BBC’s ‚Time‘ (Originalversion)

Der Lehrer Mark Cobden (Sean Bean) wurde zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.
In der explosiven Gefängnisatmosphäre, wo er dem fähigen Vollzugsbeamten Eric McNally (Stephen Graham) unterstellt ist, kann sich Mark nur schwer behaupten.
Und auch McNally bekommt Probleme, sobald einer der Insassen von seiner Schwäche erfährt und diese eiskalt ausnutzt…

Nach meiner letzten HdR-Rewatch dachte ich mir, dass ich eigentlich schon viel zu lange nichts mehr Aktuelles mit Sean Bean geschaut habe.
Allerdings hat es dann doch bis jetzt gedauert, bis ich das nachholen konnte.
Denn ‚Snowpiercer‘ ist einfach nichts für mich und zu ‚World on Fire‘ oder ‚The Frankenstein Chronicles‘ hatte ich bisher nicht so recht Lust.
Daher kam mir der BBC-Dreiteiler mit Bean und Graham in den Hauptrollen gerade recht und ich habe die Miniserie an einem faulen Sonntagnachmittag einfach so weggekuckt.
Dabei ist ‚Time‘ keine wirklich leichte Kost, sondern ein Gefängnisdrama, das sich unter anderem mit Themen wie Schuld, Reue, Vergebung, aber auch kritisch mit dem System von Bestrafung in Gefängnissen auseinandersetzt.
Bean spielt den Lehrer Mark sehr verletzlich und vollkommen fehl am Platz. Dabei wird dem Zuschauer erst nach und nach offenbart, wieso Mark überhaupt im Gefängnis gelandet ist. Trotzdem hatte ich von Anfang an Mitleid mit ihm, auch wenn die Tat, die er begangen hat, nicht wirklich zu entschuldigen ist.
Vielleicht weil Mark genau das auch weiß und dementsprechend damit umgeht.
Der Vollzugsbeamte Eric, der streng, aber fair mit den Gefangenen umgeht, war mir ebenso sympathisch. Und während bei Mark schon alles zu spät ist, habe ich sehr mit Eric mitgefiebert und gehofft, dass er irgendwie unbeschadet aus der Situation herauskommt, in die ihn ein Häftling, der sein Geheimnis kennt, bringt.
Gut gefallen hat mir auch Siobhan Finneran als Seelsorgerin, die sich um die Gefangenen kümmert, aber auch in der Prävention mit Jugendlichen arbeitet und den willigen Häftlingen immer wieder eine Hand reicht.
An Aneurin Barnards Figur Bernhard wird gezeigt, dass auch immer wieder Menschen in Gefängnissen landen, die da eigentlich nicht hingehören, weil es sonst keinen Platz für sie gibt.
Ich denke, ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass solche Schicksale selten ein gutes Ende nehmen.
‚Time‘ ist wie gesagt keine leichte Kost, es geht auch schonmal gewalttätig zu, wobei das alles sehr dezent gehalten ist und manche Szenen waren für mich schwer zu ertragen.
Trotzdem gibt es auch immer wieder Szenen, die irgendwie positiv stimmen, auch wenn die Miniserie nicht mit einer Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung aufwartet.
Hier wissen die meisten, dass viele immer wieder im Gefängnis landen werden, dass das System ungerecht und unadäquat ist und es fast keinen Spielraum für Veränderungen gibt.
Trotzdem gibt es Figuren, die lernen und wachsen und mich als Zuschauer nicht komplett depressiv zurückgelassen haben.
Insgesamt halte ich ‚Time‘ für eine sehenswerte Produktion, die zwar nicht uneingeschränkt auf Deutschland umlegbar ist, die aber trotz ernstem Thema gut unterhält und die mich zudem zum Nachdenken angeregt hat.

‚Time‘ bei Magenta TV (nicht wundern, in der deutschen Version sind es vier statt drei Teile)
‚Time‘ bei der BBC
‚Time‘ als DVD bei Amazon.de (Affiliate-Link)

Ein deutscher Trailer

Ein englischer Trailer

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11 Antworten zu BBC’s ‚Time‘ (Originalversion)

  1. Wortman schreibt:

    World on Fire… läuft der irgendwo?
    Mir haben die Frankenstein Chronicles gut gefallen 🙂

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  2. Herba schreibt:

    @Wortman: Unter anderem bei Prime, aber aktuell nicht inkludiert in der Flatrate.
    Das werde ich sicher auch mal schauen, aber zur Zeit fehlt mir die Lust drauf

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  3. Wortman schreibt:

    Dann werde ich mir World on Fire mal in die Watchlist packen. Dann seh ich, wenn es kostenlos wird.

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  4. Herba schreibt:

    @Wortman: Mach das!

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  5. Wortman schreibt:

    Hab ich schon 🙂

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  6. Uinonah72 schreibt:

    World on Fire war klasse, ich hab’s gesehen, als es bei der BBC lief. Ist auch schon ein Weilchen her…ich frage mich, ob sie eine 2. Staffel machen. Ich wüsste gerne, wie es weiter geht. Die Rolle von Sean Bean ist aber recht klein, da er nur in einem Teil von mehreren erzählten Geschichten vorkommt. Ich habe nach Troja auch nicht mehr viel Neues von ihm gesehen und ihn leider ein bisschen aus den Augen verloren. Time klingt gut, aber Gefängnisdramen sind für mich eher nichts. Habe hier auch noch einen Gefängnisfilm mit Jeremy Renner, der schon seit fast 4 Jahren ungesehen rumliegt. Bin einfach nie in Stimmung für sowas 😉

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  7. Herba schreibt:

    @Uinonah: Laut Internet hat die BBC eine zweite Staffel in Auftrag gegeben, allerdings ist wohl noch offen, wann die gezeigt wird.
    Dann ist Time leider nichts für dich, das spielt zu 95 Prozent im Gefängnis :/ Vielleicht die ‚The Frankenstein Chronicles‘? Die kenne ich selbst allerdings noch nicht, aber da dürfte er eine größere Rolle haben, wenn ich nicht ganz falsch liege.

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  8. Michele Marsh schreibt:

    Stephen Graham was great in Line of Duty

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  9. Herba schreibt:

    @Michele: He is a good actor and a bit underrated in my opinion.

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  10. Michele Marsh schreibt:

    I agree 💯% with you 😁

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  11. Pingback: Die 5 BESTEN am DONNERSTAG: Serien-Highlights 2022? | Unkraut vergeht nicht….oder doch?

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