Auf der HMS Vigil, einem britischen U-Boot der Trident-Klasse, das in der Lage ist Raketen mit nuklearen Sprengköpfen abzufeuern, kommt Chief Petty Officer Craig Burke (Martin Compston) unter fragwürdigen Umständen ums Leben.
Da sich die Vigil gerade in britischen Gewässern aufhielt, ist die Ermittlung ein Fall für die britische Polizei und Detective Chief Inspector Amy Silva (Suranne Jones) wird auf die Vigil geschickt, um dort drei Tage lang zu ermitteln. Währenddessen übernimmt Detective Sergeant Kirsten Longacre (Rose Leslie) die Ermittlungen an Land.
Wird es den beiden Ermittlerinnen unter diesen schwierigen Bedingungen gelingen, herauszufinden, was mit Burke passiert ist?
Während ich durch diverse Filme, Serien und Bücher durchaus den ein oder anderen (fiktionalen) Einblick in bestimmte Bereiche des Militärs von einigen Ländern hatte, sind mir U-Boote mehr oder weniger komplett unbekannt.
Auch weil ich selber nie auf die Idee käme, einen Fuß in so eine schwimmende Sardinenbüchse zu setzten und mir nicht vorstellen kann, dort auch noch freiwillig länger Zeit zu verbringen.
Daher war der Schauplatz der BBC-Miniserie ‚Vigil‘ für mich etwas relativ Neues auch wenn das ein oder andere U-Boot in Filmen sicher schon meinen Weg gestreift hat.
‚Das Boot‘ habe ich allerdings noch nie gesehen, weder in der Ur-Version, noch in der Neuauflage, auch wenn mich die Besetzung da durchaus gereizt und fast zum Einschalten gebracht hat. Aber 2. Weltkrieg und U-Boote zusammen sind mir dann doch zu gruselig.
Aber zurück zur Gegenwart und ‚Vigil‘. Hier las sich die Besetzungsliste so gut und die Reaktionen nach der ersten Folge bei Twitter waren so euphorisch, dass ich einfach einen Blick riskieren mußte.
Und der ‚exzotische‘ Schauplatz wußte mich durchaus gut zu unterhalten, auch wenn ich immer, wenn DCI Silva in ihre Koje gekrabbelt ist, heftig schlucken mußte und die Klaustrophobie von meinem geräumigen Sofa aus mit Händen greifen konnte.
Silva, großartig gespielt von Suranne Jones, bekommt eine Hintergrundgeschichte verpaßt, die ihre Reaktionen auf die Enge über einfache Klaustrophobie erheben. Dieser Handlunsstrang ist für die Kriminalhandlung keineswegs nötig, gibt Silva aber ein menschliches Gesicht und hat mir ganz gut gefallen, auch wenn ich mir sicher bin, dass das nicht Jedermans Sache ist und man das bei einem Krimi mögen muss.
Auch die Ermittlungen an Land, bei denen Rose Leslie DS Longacre gekonnt ein menschliches Gesicht verleiht, haben mir ganz gut gefallen, auch wenn dieser Handlungsstrang vielleicht nicht ganz so spannend ist, wie der auf der Vigil. Ich war einfach froh, dass ich als Zuschauer nicht pausenlos U-Boot-Atmosphäre schnuppern mußte, ich glaube, das wäre mir persönlich zu anstrengend geworden.
Doch so gab es genügend Abwechslung und die Szenen auf der Vigil, von denen es natürlich reichlich gibt, haben mir gut gefallen.
Den Machern gelingt es, eine Szenerie zu erschaffen, die dem Ottonormalzuschauer authentisch erscheint und bei der Handlung mitfiebern läßt.
Der Cast spielt gut und harmoniert ebenso gut. Ich wüßte nicht, wenn ich vom Hauptcast herausheben sollte, sowohl die genannten Damen als auch Shaun Evans, Paterson Joseph und Adam James haben mir viel Spaß gemacht.
Und auch Kollegen wie Anjli Mohindra und Stephen Dillane, die kleinere Rollen innehaben, brauchen sich nicht zu verstecken.
Die Miniserie versteht es sehr lange, sehr gut immer wieder falsche Fährten zu legen und im Dunkeln zu lassen, was eigentlich passiert und wer dafür verantwortlich ist. Dadurch hat für mich als Zuschauer das Miträtseln wirklich Spaß gemacht.
Gerade in der zweiten Hälfte der sechs Teile verfranst sich die Handlung immer mal wieder etwas und es gibt sicher auch ein paar Logiklöcher, aber da war ich schon so angefixt, dass das meinem Sehvergnügen keinen Abbruch getan hat.
Genausowenig wie die Tatsache, dass die Auflösung am Ende dann nicht mehr ganz so überraschend kam.
Der finale Showdown hätte für meinen Geschmack ein klein wenig weniger Opfer fordern können, aber es wird alles aufgeklärt und vor allem, dass jede der Hauptfiguren nochmal zumindest eine kleine Szene gewidmet bekam, fand ich sehr nett.
Der schottische Slang, den viele Figuren in der OV sprechen, war für mich ein zusätzlicher Bonus, weil ich dieses Englisch einfach unglaublich gern höre und die ein oder andere ansehnliche Landschaftsaufnahme gab es auch, auch wenn Schottland hier nicht wirklich prominent in Szene gesetzt wird.
Das fand ich bei einer U-Boot-Miniserie jetzt aber auch wenig überraschend und absolut verschmerzbar.
Insgesamt halte ich ‚Vigil‘ für eine spannende und unterhaltsame Krimiserie, die auch von der Atmosphäre des besonderen Schauplatzes und den guten schauspielerischen Darstellungen lebt und die ich wirklich gerne geschaut habe.
‚Vigil – Tod auf hoher See‘ bei arte (mit deutschem Trailer und aktuell allen sechs Folgen zum Streamen verfügbar)
‚Vigil‘ bei der BBC
Die Serie im deutschen Fernsehen – Termine
‚Vigil – Tod auf hoher See‘ als DVD bei Amazon.de (Affiliate-Link)
Ein englischer Trailer
Davon habe ich gelesen. Da werde ich bestimmt auch reinschauen.
Das hat was und BBC ist eh ein Garant für erstklassige Kost.
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Herba this is next on my watch list so thank you for the review! It’s a great cast and Suranne I really like! Wonderful review 👍❤️
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This evening on ARTE France, but apparently the version submitted should be the original language version with French subtitles. ( VOSF). It would be hard to understand.
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@Wortman: Na, da bin ich dann mal gespannt, ob Du auch Spaß dran hast 🙂
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@Michele: My pleasure 🙂
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@radaghast: What a pity! Sorry to hear that 😦
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Ich geb dir dann Bescheid.
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Update: Gerade die erste Folge „Vigil“ geschaut. Hammer… das geht ab.
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😘🌹
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Wir haben gestern die ersten 3 Folgen verschlungen. Das ist ja super spannend gemacht. Mal sehen, ob sie die Spannung für die 3 letzten Folgen halten können 🙂
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@Wortman: Freut mich, dass es Dir gefällt!
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@Uinonah: meiner Meinung nach schon, auch wenn sie sich vielleicht ein wenig verzetteln, wenn es zum großen Showdown geht. Weiterhin viel Spaß 🙂
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Bescheid. 😂
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Bin schon mit durch.
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@Wortman: na, das ging ja schnell 🙂 Und, hat’s bis zum Ende gefallen?
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Ja, hat es. War interessant gemacht. Fand es auch gut, dass es ja zwei „Schienen“ waren. Ermittlungen an Land und auf dem Boot.
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@Wortman: Sehr schön!
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🙂
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