste Teil der Strike-Reihe ist mit über 1300 Seiten ein ganz schöner Wälzer. Trotzdem und trotz akutem Zeitmangel habe ich den Krimi in gut vier Wochen gelesen und ich finde, das sagt einiges aus.
Wohl vor allem, dass ich mich mit Strike und Robin einfach wohl fühle. Ich mag diese beiden Figuren unglaublich gern und liebe es ihre Entwicklung mitzuverfolgen, um sie zu bangen und für ihre Beziehung zueinander die Daumen zu drücken.
Das macht für mich den Hauptreiz dieser Buchreihe aus und wenn es in diesem Zusammenhang genug Handlungsstränge gibt, bin ich schonmal zufrieden.
Von daher mochte ich es auch wirklich gerne, wie Robin und auch Strike sich weiterentwickeln.
Robin ist noch einmal ein Stück erwachsener geworden und schafft es nun anhaltend für sich selbst einzutreten. Da kann ichnur sagen: weiter so!
Strike lernt in diesem Band, dass er besser auf sich achten muss und tut tatsächlich auch mal was, um für sich selbst zu sorgen, was ihm aber zugegebenermassen schwer fällt. Es bleibt abzuwarten, ob das eine nachhaltige Änderung für ihn sein wird.
Die Krimihandlung dieses Teils ist spannend und mit dem Bezug auf eine Animationsserie und ein Onlinespiel durchaus innovativ und aktuell.
Die abgedruckten Chatverläufe der verschiedenen Gamer haben mir das Lesen zwar manchmal etwas erschwert, weil sie für mich mehr Konzentration erforderten, mich aber auch nicht so im Lesefluss gebremst, dass ich das hier ganz doof fand.
Galbraith schreibt gewohnt flüssig und gut lesbar, übertreibt es hier aber meiner Meinung nach mit den vielen verschiedenen Subplots, die die Geschichte zwar bereichern, aber eben auch stark aufblähen.
Hier wäre es aus meiner Sicht besser gewesen, die ein oder andere Idee lieber für einen späteren Band der Reihe aufzuheben, statt zu viel in den Fall rund um Edie einzubauen.
Online-Mobbing, eine rechte Gruppierung, die Strike und Robin ans Leder wollen, Pädophilie sind nur einige der verbratenen Themen und in der Summe wird es einfach ein bißchen viel damit.
Worauf ich mittlerweile auch gut verzichten könnte, ist das Drama um die Ex-Verlobte von Strike und sein fragwürdiger Frauengeschmack, der auch immer ganz viel Drama generiert. Ich hoffe, dass Galbraith die Entwicklungen aus diesem Band dazu nutzt, um wenigstens die Ex entgültig wegzulassen, wenn schon Strikes Frauengeschmack weiterhin Thema bleiben wird – mehr kann ich dazu leider nicht sagen, weil ich sonst spoilern würde.
Und was langsam auch etwas ermüdent wirkt, ist die Tatsache, dass es schon wieder jemand auf die Detektei und deren Mitglieder abgesehen hat. Auch das bläht die Geschichte meiner Meinung nach zu stark auf und wirkt in der Häufigkeit aus den anderen Bänden auch ein wenig unglaubwürdig.
Die vielen verschiedenen Figuren und ihre Nicknames im Spiel und bei Social Media waren für mich gerade noch so händelbar, aber ich kann jeden verstehen, der da nicht mehr mitkam und sich eine weniger umfangreiche Liste von Personen gewünscht hätte.
Die Auflösung war schlüssig und auch überraschend, hätte aber durchaus auch ohne die ein oder andere Umdrehung präsentiert werden können. 1360 Seiten für enen Krimi sind einfach eine Menge Holz.
Aber trotz einiger Kritikpunkte hatte ich an ‚Das tiefschwarze Herz‘ viel Spaß und freue mich nun wieder auf den nächsten Band der Reihe und die Serienverfilmung, mit der es hoffentlich bald weitergeht.
Auch wenn ich mittlerweile stark befürchte, dass Galbraith das Gefühlschaos zwischen Strike und Robin übertreibt und die wunderbare Beziehung der Beiden mittlefristig an die Wand fährt, was für mich unverzeihlich wäre.
Das Buch wurde mir vom RandomHouse-Bloggerportal als Belegexemplar zur Verfügung gestellt – vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
Mein Eindruck zur Serienadaption ‚Strike‘
Die Bücher der Reihe in chronologischer Reihenfolge (Affiliate-Links):
Der Ruf des Kuckucks
Der Seidenspinner
Die Ernte des Bösen
Weisser Tod
Böses Blut
Das tiefschwarze Herz
Nun noch ein kurzer Nachsatz zum Autor.
