Toronto, 1890er Jahre:
William Murdoch (Yannick Bisson) ist Detective bei der Polizei von Toronto und neuen, wissenschaftlichen Methoden zur Verbrechensaufklärung, wie Fingerabdrücke und Blutuntersuchungen mehr als aufgeschlossen.
Zusammen mit den Constables Crabtree (Jonny Harris) und Higgins (Lachlan Murdoch), der Pathologin Dr. Julia Ogden (Hélène Joy) und seinem Vorgesetzten Inspector Thomas Brackenreid (Thomas Craig) gelingt es Murdoch jeden Fall aufzuklären…
Ich habe immer mal wieder viel Gutes über die ‚Murdoch Mysteries‘ gehört, aber irgendwie nie Zeit gefunden mal reinzuschauen, was sich nun mit der deutschen Synchronisation der ersten Staffel geändert hat.
Da ich die gleichnamige Romanreihe von Maureen Jennings nicht kenne, die als Vorlage für die Serie dient und mich auch vorher nicht weiter mit dem Inhalt der Serie beschäftigt habe, bin ich relativ unvoreingenommen an die Sichtung herangegangen und war gespannt, wie mir das Ganze gefallen würde.
Die Serie wird in Kanada gedreht, allerdings sind viele Szenen wohl auch im Studio entstanden, was man manchmal durchaus sieht. Mir ist es zumindest aufgefallen, aber nicht im negativen Sinn.
Die Ausstattung kann zwar vielleicht nicht immer mit dem BBC-Niveau mithalten, das viele Kostümserienliebhaber mittlerweile gewohnt sind, aber ich fand sie trotzdem gelungen, auch wenn ich ehrlich gesagt nicht beurteilen kann, ob das alles authentisch inszeniert ist.
Wunderbar fand ich, dass Murdoch oft mit dem Fahrrad unterwegs ist und nur in einer Folge, sehr zum Leidwesen von Constable Crabtree, auf Pferde zurückgreifen muss.
Ob das Fahrrad hier den fortschrittlichen Charakter von Murdoch unterstreichen soll oder ob in der Zeit wirklich viele Menschen auf Fahrrädern unterwegs waren, kann ich nicht sagen.
Außerdem gefällt mir der Mix aus damals neuen Ermittlungsmethoden und guter, alter Polizeiarbeit. Das ganze Team hat das Herz auf dem rechten Fleck und ergänzt sich, trotz verschiedener Ansätze wirklich gut.
So ist Inspector Brackenreid ein Verfechter der Methode ‚Wir prügeln ein Geständnis aus dem Verdächtigen raus‘ und verdreht öfter mal wegen Murdochs analytischen Überlegungen die Augen.
Murdoch ist eine sympathische Hauptfigur, über die man in der ersten Staffel langsam mehr erfährt und die viel Raum für Entwicklung läßt.
Besonders ger mag ich an ihm, dass er zwar ein Mann der Wissenschaft und hier und da auch etwas verklempt ist, aber nicht zu fern ab von den Normalos agiert und durchaus auch mal seine Einstellung zu bestimten Dingen ändert.
Amüsant fand ich das Auftauchen von Arthur Conan Doyle (Geraint Wyn Davies), der gerade seine von ihm mittlerweile verhasste Figur Sherlock Holmes getötet hat und nun in Kanada ist, um sich näher mit Spiritualismus zu beschäftigen.
Die ‚Fälle der Woche‘ sind unterhaltsam und teilweise spannend. Wenn es humorvoll wird, gleitet die Handlung trotzdem nie ins Alberne ab und keine Figur wird andauernd lächerlich gemacht.
Gesellschaftskritische Themen werden übrigens auch eingebaut, ohne jedoch mit erhobenem Zeigefinder belehren zu wollen oder die Krimihandlung zu stören.. Rassismus, Tierschutz und Rechte der Frauen werden ebenso thematisiert, wie religiöse Diskriminierung, der Irlandkonflikt oder Homosexualität.
Insgesamt hat mir die erste Staffel von den ‚Murdoch Mysteries‘ als Ablenkung vom Alltag wirklich gut gefallen und ich bin nun gespannt, wie es mit Murdoch und seinem Team weitergeht. Ich werde definitiv dranbleiben.
‚Murdoch Mysteries‘ bei der ARD
‚Murdoch Mysteries‘ bei CBC
Die Serie im deutschen Fernsehen – Termine
Die erste Staffel von ‚Murdoch Mysteries‘ als DVD bei Amazon.de und als Stream bei Prime Video (Affiliate-Links)
Ein deutscher Trailer
Ein englischer Trailer
Oh, schön, dass es Dir auch gefallen hat! Murdoch wird noch viele Entwicklungen durchmachen…. Und es gibt jede Staffel verschiedene historische Figuren die auftauchen, was auch immer wieder lustig ist. Viel Spass bei der nächsten Staffel!
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@Esther: Ich freue mich auch und werde sicher weiterschauen, auch wenn ich jetzt erstmal eine Pause brauche.
Die historischen Figuren sind ein netter Touch, der Enkel von Queen Victoria und Tesla tauchen in der ersten Staffel ja auch auf 🙂
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Im Englischen gibt es ja schon soviel Staffeln. Ich mochte die 1. Staffel, aber richtig angefixt war ich nicht. Aber im Laufe der Folgen wurde mir Murdoch doch auch immer sympathischer.
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@Rina: Ja, die haben gerade angefangen die 15. Staffel auszustrahlen, wirklich beachtlich 🙂
Er ist ein Netter und nicht so problembeladen, wie andere Ermittler, das fand ich sehr erfrischend
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Das stimmt allerdings. Das ist wirklich mal erfrischend. Das nervt schon diese immer belasteten Ermittler. Wenn ich das schon bei einem Buch im Klappentext lese, lege ich es wieder weg. Geht einfach nicht mehr. 😁
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@Rina: Geht mir tendenziell auch so. Diese saufenden, drogenabhängigen, kurz vorm Selbstmord stehenden Ermittler 😉 sind einfach mittlerweile zu viel des Guten!
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Das ist ein perfekt beschriebenes Profil…ja ich kann sie auch nicht mehr sehen/lesen.
Genau wie die Drei-Ecks-Beziehungen mit Good Boy und Bad Boy – alles ausgelutscht.
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@Rina: Das ist wahr, genauso wie allgemein das ‚Kriegen sie sich oder kriegen sie sich nicht‘. Wobei es das bei Murdoch in der ersten Staffel ja auch gibt
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Ja stimmt. Da prickelt es ja auch. Aber man muss es nicht haben. Das fand ich bei Elementary auch gut. Keine Beziehung, obwohl es da auch das ein oder andere Mal geprickelt hat.
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@Rina: Ja und man kann das Ende von Elementary ja auch zweideutig deuten.
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Ja, das stimmt. Aber wenigstens hat es nicht die Serie vergiftet…
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@RIna: Das ist wahr! Die haben die Serie aber auch allgemein zu einem guten Ende gebracht.
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Finde ich auch. Ich war skeptisch, hat mir aber ganz gut gefallen.
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