Die beiden ungleichen Brüder Max (Mark Bonnar) und Jake (Jamie Sives) kommen gerade von einer Hochzeit, als sie im Dunkeln einen Rentner (Joe Donnelly) vor seinem Haus überfahren.
Jake saß am Steuer von Max teurem Auto und während Jake die Polizei rufen möchte, überredet ihn Max dazu, das Ganze zu vertuschen. Also bringen die Beiden den Toten zurück in sein Haus, platzieren die Leiche dort so, dass alles nach einem natürlichen Tod aussieht und verschwinden. Fall erledigt!
Doch dann wird Jakes Brieftasche im Haus des Toten gefunden und die Dinge verkomplizieren sich gewaltig…
Wenn eine britische Serie ausnahmsweise mal nicht in London, sondern in Edinburgh spielt, hat sie ziemlich gute Chancen auf meiner Watchliste zu landen, auch weil ich schottisches Englisch unglaublich gern höre.
Also war klar, dass ich früher oder später einen Blick auf den schon 2019 bei der BBC gezeigten Vierteiler werfen würde. Auch weil ich viele der mitwirkenden Schauspieler sehr gern sehe.
Das Highlight dieser Miniserie sind definitiv Bonnar und Sives als die ungleichen Brüder. Mark, der Ältere ist erfolgreicher Anwalt und sieht mit ganz viel Arroganz auf den kleinen Bruder herab, weil Jake mehr schlecht als recht einen Plattenladen führt und eher ein schlichtes Leben führt.
Durch den Autounfall werden die Beiden gezwungen zusammenzuarbeiten, wobei Jake immer wieder dafür plädiert, die Verantwortung für den Unfall zu übernehmen. Das sieht Mark jedoch ganz anders und zieht seinen Egotrip gnadenlos weiter durch, obwohl er damit sowohl sich selbst als auch seinem Bruder schadet.
Bonnar spielt diese arroganten Typen einfach gekonnt und je weiter die Geschichte fortschreitet, desto weniger mochte ich diesen Mark.
Sives ist als Jake der sympathische Gegenpart, dem man endlich mal das Rückgrat wünscht, um sich gegen den älteren Bruder durchzusetzen und mit dem ich unweigerlich mitgefühlt habe.
Gut gefallen haben mir auch Ruth Bradley als Anfgie, der resoluten Nichte des toten Rentners, Emun Elliott als leicht abgehalfterter Privatdetektiv Kenny und Sian Brooke als Claire, der Ehefrau von Max.
Das Ensemble trägt die leicht schräge Geschichte, die von einem unwahrscheinlichen Zufall zum nächsten erzählt wird und dabei immer fantastischer wird.
Es geht wirklich alles schief, was für Max und Jake schief laufen kann, aber mir hat das Schauen trotzdem Spaß gemacht, vor allem auch weil ich unbedingt wissen wollte, wie das Ganze ausgeht und weil die verschiedenen Verstrickungen schließlich zu einem für mich gutem und rundem Ende der Geschichte führen.
Bei der Inszenierung fehlte mir hier und da vielleicht der ein oder andere nette Blick auf Sehenswürdigkeiten von Edinburgh, aber letztendlich hätten diese nicht wirklich in die zurückhaltende Bildsprache der Miniserie gepaßt.
Immer wieder nett fand ich, wenn Jake mit Angie über Musik philosophiert, die dann natürlich auch im Hintergrund zu hören ist, was für einen eindrucksvollen Soundtrack sorgt.
Mich hat dieser Vierteiler wirklich gut unterhalten, auch wenn die Geschichte schon sehr dick aufträgt und hier und da vielleicht auch ein wenig Logik und Authentizität vernachlässigt. Wer sich daran nicht stört, könnte an ‚Guilt – keiner ist schuld‘ genauso viel Spaß haben, wie ich.
‚Guilt – Keiner ist schuld‘ in der Arte-Mediathek (verfügbar bis 1.10.21)
‚Guilt‘ bei BBC Scotland
Die Serie im deutschen Fernsehen – Termine
‚Guilt – Keiner ist schuld‘ als DVD bei Amazon.de und als Stream bei Prime Video (Affiliate-Link)
Ein englischer Trailer
Das erinnert mich ein wenig hier dran:
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@Wortman: Ich kenne diese Miniserie nicht, aber von der Beschrebung her halten sich die Ähnlichkeiten eher in Grenzen. Aber auch ein toller Cast 🙂
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Es geht da aber auch um Vertuschung eines Mordes.
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@Wortman: Ja, aber ich glaube das wars dann auch schon mit den Ähnlichkeiten 🙂
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Das kann gut sein aber es ging mir auch eher um die Vertuschung.
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Herba I saw this title on Amazon and was curious so now I’ll definitely check it out
Have you seen A simple Plan? Not entirely same plot but still good movie
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@Michele: If I have seen ‚A simple plan‘ I can’t remember it atm, but I’ll google it, thanks.
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Herba not identical plot of course but your post description reminded me of it. ❤️
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This is showing on PBS Masterpiece right now and I saw the first two episodes on Sunday. I *love* it; exactly in the right place for me between drama and dark comedy. It’s like Fargo (the movie) with an Edinburgh accent.
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@Servetus: Good to hear you’re enjoying it. Bonnar and Sives are a great team in terms of different poles that are trown together. Plus Bonnar does the arrogant wanker so well 🙂
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I also love the old lady who lives across the street. Knockentrocken!
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*Knochentrocken
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@Servetus: She is a real something, that’s for sure!
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