Ich bin Dein Mensch

Berlin in einer nahen Zukunft:
Wissenschaftlerin Alma (Maren Eggert) hat sich vom Dekan (Falilou Seck) der Universität, an der sie lehrt, dazu überreden lassen, an einer Studie zum Thema künstlicher Intelligenz teilnehmen, um anschließend ein Gutachten zu schreiben.
Damit will sie sich weitere Gelder für ihr Forschungsprojekt zu sumerischen Keilschriften und Lyrik sichern.
Alma soll drei Wochen lang mit einem humanoiden Roboter, der extra als perfekter Partner für Alma programiert wurde, zusammenleben.
Als sie Tom (Dan Stevens) trifft, ist sie mehr als skeptisch und will sich eigentlich gar nicht vollkommen auf das Experiment einlassen…

Ich bin ganz ehrlich, ich hätte ‚Ich bin Dein Mensch‘, trotz der vielen begeisterten Reaktionen wohl nie gesehen, wenn nicht Dan Stevens die männliche Hauptrolle spielen würde.
Nun habe ich den Film aber dch gesehen und bin sehr froh darüber, denn ich finde ihn einfach zauberhaft.
Das liegt ganz stark an Stevens und seinem weiblichen Gegenüber Maren Eggert.
Die Beiden spielen großartig miteinander und zudem stimmt die Chemie zwischen ihnen, was für mich einen großen Teil meiner Sympathien für beide Figuren ausmacht.
Alma erscheint als tought Wissenschaftlerin, die Roboter, die zum perfekten Partner programmiert wurden, einfach sinnlos findet.
Im Verlauf des Films erfährt man zum Glück mehr über sie und die Figur wird vielschichtiger und auch verletzlicher.
Tom ist charmant bis zum Erbrechen, was im Zusammenspiel mit Almas Skepsis für viele amüsante Momente sorgt.
Als sein Algorithmus sich langsam weiter auf Almas Vorlieben einstellt, werden auch ihre Gespräche tiefschürfender und nachdenklicher.
Und Stevens leichter englischer Akzent kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass er hervoragend Deutsch spricht. Chapeau!
Der restliche Cast ist gut zusammengestellt und harmoniert miteinander. Es wirken einige bekannte, deutsche Schauspielgesichter, wie zum Beispiel Henriette Richter-Röhl, Jürgen Tarrach oder die wunderbar agierende Sandra Hüller mit, aber zum Glück ist niemand auf die Idee gekommen, zum Beispiel die Ferres oder Liefers dieser Welt zu casten!
Der Look des Films läßt durchaus eine Interpretation als Zukunftsvision zu, wirkt aber nicht zu stylisch oder fremd, um es dem Zuschauer unmöglich zu machen, sich gedanklich in das Experiment einzufühlen.
Mir hat der zeitgenössische Look jedenfalls sehr geholfen, in die Geschichte einzutauchen.
Der Soundtrack wirkte zum Glück auf meine Ohren recht unauffällig und ist mir nicht weiter im Gedächtnis geblieben. Ich mag es ja immer, wenn man mir nicht mit Hilfe eines Soundtracks einzuhämmern versucht, was ich gerade zu fühlen habe.
Am Ende stellt sich Alma, in Vertretung für uns alle, die Frage, ob wir wirklich den perfekten Partner mit Hilfe von künstlicher Intelligenz anstreben sollten.
Ich persönlich weiß nach wie vor keine Antwort auf diese Frage und fand es trotzdem gut, dass auch der Film meiner Meinung nach keine genaue Antwort liefert.
Allerdings hat mir die allerletzte Szene des Films nicht so wirklich gefallen und ich hätte mir etwas anderes dafür gewünscht.
Trotzdem bleibe ich dabei ‚Ich bin Dein Mensch‘ ist ein zauberhafter Film und ganz sicher einer meiner filmischens Jahreshighlights.
Und die Regisseurin Maria Schrader ist nun definitiv eine der wenigen deutschen Künstler, die ich ab jetzt genauer verfolgen werde. Hoffentlich macht sie weiterhin so großartige Filme und Serien wie zuletzt!!!

