Tod auf dem Nil (2022, Originalversion)

Während eines Urlaubs in Ägypten trifft Hercule Poirot (Kenneth Branagh) auf seinen alten Freund Bouc (Tom Bateman), der Poirot seiner alten Freundin, der steinreichen Linnet (Gal Gadot) und ihrem Ehemann Simon (Armie Hammer) vorstellt.
Die frisch Vermählten werden von Linnets ehemals besten Freundin Jacqueline (Emma Mackey) verfolgt, weil diese nicht vergeben kann, dass Simon sie für Linnet sitzen ließ.
Um den Nachstellungen der rachsüchtigen Ex zu entgehen, setzt das Ehepaar ihre Hochzeitsreise auf einem Nil-Kreuzfahrtschiff fort und lädt Poirot ein, sie und ihre anderen Gäste zu begleiten und sie zu schützen.
Doch kann Poirot Linnet und Simon wirklich vor allen Gefahren schützen?

So, nun habe ich mir auch die zweite Christie-Verfilmung von und mit Kenneth Branagh angeschaut und genau wie bei meinem Post zum ersten Film, möchte ich auch jetzt mit dem anfangen, was ich als positiv bewerte.
Die Szenerie in ‚Tod auf dem Nil‘ kam mir nicht mehr ganz so künstlich vor, wie beim Vorgänger und hat mir daher auch wesentlich besser gefallen.
Der Soundtrack fiel nicht negativ auf und Branagh ging mir als Poirot nicht mehr ganz so schlimm auf die Nerven, wie im Vorgängerfilm, auch wenn ich ihn nach wie vor für eine Fehlbesetzung halte.
Ich mochte Gadot als Linnet und Bateman als Bouc und über Sophie Okonedo als exzentrische Sängerin Salome Otterbourne habe ich mich sehr gefreut.
Daneben ist mir dann ehrlich gesagt nur Letitia Wright als Rosalie Otterbourne wirklich positiv aufgefallen.
Denn die mal als Humorbringer gestarteten Dawn French, Jennifer Saunders und Russell Brand waren einfach nur blass.
Dass Rose Leslie mitspielt, hatte ich, ehrlich gesagt, vergessen und wen Ali Fazal spielt, wußte ich auf Anhieb auch nicht mehr.
Hammers Simon ist hier, glaube ich, sowieso leicht schmierig angelegt, aber mit dem Wissen um die Gerüchte zu seinem Privatleben, fand ich ihn einfach nur komplett unheimlich und konnte so gar nicht nachvollziehen, wieso Linnet den Kerl heiraten sollte. Zumal ich jetzt auch keine besondere Chemie zwischen Gadot und ihm gespürt habe.
Was der Ausflug am Anfang in Poirots Vergangenheit sollte, weiß ich auch nicht so genau.
Haben da etwa noch mehr über den riesigen Schnäutzer gemault und Branagh wollte auf Teufel komm raus eine Erklärung dafür liefern?
Am meisten gefehlt hat mir allerdings die Tatsache, dass mich diese Inszenierung überhaupt nicht zum Miträtseln eingeladen hat.
Dafür ist die Kriminalhandlung meiner Meinung nach viel zu stark gestrafft worden. Zusammen mit dem vielen verschenkten Talent wird ‚Tod auf dem Nil‘ damit für mich zu einem Film, den man bei viel Langeweile schauen kann, den man aber auf keinen Fall gesehen haben muss und der rein gar nichts Neues zu Agatha Christies Werk hinzufügt – außer leicht unpassend gekleidete Dienstboten auf dem Nil-Dampfer vielleicht…

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Ein deutscher Trailer

Ein englischer Trailer

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16 Antworten zu Tod auf dem Nil (2022, Originalversion)

  1. Belly schreibt:

    Danke für Deine Einschätzung. Nachdem ich Branaghs Version von „Mord im Orient-Express“ schon absolut enttäuschend fand, reizt es mich nun noch weniger, mir seine zweite Christie-Adaption anzuschauen. Ich habe sogar gelesen, dass er noch weitere Verfilmungen plant… 🙈
    Seltsam, dass er in diesem Genre kein gutes Händchen zu haben scheint, wo er doch sonst meistens recht gute Werke abliefert. 🤷🏼‍♀️

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  2. Servetus schreibt:

    „Disappointing“ is a good description. I thought this one was less bad than his earlier one, but I don’t know that I care enough to remember why.

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  3. Nicole Kirchdorfer schreibt:

    Hm. Klingt nach nem echten Reinfall. Schade bei dem Stoff.

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  4. Herba schreibt:

    @Belly: Echt jetzt? Och nöööö! Bitte nicht.
    Aus dem Bauch heraus hat mir dieser Film sogar ein wenig besser gefallen, weil ich null Erwartungen hatte, aber wirklich nur ein wenig und ich mag Branaghs Vision von Poirot nach wie vor nicht 🙂

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  5. Herba schreibt:

    @Servetus: Maybe your expectations were less high than the first time?

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  6. Herba schreibt:

    @Nicole: Ich mag zugegebenermaßen Branaghs Umsetzung von Poirot gar nicht, aber auch die Geschichte war nicht allzu spannend inszeniert. Ja, wirklich schade.

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  7. Uinonah72 schreibt:

    Ich fand ihn auch eher langweilig. Das Spannendste war, herauszufinden, woher ich die Schauspieler kannte 😉 Die Dienstboten in den kurzen Hosen haben mich auch irritiert.

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  8. Herba schreibt:

    @Uinonah: Und? Ist es Dir eingefallen? 🙂

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  9. Nicole Kirchdorfer schreibt:

    Obwohl ich Branaghs sonst gerne mag. An sich ein Garant für niveauvolle Unterhaltung, oder?

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  10. Herba schreibt:

    @Nicole: Das letzte, was ich von ihm vor den Christie-Filmen gesehen habe war Dunkirk und das war schon gut. Aber vermutlich hat jeder mal nen schlechten Tag 🙂

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  11. Nicole Kirchdorfer schreibt:

    Womöglich…allerdings bin ich bei überbezahlten Schauspielern, oder Fußballern eher streng, was Nachlässigkeiten betrifft 🙂

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  12. Herba schreibt:

    @Nicole: Das kann ich gut nachvollziehen. Aber zu Branaghs Ehrenrettung muss ich sagen, dass eine künstlerische Vision halt auch im Auge des Betrachters liegt und er im Prinzip ja nichts dafür kann, wenn er Poirot anders interpretiert, als der Rest 😉

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  13. Uinonah72 schreibt:

    @herba Im Zweifelsfall…imdb weiss alles 😉

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  14. Herba schreibt:

    @Uinonah: Das ist natürlich wahr 🙂

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