A Confession (Originalversion)

Swindon, 2011:
Die 22-jährige Sian O’Callaghan (Florence Howard) kommt nach einer Partynacht mit Freunden nicht nach Hause und sowohl ihr Freund Kevin (Charlie Cooper) als auch ihre Mutter Elaine (Siobhan Finneran) machen sich Sorgen und schalten die Polizei ein.
Das Team runf um Detective Superintendent Steve Fulcher (Martin Freeman) tut alles, um die junge Frau zu finden, doch die Zeit läuft ihnen davon und niemand weiß, ob Sian überhaupt noch am Leben ist.
Als die Polizei einen Verdächtigen festnimmt, tut Fulcher alles, um die junge Frau vielleicht doch noch lebend zu finden und hält sich dabei nicht zu hundert Prozent an die Regeln. Dies wird nicht nur sein Leben für immer verändern…

Die sechsteilige, britische Miniserie ‚A Confession‘ beruht auf wahren Begebenheiten, orientiert sich ganz stark am wirklichen Geschehen und ist damit Teil einer True-Crime-Reihe die der britische Fernsehsender ITV aufgelegt hat.
Dieser wahre Fall beschäftigt sich nicht nur mit dem Verschwinden einer jungen Frau, sondern auch mit der alten Frage wie weit Ermittler gehen dürfen, wenn es um ein Menschenleben geht.
Darf ein Ermittler dem Verdächtigen Gewalt androhen oder ihm wie in diesem Fall sein Recht auf die Belehrung bei der Verhaftung und das damit einhergehende Recht auf einen Anwalt verweigern, um ein Menschenleben zu retten?
Ich persönlich glaube ja, dass es darauf keine schwarze oder weiße Antwort gibt und diese Meinung wird auch hier wiedergespiegelt. Denn während ein Teil der Betroffenen damit leben kann, dass der leitende Ermittler sich nicht ganz an die Regeln hält und dabei das Recht des Verdächtigen verletzt, regt ein anderer Teil der Betroffenen ein Disziplinarverfahren gegen ihn an, um ihn wegen seines Versäumnis und den daraus resultierenden Konsequenzen bestrafen zu lassen.
Wie genau diese Konsequenzen aussehen und was mit Sian passiert, möchte ich hier gar nicht genauer wiedergeben, falls jemand die Miniserie ganz unvoreingenommen und ohne Spoiler anschauen möchte.
Ich kann aber vielleicht teilen, dass ich in diesem Fall auf der Seite des Polizisten und seiner Unterstützer bin.
Die Miniserie an sich fand ich spannend und gut erzählt. Allerdings muss ich im Rückblick sagen, dass ich zum Beispiel ‚The Pembrokeshire Murders‚, eine Miniserie aus der gleichen True-Crime-Reihe lieber geschaut habe, auch wenn sie weit weniger spannend war.
Das liegt sehr stark daran, dass ich bei ‚A Confession‘ viele der Figuren unsympathisch fand, auch wenn ich eigentlich Mitleid mit ihnen hätte haben sollen.
Das beginnt mit Sians Mutter Elaine, die die ganze Tragödie merkwürdig distanziert erlebt. Die Figur ist sicher so angelegt, aber das Spiel von Siobhan Finneran, die durchaus auch sympathisch spielen kann, die aber oft sehr spröde agiert, hilft leider kein bißchen, um diesen Effekt abzumildern.
Ins andere Extrem gleitet dafür Imelda Staunton, die Karen, die Mutter einer anderen mutmasslichen Vermissten spielt, ab.
Sie sucht schon seit Jahren nach ihrer Tochter und läßt nicht locker, spricht unaufhaltsam mit Menschen, die eventuell etwas wissen könnten, organisiert Infostände und Unterschriftenlisten und bulldozert sich so durch ihre Umgebung.
Auf Verstandesebene kann ich nachvollziehen, dass hier eine verzweifelte Mutter agiert, die unbedingt wissen muss, was aus ihrer Tochter geworden ist, aber in diesem Sechsteiler hat es mich furchtbar angestrengt.
Trotzdem spielen beide Frauen, die ich noch dazu sehr mag, die jeweilige Rolle gut.
Wenn zu den beiden unterschiedlichen Frauen dann auch noch der Hobbit Martin Freeman kommt, dessen kleine persönlichen Ticks ich vermutlich mittlerweile einfach zu gut kenne und die mich hier zusätzlich irritiert haben, dann führt das zu unwillkommenen Ablenkungen, die mir ein wenig die durchaus solide Krimiunterhaltung verleidet haben.
Dabei spielt auch Freeman gut und dieser Fall ist, wie vorher schon gesagt, durchaus spannend und ebenso tragisch und ich habe mit Sian, den Angehörigen und auch manchen Polizisten wirklich mitgelitten.
Außerdem hat Joe Absolom als Verdächtiger Christopher für einiges an Gänsehaut für mich gesorgt.
Und so kann ich ‚A Confession‘ trotz meiner Kritik, die vermutlich sehr stark an mir und meinem Geschmack liegt, als „unterhaltsame“ und spannende Krimiunterhaltung weiterempfehlen. Auch weil ich die moralischen Fragen, die der Fall aufwirft, spannend finde.

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Die Serie im deutschen Fernsehen – Termine

Ein englischer Trailer

Ein deutscher Trailer