Dass Galbraith alias Rowling öfter mit ihren Meinungsäußerungen zur LGBTQIA+ Gemeinde negativ auffällt, dürfte mittlerweile vielen Lesern bekannt sein.
Erstmals fiel sie damit vor der Veröffentlichung von ‚Böses Blut‘, dem fünften Teil der Strike-Reihe auf. Ich hatte mir daher damals Gedanken gemacht, ob ich das Buch überhaupt lesen möchte, mich dann aber dafür entschieden, weil ich selbst sehen wollte, ob sie ihre negativen Gedanken auch dort äußert. Das konnte ich nach der Lektüre dann so nicht bestätigen.
Auch im Vorfeld dieser Lektüre habe ich mir wieder Gedanken darüber gemacht, ob ich die Autorin damit unterstützen möchte, dass ich ihr Buch lese und dann auch noch darüber blogge.
Letztendlich habe ich mich dann aus mehreren Gründen wieder dafür entschieden. Das kann man sicher kritisieren oder in Frage stellen, aber auch dieses Mal konnte ich persönlich aus der Handlung keinerlei Vorbehalte gegen eine spezielle Bevölkerungsgruppe herauslesen, wenn man mal davon absieht, dass die ein oder andere Nebenfigur sicher relativ stereotyp gezeichnet ist und das ein oder andere Klischee verbraten wird. Dabei geht der Autor für mich aber recht demokratisch vor und beschränkt sich nicht auf eine spezielle Gruppe.
Damit negiere ich allerdings auch nicht die Kritikwürdigkeit von Rowlings Aussagen, ich bin nur selbst nicht betroffen und überlese sicher daher auch leichter das ein oder andere, worüber sich eine betroffene Person zu Recht ärgert.
Dies nur als kleine Randnotiz für alle Interessierten.
Huhu!
Ich hab das Buch auch verschlungen und ich mochte die vielen Handlungsstränge – die hatten ja auch viel Platz xD Die Chatverläufe fand ich im ersten Moment irritierend, hab mich aber echt schnell dran gewöhnt. Ich war einfach nur begeistert 😀
Die Diskussionen um Rowling hab ich natürlich auch mitbekommen – und ich bin auch nicht mit allem einverstanden was sie schreibt, aber ich kann in ihren Büchern nichts finden. Vor allem gibts in anderen Büchern genug, dass auch fragwürdig wäre in dem Zusammenhang, worauf aber nicht so eingegangen wird. Klar, weil die Autoren der anderen Bücher nicht so negativ in der Öffentlichkeit aufgefallen sind.
Ich finds nur doof, die Bücher zu verurteilen und Dinge hineinzuinterpretieren, die gar nicht vorhanden sind, zumindest hab ich keine gefunden… aber seis drum. Die Reihe um Strike und Robin ist einfach super, ich kann da nichts anderes sagen 🙂
Liebe Grüße, Aleshanee
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Ich habe das Buch in 4 Tagen im Original „gebinged“ (da sinds dann auch „nur“ 1.012 Seiten 😆), aber wie Du schon richtig erwähnst: die Frau kann wirklich schreiben und fesselt den Leser einfach mit ihren Geschichten. Ich bin sonst jemand, der bei zu ausufernden Plots gerne mal einige Seiten nur querliest oder überblättert, aber das ist bei J.K. eigentlich nie der Fall.
Mir hat das Buch insgesamt sehr gut gefallen, auch wenn ich den Kriminalfall an sich zwar wirklich gut aber nicht so megaspannend fand. Man hätte in der Tat ein paar Stellen ein bisschen straffen können. Die Chatverläufe waren etwas anstrengend zu verfolgen, man gewöhnte sich aber nach einer Weile daran.
Ich mag die Figuren Strike und Robin sehr, aber sie gefallen mir momentan als Freunde und Geschäftspartner eigentlich am besten, obwohl man als Leser ja tendenziell auf mehr hofft. Sollte es irgendwann tatsächlich mal zu einer „richtigen“ Beziehung zwischen den beiden kommen, kann ich mir allerdings nicht so recht vorstellen, wie das auf Dauer funktionieren soll. Momentan freue ich mich jedenfalls, dass Robin ein Date mit dem netten Polizisten Ryan (der sich bestimmt als Langweiler entpuppt 🙈😆) ausgemacht hat – sie hat es wirklich verdient, dass mal wieder etwas Romantik in ihr Leben einkehrt! Und das deutet eigentlich darauf hin, dass es mit ihr und Strike bestimmt noch eine Weile wird und wir demnach sicherlich noch ein paar weitere Bände erwarten können. Auf ein endloses „will they, won’t they“ bin ich allerdings auch nicht scharf… 😆
Zur angeblichen Transphobie in diesem und im letzten Buch kann ich nur sagen, dass das von der entsprechenden Community einfach an den Haaren herbeigezogen und übertrieben ist. Wenn sich wie in diesem Band eine Frau als Mann ausgibt, um online weniger angreifbar zu sein (oder ein Mann als weibliche Figur), kann ich das nun wirklich nicht als transphob interpretieren. Ich glaube, an diesem Punkt wurde die Kritik aufgehängt.