‚Ich bin Dein Mensch‘ als DVD bei Amazon.de und als Stream bei Prime Video (Affiliate-Links)

Ein deutscher Trailer

Ein Trailer mit englischen Untertiteln

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23 Antworten zu Ich bin Dein Mensch

  1. Esther schreibt:

    Oh ja, von diesem Film habe ich auch gehört und will ich auch gern noch sehen. 🙂

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  2. Ha, der hat es definitiv auch in meine persönliche Top Ten geschafft! Ich habe ihn eher zufällig am Wochenende gesehen.

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  3. Herba schreibt:

    @Esther: Dan Stevens ist als Tom echt knuffig

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  4. Herba schreibt:

    @AequitasEtVeritas: Was für ein Zufall 🙂 Freut mich, dass er Dir auch gut gefallen hat.

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  5. Ich schaue selten deutsche Filme, aber hier war ich neugierig. Und du hast recht: Stevens war großartig!

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  6. Herba schreibt:

    @AequitasEtVeritas: Ich mache um deutsche Filme ja auch eher einen Bogen, aber manchmal wird man positiv überrascht. Ich mußte so über das ‚ohne Küssen funktionierts nicht‘ lachen 🙂

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  7. Wie hast du denn das Ende verstanden?

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  8. Herba schreibt:

    @AequitasEtVeritas: Puh, ich bin nicht sicher, ob ich es überhaupt verstanden habe 🙂 Aber ich habe es so interpretiert, dass sie zwar Tom hinterher gefahren ist, aber immer noch nicht an eine Beziehung zu ihm glaubt. Denn sie erzählt ja von ihrer Sommerliebe und dass sie sich immer vorstellte, wie es wäre wenn er bei ihr wäre, etc., aber das es letztendlich nie dazu kam. Und wenn sie das sagt, sieht man ja auch nur noch sie und Tom kommt in den letzten paar Sekunden nicht merh vor, obwohl er noch da ist.

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  9. Interessant. Ich hatte das tatsächlich anders interpretiert – als eine Art zweiten Versuch, das von damals zu ändern oder neu zu machen. Sie hat sich ja schließlich die Mühe gemacht, ihn zu suchen . Wahrscheinlich bietet dieser Film bzw. das Ende mehrere Deutungsmöglichkeiten.

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  10. Herba schreibt:

    @AequitasEtVeritas: Auch absolut plausibel. Und wirklich spannend, wie verschiedene Menschen so ein ‚offenes‘ Ende verschieden interpretieren.

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  11. Das ist das tolle an solchen Filmen! Obwohl es Zeiten gibt, an denen ich diese simplen Happy Ends brauche.

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  12. Herba schreibt:

    @AequitasEtveritas: Das geht mir auch so. Mir hat das Ende auch nicht wirklich gut gefallen, aber spannend ist es trotzdem 🙂

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  13. Danke, dass du das sagst. Ich dachte schon, ich wäre die Einzige, die da ein wenig … unzufrieden war.

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  14. Herba schreibt:

    @AequitasEtveritas: Bist Du definitiv nicht! Ein anständiger Kuss am Ende (wie wir wissen, geht es ja ohne Küssen nicht :mrgreen: ) mit übertragenem Ritt in den Sonnenuntergang wäre schon nett gewesen *seufz*

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  15. Pingback: Unorthodox (Originalversion) | Unkraut vergeht nicht….oder doch?

  16. Genau: Ein Pferd mit Ritter sowie Sonnenuntergang hätte ich nicht gebraucht, aber … 😉

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  17. Herba schreibt:

    @AequitasEtVeritas: ….einfach ein bißchen mehr Herz und weniger Kopf 🙂

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  18. Ja! Vielleicht ist das typischer für deutsche Filme (außer, es sind explizite RomComs): zu viel Kopf und zu wenig Herz/Schmalz?

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  19. Michele Marsh schreibt:

    So no happy ending? I would watch this film based on your enthusiastic review
    Magical is a great word for a movie so you had me at that ! 👍👏

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  20. Herba schreibt:

    @AequitasEtVeritas: Ja, meist sehr verkopft und oft wirken selbst die Dialoge sehr steif und unrealistisch auf mich. Zum Glück war das hier nicht der all, nur beim Ende konnten sie dann wohl nicht aus ihrer Haut.

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  21. Herba schreibt:

    @Michele: No, it’s an open end with room for interpretation. So every viewer can think about it as they like.

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  22. Michele Marsh schreibt:

    Ahh even better!

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  23. Pingback: Medienjournal: Media Monday #560 | Unkraut vergeht nicht….oder doch?

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