Wien, 1906:
Der junge, jüdische Arzt Max Liebermann (Matthew Beard) lebt mit seinen Eltern (Amelie Bullmore, Conleth Hill), seiner Schwester (Charlene McKenna) und deren Sohn (Luis Aue), seit sie zusammen aus England imigrierten, in der österreichischen Hauptstadt.
Max ist ein Schüler von Sigmund Freud, eckt mit seinen ‚modernen‘ Theorien jedoch bei seinem Chef Professor Gruner (Oliver Stokowski) an. Als Max durch Beziehungen zur Studie des menschlichen Wesens bei der Polizei hospitiert, lernt er den Kriminalbeamten Oskar Rheinhardt (Juergen Maurer) kennen. Dieser findet den jungen Mann zwar nervig, erkennt aber bald seinen Wert für die Ermittlungen in einem mysteriösen Mordfall…
Krimis und Kostüme sind ja genau mein Ding und so musste ich mir ‚Vienna Blood‘ einfach anschauen, auch wenn das Konzept von Ermittler mit fachfremdem Sidekick nun wirklich nicht sonderlich innovativ ist.
Hier fand ich Wien als Setting sofort ansprechend, denn zu der betreffenden Zeit war die Stadt ein Zentrum von Kunst und Kultur in Europa und sicher sehr spannend als Lebensraum.
In manchen Szenen fand ich zwar, dass die Stadt etwas zu sehr nach Studiokulisse aussah, aber letztendlich ist das nur Jammern auf hohem Niveau, denn die Serie kann durchaus mit schönen Schauplätzen und ansprechenden Kostümen aufwarten.
Spannend fand ich hier auch die jüdische Familie, die sich in ihrer neuen Heimat zu Hause fühlt, aber damit umgehen muss, dass die Stadt immer antisemitischer wird.
Außerdem muss die Familie Liebermann damit umgehen, dass sich die Zeiten ändern. Max fühlt sich stellenweise gefangen in alten Traditionen, seine Eltern verstehen das nicht, auch wenn sie das Beste für ihren Sohn wollen und mit seiner älteren Schwester entstehen Konflikte, weil sie findet, dass er zu stark verwöhnt wird und sie ihm das Übertretten von gesellschaftlichen Regeln nicht durchgehen lassen möchte.
Beard spielt Max glaubhaft und hat mir in der Rolle gut gefallen. Nur die Anzüge und der Hut, die ihm verpaßt wurden, sahen teilweise einw enig merkwürdig aus.
Mein Favorit ist allerdings definitiv Juergen Maurer als Oskar Rheinhardt, vielleicht weil er in manchen Szenen so einen sanften Blick aufsetzt, der zeigt, dass unter der rauhen Schale ein weicher Kern und ein guter Mensch steckt. Und so konnte ich auch über das Klischee des Polizisten mit kaputtem Privatleben und Vorgesetzten beziehungsweise Kollegen, die nicht gut mit ihm auskommen, hinwegsehen.
Conleth Hill als Papa Liebermann war mit Haaren auf dem Kopf UND im Gesicht mehr als ungewohnt anzuschauen, aber auch ihn mag ich in der Rolle.
Amelia Bullmore habe ich, glaube ich, als Mama Liebermann zum ersten Mal in einer weicheren Rolle gesehen, finde aber, dass ihr das gut steht. Genau wie die zeitgenössischen Kleider und die Hochsteckfrisur.
Luise von Finckh als Clara, eine junge Frau und Freundin der Familie Liebermann fand ich schwierig, weil ich nicht immer verstanden habe, wieso sie tut, was sie tut,
Sympathisch war sie mir allerdings genauso wie Jessica De Gouw als Amelia, eine junge Wissenschaftlerin und Patientin von Max.
Die drei Fälle, die jeweils in Spielfilmlänge inszeniert sind, waren spannend und interessant und auch die gesellschaftlichen Nebenhandlungen – vor allem mit den Seilschaften der feinen Gesellschaft – fand ich nett anzuschauen.
Insgesamt hatte ich viel Spaß beim Anschauen und kann die Serie auf jeden Fall als interessante Krimiunterhaltung mit historischem Setting empfehlen.
Eine zweite Staffel mit weiteren Fällen wurde bestätigt und ich freue mich schon sehr darauf herauszufinden, wie es mit Oskar und Max weitergeht.
‚Vienna Blood‘ beim ZDF
‚Vienna Blood‘ bei der BBC
‚Vienna Blood‘ bei Amazon.de (Affiliate-Link)
Die Serie im deutschen Fernsehen – Termine
Ein englischer Trailer
Herbs Vienna is a beautiful city ❤️❤️
Great review! 👍😁
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Herba sorry it keeps going to Herbs 🙄
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Auf diese Serie warte ich schon seit Monaten! Ich bin sehr gespannt!
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Krimi und dann noch Anfang des 20.Jahrhundets?
Da würde ich auch einen Blick riskieren.
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Als großer Fan des vergangenen Jahrhunderts und Wiens im allgemeinen muss ich mir das anschauen. Danke für den Tipp!
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@Michele: I haven’t visited yet, but what I have seen it sure is. Thanks
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@Michele: No problem 🙂
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@AequitasEtVeritas: Viel Spaß beim Schauen!
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@Wortman: Mach das!
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@Nicole: Sehr gerne!
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Morgen Abend ist es so weit, oder?
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😘❤️danke
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Wenn ich es nicht vergesse 😆
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I think I’ve read and enjoyed one or two of these novels. Looks promising!
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@AequitasEtVeritas: Ja, heute ist es so weit. Die genauen termine mit Datum, Uhrzeit und Wiederholungen kannst Du auch meinem Post (ganz unten) entnehmen.
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@Wortman: Erinnerung! Heute Abend gehts los 😉
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@Servetus: I don’t know the books, so I can’t say if this is a good version but I sure liked the show.
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In der Mediathek gibt’s die erste Episode auch. Ich glaube, ich hebe mir die Folgen für ein Binge-Watching auf.
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@AequitasEtVeritas: Ich habs auch weggebingt
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🙂
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Pingback: Medienjournal: Media Monday #490 | Unkraut vergeht nicht….oder doch?
I see this is premiering here starting Friday. Cool!
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@Servetus: That’s really cool. Enjoy.
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Somehow I got the second episode, but not the first, but I thought the acting was really good (esp Beard and Maurer). Very much agree regarding the studio sets.
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@Servetus: Shoot! But glad you liked what you saw.
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