Südafrika, 1994:
Im Chaos, dass das Ende der Apartheid mit sich bringt, verschwindet die elfjährige Reyka (Gabrielle de Gama) spurlos und taucht erst mit Sechzehn wieder auf.
Angus Speelman (Iain Glen), der Pädophile, der sie gekidnappt und jahrelang missbraucht hat, wird verhaftet und durch Reykas Aussage schuldig gesprochen.
Viele Jahre später kehrt Reyka (Kim Engelbrecht) als Erwachsene, die mittlerweile aus Profilerin arbeitet, in ihr Heimatland zurück und hilft bei den Ermittlungen in einer Reihe von brutalen Morden an jungen Frauen…
Ich bin auf ‚Reyka – Mord in Afrika‘ durch das Mitwirken von Iain Glen gestoßen und da ich schon länger nichts mehr von ihm gesehen habe und mich auch der Schauplatz Südafrika interessiert, habe ich mir die acht Folgen vor kurzem angeschaut.
Die Serie erzählt die Geschichte auf zwei Zeitebenen: Reyka als Teenie, die entführt wurde und Reyka als Ermittlerin.
Das sorgt zum einen dafür, dass man als Zuschauer erst nach und nach erfährt, was Reyka zugestoßen ist.
Zum anderen wird dadurch aber auch immer diee aktuelle Mordermittlung unterbrochen, was diesem Erzählstrang meiner Meinung nach nur bedingt gut getan hat. Außerdem hätte ich mir als Nicht-Südafrikaner hier und da ein wenig mehr Hintergrund zu den politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen gewünscht.
Allerdings bekommt man durchaus genug Informationen, um der Geschichte folgen zu können. Auch wenn mich stellenweise die vielen Personen, die immer nur mal wieder kurz auftauchen, zwischendurch leicht verwirrt haben.
Iain Glen spielt den Pädophílen Speelman wirklich großartig und seine als Freundlichkeit getarnte Kontrolle wirkte bei mir besser, als ein ständig lauter und offensichtlich gewalttätiger Mann.
Auch die Tatsache, dass man nie wirklich sieht, was Reyka angetan wird und man sich als Zuschauer selbst vorstellen muss, was vorgeht, hat bei mir für viele Gänsehautmomente gesorgt, was mir gut gefallen hat.
Dafür wird die Darstellung von Gewalt im zweiten Handlungsstrang durchaus graphisch und auch wenn jetzt nicht literweise Kunstblut verspritzt wird, waren manche Bilder schwer zu ertragen.
Und die Thematik, dass junge Frauen misshandelt, getötet und weggeworfen werden und die betreffende Gesellschaft das erstmal gar nicht registriert, ist als Frau schwer zu akzeptieren.
Kim Engelbrechts Darstellung der erwachsenen Reyka, die immer noch mit einem tiefgreifenden Trauma kämpft, fand ich nur so semi-überzeugend, dafür haben mir ihre Kollegen bei der Polizei allesamt gut gefallen und ich fand es allgemein sehr erfrischend hier lauter für mich neue und unverbrauchte Gesichter im Cast zu haben.
Insgesamt halte ich ‚Reyka‘ für eine interessante Mischung aus Krimi und Gesellschaftskritik, die vieles richtig macht, allerdings kleine Schwächen bei der Erzählung des Kriminalfalls hat und sich vielleicht auch ein wenig mit den vielen angesprochenen Themen verzettelt.
Aber alles in allem war die Produktion für mich durchaus sehenswert.
‚Reyka – Mord in Afrika‘ bei RTL Crime
Die Serie im deutschen Fernsehen – Termine
‚Reyka – Mord in Afrika‘ als DVD bei Amazon.de und als Stream bei Prime Video (Affiliate-Links)
Ein englischer Trailer
Iain Glenn!! I think the graphic nature of the story would deter me from viewing this even though I studied South Africa in college and it’s a fascinating and extremely complex country
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@Michele: The complexity of the situation in the country makes the show at once interesting and a bit confusing. I understand to not want to watch stuff that’s too graphic
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