Profilerin Ziba MacKenzie sitzt während der Londoner Rushhour in einem Zug, der in einen entgleisten Güterzug rauscht.
Als sie sich um verletzte Mitreisende kümmert, flüstert ihr eine sterbende Frau ‚Er hat es getan!‘ zu.
Hat die kryptische Botschaft etwas mit dem Serienmörder zu tun, der 25 Jahre lang inaktiv war, der nun wieder mordet und zu dessen neuesten Opferfundort Ziba am nächsten Morgen gerufen wird?
Auch im neuen Jahr ist der Hunger nach Mord und Totschlag in meiner Lektüre nicht weniger geworden und so war es nur eine Frage der Zeit, bis ich mich ‚Sieben Opfer‘ zuwende.
Auf den Debüt-Thriller von Victoria Selman bin ich durch eine Neuerscheinungsliste aufmerksam geworden und der Klappentext klang nach unterhaltsamen Lesestoff.
Ziba MacKenzie wird gerade am Anfang des Buchs vor allem dadurch charakterisiert, dass sie ihren Mann durch Mord verloren hat und stark in ihrer Trauer verhaftet ist.
Nur durch ihren Beruf gelingt es ihr, dunkle Phasen der Trauer zu überwinden und sich zum Funktionieren aufzuraffen.
Erstaunlicherweise habe ich sie trotzdem nicht als extrem depressiv oder problembeladen empfunden, vielleicht weil das Aufgehen in ihrem Beruf so anschaulich geschildert wird und ich ihr abgenommen habe, dass sie konzentriert nach einem Serienkiller sucht.
Sie wirkt auf mich sehr sympathisch, nur das fast schon Herumreiten auf ihre Vergangenheit bei einer Sondereinheit und ihre Holmes’schen Deduktionsfähigkeiten gingen mir hier und da etwas auf die Nerven.
Andere Figuren bekommen wenig Raum, um sich neben Ziba zu entwickeln, aber man erfährt genug, um sie nicht als zu flach einzuordnen und gerade vom besten Freund ihres verstorbenen Mannes, erhoffe ich mir, dass er auch in den weiteren Teilen wieder vorkommt.
Die Jagd nach dem Mörder wird relativ temporeich erzählt und durch eingestreute Kapitel, die aus der Sicht des unbekannten Gewalttäters erzählt werden, erhält die Handlung zusätzlich Spannung.
Victoria Selman schreibt gut lesbar und ich konnte hier wunderbar miträtseln.
Dass dann die Aufklärung nicht mehr ganz überraschend kam, liegt sicher zum einen daran, dass man als Leser manche Informationen früher als die Ermittler erfährt und tat dem Lesespaß in meinem Fall auch keinen Abbruch.
‚Sieben Opfer‘ würde ich ansonsten als klassischen Vertreter seines Genres verorten, der sich auf eine gewisse Formelhaftigkeit beim Plot und den Figuren verläßt.
Das macht diesen Thriller zu keinem herausragenden Buch, aber zu einem, das sich gut lesen läßt, in weiteren Bänden der Reihe Raum für Verbesserungen möglich macht und vielleicht auch gerade daher werde ich definitiv auch den zweiten Band irgendwann lesen.
Denn ich bin gespannt, wie es mit Ziba und Co weitergeht und ob es der Autorin in weiteren Bänden gelingt, kleine Schwächen des Auftaktbandes der Reihe auszumerzen.
Die Bände der Reihe in chronologischer Reihenfolge (Affiliate-Links):
Sieben Opfer (Blood for blood)
Drei Gräber (Nothing to lose)
Snakes and ladders
Victoria Selman bei Penguin Randomhouse
Die Homepage der Autorin
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I like the premise of the book and of course London 😁
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@Michele: It was an entertaining read 🙂
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Wonderful Herba thats what counts imo
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