Dopesick (Originalversion)

USA, 1995:
Purdue Pharma bringt mit OxyContin ein Schmerzmittel auf Opiumbasis auf den Markt, das nach Aussage des Unternehmens kaum Risiko von Abhängigkeit mit sich bringt.
Durch die aggressive Werbung für das neue angebliche Wundermittel verschreiben viele Ärzte wie Hausarzt und Allgemeinmediziner Dr. Samuel Finnix (Michael Keaton) ihren Patienten OxyContin, ohne zu ahnen, dass viele Patienten schnell ein exzessives Suchtverhalten entwickeln.
Durch die rasant steigende Kriminalitätsrate, die damit einhergeht, werden die DEA-Agentin Bridget Meyer (Rosario Dawson) und die beiden stellvertretender US-Staatsanwälte Rick Mountcastle (Peter Sarsgaard) und Randy Ramseyer (John Hoogenakker) auf Purdue Pharma und das Medikament aufmerksam und versuchen alles, um die Firma und den Verkauf des Opioids zu stoppen…

Was für eine Geschichte!
Die Opioidkrise in den USA ist mir natürlich ein Begriff, auch weil sie immer wieder mal in Filmen, Serien und Büchern thematisiert wird.
Aber wie genau Oxy ursprünglich unter die Leute kam, war mir nicht bewußt und dementsprechend neugierig war ich im Vorfeld auf ‚Dopesick‘.
Nachdem ich dann im Januar alle acht Folgen gesehen hatte, war ich fassungslos, bestürzt, wütend, entsetzt….
Denn auch wenn ich mit einbeziehe, dass ‚Dopesick‘ keine Dokumentation, sondern eine Unterhaltungssendung ist, bei der man sich eventuell die ein oder andere Freiheit genommen hat, um die Story griffiger für den Zuschauer zu machen, ist das Ganze einfach unglaublich.
Wie eine Pharmafirma ohne Rücksicht auf Verluste ein Medikament auf den Markt bringt, das so dermassen schädlich ist, ohne dabei von den Institutionen, die das eigentlich tun sollten, gestoppt zu werden und sich durch Lobbyarbeit und Beziehungen dann immer wieder vor Bestrafung drücken kann, ist bedrückend und niederschmetternd.
Verbunden mit den Schicksalen der Menschen, die diesem Medikament zum Opfer fallen, ist das Ganze eine Geschichte, die mich noch lange beschäftigen wird.
Die Miniserie wird zeitlich nicht chronologisch aufgebaut, sondern springt immer wieder zwischen mehreren Zeiten hin und her, was mich am Anfang etwas verwirrt hat. Irgendwann hatte ich mich aber in die verschiedenen Zeitebenen hineingefuchst und wußte eigentlich imemr ganz gut, wo ich zeitlich gerade bin.
Diese Erzählweise sorgt aber auch dafür, dass ich ‚Dopesick‘ nicht einfach so nebenbei schauen konnte, sondern meine ganze Aufmerksamkeit auf das Geschehen richten mußte. Allerdings hat mich die Handlung auch schnell so gepackt, dass das kein großes Problem war.
Das liegt einerseits an der packenden Geschichte, aber andererseits auch an dem absolut großartigen Cast.
Michael Keaton hat meiner Meinung nach seinen Golden Globe mehr als verdient, denn seine Darstellung von Doktor Finnix war einfach erste Sahne.
Aber auch Kaitlyn Dever als Betsy, Rosario Dawson als DEA-Agentin Bridget und Peter Sarsgaard und John Hoogenakker als Staatsanwälte haben mir unglaublich gut gefallen, um nur ein paar stellvertretend für den gesamten Cast zu nennen.
Ich fand man merkte allen das Herzblut an, das investiert wurde, um überzeugend die jeweiligen Rollen zum Leben zu erwecken.
Ich wünschte, wir würden aus solchen Geschichten etwas lernen, meine Hoffnung dafür hält sich allerdings in Grenzen.
Insgesamt ist ‚Dopesick‘ ein echtes frühes Jahreshighlight für mich, das rundum zu überzeugen weiß, weil die Geschichte packend erzäht wird, der Cast rundum gute Arbeit leistet, die Ausstattung stimmt und der Soundtrack stimmig die Handlung unterstützt.
Leider ist die Miniserie keine Produktion, die ich mir so schnell wieder anschauen kann, dafür wirkt sie gedanklich noch lange nach.

‚Dopesick‘ bei Disney+ Deutschland
‚Dopesick‘ bei Hulu

Ein deutscher Trailer

Ein englischer Trailer

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9 Antworten zu Dopesick (Originalversion)

  1. Alexander Carmele schreibt:

    Wow, Danke für den Tipp. Wäre mir sicherlich sonst entgangen! Michael Keaton mag ich sehr, und Rosario Dawson auch. Das Thema ist selbstredend etwas gruselig …

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  2. Servetus schreibt:

    Everyone is so excited about this; apart from Michael Keaton, it’s not having that effect on me. But I’ve only watched the first two episodes.

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  3. Herba schreibt:

    @Alexander: Sehr gerne. Das Thema ist in der Tata gruselig, aber die Schauspieler sind großartig.

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  4. Herba schreibt:

    @Servetus: I think I needed three or four episodes to get really sucked into it to be honest, but then I couldn’t stop watching and binged the remaining episodes away.

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  5. Servetus schreibt:

    OK, will maybe try a few more episodes then.

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  6. Herba schreibt:

    @Servetus: Michael Keaton moved me in the later episodes very much. For me he really delivered with this role.

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  7. Michele Marsh schreibt:

    Herba this has been on my radar so I’ll definitely watch it now

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