Ihre öffentlichen Äußerungen zu diesem Thema sind dann vielleicht schon eher kritisch zu sehen.
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(Not going to read this, b/c I’m not putting more money in her pockets, but) I thought it was always a problem with the HP books that there was too much going on in the books, esp beginning with Goblet of Fire. It was like her editor never forced her to trim her word count, and at some point it stopped being entertaining for me. There was just way too much Quidditch world cup in that book. So, it’s interesting that she is still doing it. (Although arguably, if audiences love it? … I mean, Elizabeth George does the same thing and George’s prejudices are out there for everyone to see.)
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[oops, forgot to follow]
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@aleshanee75: das freut mich, dass es Dir auch gefallen hat.
Ich hoffe wir müssen auf den nächsten Band nicht zu lange warten und angeblich gibts den Teil davor bald als Serienstaffel – yay!
Liebe Grüße zurück!
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@Bellydancer: VIER Tage für 1000 Seiten? Wow!
Das geht mir auch so, ich kann da wirklich gut dranbleiben und fühle mich eigentlich nie gelangweilt. Vielleicht wirklich auch, weil ich Strike und Robin so gern mag.
Ryan ist einfach viel zu nett, zumindest kommt er bei mir so an. Damit wird Robin nicht wirklich gefordert sein, oder?
Ooookaaaay, na, dasss kann ich dann wirklich auch nicht nachvollziehen. Ich verstehe ja, dass sie mit ihren Äußerungen viele verletzt hat, aber….
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@Servetus: The Quidditch parts were also a bit long for me too.
Yes, she sure does.
I hope she doesn’t end up hating her main characters as much as George somehow does. Haven’t read one of her’s in ages but couldn’t stand what she did with Havers the last time I did 😦
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@Herba: zu Ryan: ja, das denke ich auch, deswegen ja meine Vermutung, dass er sich als Langweiler entpuppt. Aber ein kurzer Fling für’s Ego/Wohlbefinden wäre ihr wirklich mal zu gönnen. Und dann doch lieber mit einem netten Typen als mit einem Ar…mleuchter. 😉
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P.S: Äh, ja, ich hatte grad‘ a bisserl Zeit, daher der Lesemarathon… 😆
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@Bellydancer: Das ist natürlich absolut wahr. Strike hat die Beziehung mit einer halbwegs Netten ja schon verkackt 🙂
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@Bellydancer: Muss auch mal sein und wenn es die Zeit sowieso erlaubt 🙂
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Du sagst es. Soll er doch zur Abwechslung auch mal ein bisschen was dafür tun, bis er sie „erobern“ kann! 😉
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Totally agree.
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@Bellydancer: Ich hoffe mal, dass er durch die Selfcare, die er ja scheinbar gerade mal ernst nimmt, auch ein wenig mehr an Robin denkt. Wobei er es ja schon draufhat, an sie zu denken. Siehe das Abendkleid, das er ihr geschenkt hat oder nun das neue Schild fürs Büro ❤
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@Servetus: No idea why some authors seem to hate some of their characters so much 😦
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@Herba: ich denke, die Autorin wird ihre Leserschaft wohl noch ein wenig zappeln lassen und Strikes sich jetzt schon andeutende Transformation genüsslich ausdehnen. 😎
Ich bin mal gespannt, ob er es schafft, sich wieder „in shape“ zu bringen, oder ob bzw. wie oft er wieder rückfällig wird… 🙈😆
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@bellydancer: Das fürchte ich auch und im prinzip ist dagegen ja auch gar nichts zu sagen. Leider wissen die meisten Autoren dann aber scheinbar nie, wann es mit sowas genug ist und überreizen das ganze Hin und Her 😦
Oh, das wird bestimmt noch lustig werden. Wenn er das ganz ohne Rückfälle plötzlich hinbekäme, würde das ja auch nicht zu ihm passen!
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