Ruth Slater (Sandra Bullock) wird nach zwanzig Jahren Gefängnis, die sie nach dem Mord an einem Sheriff (W. Earl Brown) verbüßen mußte, entlassen.
Sie versucht sich ein neues Leben aufzubauen, bekommt aber von der Gesellschaft nur schwer eine zweite Chance und kann zudem ihre kleine Schwester Kathy (Aisling Franciosi) nicht vergessen…
Sandra Bullock gehört für mich zu den Schauspielerinnen, die ich eigentlich immer gerne sehe.
Oder sollte ich besser sagen ‚gesehen habe‘, denn das erste, was mir zu ‚The Unforgivable‘ einfällt, ist, dass ich Bullocks Gesicht mittlerweile nur noch schwer ansehen kann, weil es die typischen Veränderungen von diversen Schönheits-Ops aufweist (soweit ich das als Laie beurteilen kann) und mich einfach irritiert.
Das mag nun sehr oberflächlich klingen, geht mir leider aber oft so, wenn Schauspieler, deren Gesicht ich recht gut kenne, sich zu stark und unnatürlich verändern.
Damit spreche ich ihnen im übrigen nicht das Recht auf diese Eingriffe ab, auch wenn ich diese immer gleichen, maskenhaften OP-Gesichter schwierig zum Ansehen finde.
Bei Bullock geht das für mich so weit, dass ich außerdem finde, dass ihre Arbeit als Schauspielerin beeinträchtigt wird. Ein vielfältiges Minenspiel, wie ich das mal von ihr gewohnt war, kann ich jedenfalls leider nicht mehr feststellen.
Dass mich ihre Ruth und deren Schicksal trotzdem sehr bewegt hat, spricht vermutlich einfach für die Qualität ihres Schauspiels.
Die Frage, die der Film gerade in der ersten Hälfte aufwirft – soll eine Gesellschaft jemandem vergeben, der einen Polizist umgebracht und ihre/seine Strafe verbüßt hat? – finde ich sehr spannend und ich mochte es sehr, dass der Film keine Antwort dazu liefert, sondern den Zuschauer selbst nachdenken und entscheiden läßt.
Irgendwann verläßt die Handlung allerdings diese Frage und der Film konzentriert sich stärker auf Ruth Suche nach Kathy und die Söhne des Sheriffs (Tom Guiry, Will Pullen), deren Leben sich durch Ruth Tat (den Tod des Vaters) für immer verändert hat.
Diesen Blickwinkel finde ich zwar auch verständlich und ebenso interessant, aber die Umsetzung hat mich hier nicht wirklich überzeugt. Dazu wirken die verschiedenen Handlungsstränge zu fragmentiert und zu wenig auserzählt.
Der Cast neben Bullock hat nicht so sonderlich viel zu tun und wirkt in vielen Fällen verschenkt auf mich, aber es war schön Schauspieler:innen wie Viola Davis, Vincent D’Onofrio oder Jon Bernthal mal wieder zu sehen.
Die Farbgebung – trüb und erdig in Ruth Gegenwart, heller und bunt in der Vergangenheit – hat mir genauso gut gefallen, wie der unauffällige Soundtrack und Seattle und Umgebung als Schauplatz.
Im letzten Drittel wird es dann arg konstruiert und zudem vorhersehbar.
Aber insgesamt halte ich ‚The Unforgivable‘ für einen Film, der sich an der ein oder anderen Stelle erzählerisch verzettelt, weil sich die Macher nicht entscheiden konnten, was ihr Film denn nun eigentlich sein soll (Gesellschaftskritik oder Familiendrama), den man sich aber trotzdem gut anschauen kann.
‚The Unforgivable‘ bei Netflix Deutschland
Ein deutscher Trailer
Ein englischer Trailer
Ich mag Sandra Bullock auch, tue mich aber auch schwer damit, wenn sich Schauspieler, die mich seit vielen Jahren filmisch durchs Leben begleiten, optisch auf einmal sehr verändern.
Das gleiche Problem hatte ich mit Renee Zellweger.
Werde mir den Film aber auf jeden Fall mal ansehen.
Liebe Grüße
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@Melanie: Oh ja, die Zellweger ist auch so ein Beispiel, wobei die sich mittlerweile wieder etwas mehr zu ähneln scheint, oder kommt mir das nur so vor?
Mach das, die Geschichte ist auf jeden Fall interessant, fand ich.
Liebe Grüße zurück!
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Herba this film is on my watchlist
I admit I find if Sandra has gone under the knife disappointing because what I love about her is her genuineness her “take me as I am”
Madonna who has gone such a horrendous facial transformation is someone I cannot look at anymore. Judgmental on my part I know 😟
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@Michele: You should sure go for it, I found it very moving.
Who knows what made her do it, but yes, I am a bit disappointed too.
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I read recently that Courtney Cox had all kinds of fillers and stuff done to get face over several years and admits now she regrets doing it. I wonder if Sandy will feel the same way.
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@Michele: That is a really good question.
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