Nora ist 34, Single und ihrer Familie entfremdet. Als sie auch noch ihren Job verliert und ihre Katze stirbt, erträgt sie es nicht mehr und unternimmt einen Selbstmordversuch.
Doch statt zu sterben, gelangt sie an einen Ort zwischen Leben und Tod.
In der Mitternachtsbibliothek erlebt sie mit Hilfe der netten Bibliothekarin einen Teil ihrer anderen Leben, die hätten sein können, wenn sie andere Entscheidungen getroffen hätte.
Wird Nora so ein Leben finden, in dem sie endlich glücklich sein kann?
Ich liebe ja die Kinderbuchreihe zum Thema Weihnachten von Matt Haig, habe aber zum einzigen erwachsenen Buch, das ich bisher von ihm gelesen habe ein eher zwiegespaltenes Verhältnis, weil ich damals von ‚How to stop time‘ etwas ganz anderes erwartet hatte.
Daher hatte ich ‚The Midnight Library‘ zwar auf meine Wunschliste gesetzt, aber erstmal keine Anstalten gemacht, das Buch auch zu kaufen.
Doch dann kam mir Werbung für das englische Hörbuch unter und da ich sowieso gerade auf der Suche nach etwas Neuem für die Ohren war und mich Carey Mulligan als Sprecherin interessierte, habe ich gleich mal zugeschlagen.
Und ich glaube, es war für mich die richtige Entscheidung mir das Buch vorlesen zu lassen.
Carey Mulligan hat mir als Sprecherin sehr gut gefallen. Sie liest in einem angenehmen Tempo vor und betont wunderbar. Daher konnte ich der Geschichte gut folgen und wußte immer, wer gerade gemeint ist, auch wenn sie nicht, wie andere Sprecher, extrem ihre Stimme verstellt oder mit vielen unterschiedlichen Akzenten arbeitet.
Nora ist eine sympathische Figur, mit der ich durchaus mitgelitten und auch ein wenig mitgefiebert habe.
Je mehr ich über sie erfahren habe, desto mehr habe ich mir ein Happy End für sie gewünscht.
Andere Figuren bleiben neben ihr nicht unbedingt blass, bekommen aber nicht so viel Raum, um wirklich einen detailierten EIndruck hinterlassen zu können.
Trotzdem mochte ich gerade auch die Bibliothekarin der ‚Midnight Libary‘ gern.
Allgemein fand ich die Idee verschiedene Leben durchzuprobieren wirklich spannend, vor allem weil Nora durchaus auch exotischen Orten landet.
Zum Ende dieser Ausprobierphase war ich dann allerdings auch ein wenig übersättigt von den unzähligen Möglichkeiten und war froh, dass sich dieser Teil der Geschichte dem Ende zuneigte.
Das Ende der Geschichte fand ich absolut passend und gut gelungen, um die positive Botschaft des Buchs zu unterstützen.
Daher ist mein Fazit zur Hörbuchversion von ‚The Midnight Library‘ auch durchaus positiv und ich kann nun gut verstehen, wieso es so viele Menschen so gern mögen.
Ob es wirklich eine so große Hilfe für psychisch angeschlagene Menschen ist, kann ich nicht beurteilen, aber mir hat die Positivität der Geschichte gut getan, zumal sie trotz allem keine Märchenwelten erschafft (sieht man mal von der Bibliothek zwischen Leben und Tod ab), sondern realistische Lebensentwürfe für Nora bereit hält.
‚The Midnight Library‘ als Hörbuch und Taschenbuch-Ausgabe bei Amazon.de (Affiliate-Links, die Hörbuchversion leitet auch zu Audible weiter, falls man dort ein Abo hat).
Die deutsche Ausgabe erscheint unter dem Titel ‚Die Mitternachtsbibliothek‘ nächste Woche, siehe zum Beispiel hier (Affiliate-Link)
Matt Haig bei Droemer Knaur
Die Homepage des Autors
Matt Haig hier auf dem Blog
Wow. This is in my library queue and I’m taking it out — this sounds exactly like the kind of story I don’t want to read under the current circumstances. I really appreciate the review. The waiting line for it is very long and I can let someone else enjoy it faster. Maybe some other time.
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The American „details“ note in our library catalog has *nothing* about a suicide attempt. Really frustrating and I think I will let the library know they should add that to the catalog.
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@Servetus: Glad I could be of service. I understand your decision, even if I felt it was more uplifiting than depressing. The topic isn’t easy that’s for sure.
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The library note has it described as „the feel good book of the year.“ Which is fine. There are 156 people in line for it (I was #9), so someone else can try it. Maybe I’ll feel differently in another year.
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@Servetus: It definitley should be mention. The suicide attempt isn’t layed out in detail, it’s more subtext but the want to end her life is talked about and this sure is a trigger for some. Hopefully the library will listen to you and add the information
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@Servetus: Ooookaaaaaay. That’s a bit of a stretch in my opinion. It sure shows that there should mostly be hope and a chance for change and improvement and almost no situation is hopeless, but I wouldn’t say I was a puddle of happiness while listening to it.
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None of the plot points in your description (family estrangement, lost job, pet death) are mentioned in the catalog note (I assume they just take this over from the publisher, and the publisher isn’t going to market a book on the basis of such misery). I read your description and thought „I signed up for this book?“
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@Servetus: I read the summary from Amazon US and it’s not wrong but yeah, that sounds different indeed. I hate when publishers do this even if I know why they do it
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American optimism in overdrive.
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@Servetus: *lol*
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