Laub in Orange

Wir leben in merkwürdigen Zeiten.
Und ich bin müde.
Zu müde zum Reden, zu müde zum Zuhören.
Ich gehe spazieren und genieße die Stille.
Höre das Fallen des Laubes in Orange und entspanne mich.

Wir leben in merkwürdigen Zeiten.
Und ich bin wütend.
Wütend auf die Schreihälse, die Unverbesserlichen, die Klopapierhorter, die Was-machen-schon-ein-paar-Tote-Schulterzucker.
Ich gehe spazieren und versuche zu vergessen.
Höre das Fallen des Laubes in Orange und werde ruhig.

Wir leben in merkwürdigen Zeiten.
Und ich bin traurig.
Über die Menschen, die einsam sind, die ihren Job verlieren, die ihr Geschäft zusperren müssen.
Ich gehe spazieren und überlege mir, wen ich unterstützen kann.
Höre das Fallen des Laubes in Orange und mache Pläne.

Wir leben in merkwürdigen Zeiten.
Und ich versuche hoffnungsvoll zu bleiben.
Hoffnung auf bessere Zeiten und auf das Morgen.
Ohne Egoismus, ohne Verschwörungstheorien, Hass und Unvernunft, ohne Pandemie.
Ich gehe spazieren und lache über die Menschheit.
Höre das Fallen des Laubes in Orange und hoffe auf bessere Zeiten!

Laub in Orange

* * * * * * * * * * * * * * * * *

Dieser Text und das Foto sind für das Gemeinschaftsblogprojekt von Poe und mir entstanden; das Thema ‚Mach was…mit der Farbe Orange‘.
Gesamter Text/Bild © Herba für ‚Unkraut vergeht nicht…oder doch?‘
Bitte nicht ungefragt zitieren oder weiterverwenden!!!

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18 Antworten zu Laub in Orange

  1. Die Pö schreibt:

    Sehr schön

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  2. nellindreams schreibt:

    Da beschreibst Du wunderbar die derzeitigen Befindlichkeiten vieler. Auch meiner. Viel Selbstmotivation ist da nötig, um nicht zu dystopisch zu denken…
    Ich wünsche uns ein paar leuchtende Momente in diesem November!

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  3. Pingback: Gemeinschaftsblogprojekt ‘Mach was!’ – Ergebnis #63 und neues Thema | Unkraut vergeht nicht….oder doch?

  4. Herba schreibt:

    @Pö: Dank Dir :*

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  5. Herba schreibt:

    Hallo Nicole und danke für Deinen lieben Kommentar!

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  6. Herba schreibt:

    @Nell: Mir hilft da echt nur: Nachrichten abschalten und raus an die Luft.
    Ja, da bin ich ganz bei Dir!

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  7. Servetus schreibt:

    Das trifft es genau. Excellent poem.

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  8. Herba schreibt:

    @Servetus: Thank you!

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  9. Esther schreibt:

    Oh, schön!! Und ich hoffe mit Dir…

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  10. Herba schreibt:

    @Esther: Dank Dir

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  11. Michele Marsh schreibt:

    Herba spot on! Hope for better times indeed!!❤️

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  12. Guylty schreibt:

    Das finde ich mal interessant. Die Farbe Orange hat bei dir einen nachdenklichen Unterton bekommen. Ich hätte sie mit Freude etc assoziiert. Und doch passt das, was du schreibst – es ist eben der herbstliche Kontext, der der Farbe eine andere Stimmung verleiht. Ich hoffe mit dir, dass es irgendwann besser wird und wir alle den Weg aus der Krise finden.

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  13. Herba schreibt:

    @Guylty: Ich finde eigentlich auch, das Orange eine fröhliche Farbe ist und ich hatte auch vor eine Geschichte in diesem Kontext zu schreiben, aber ich bin leider nicht über ein paar Sätze hinaus gekommen.
    Stattdessen hat mein Unterbewußtsein das hier ausgespuckt, was mal wieder beweißt, dass mich die ganze Pandemie-Situation doch mehr beschäftigt als angenommen. Schon merkwürdig, wie es manchmal so geht.
    Ich hoffe auch, dass es schnell besser wird, aber nach dem was hier so am WE los war (‚Wir müssen nochmal die Sau rauslassen, bevor wir 4 Wochen nichts mehr dürften!‘), sehe ich da eher schwarz.

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  14. BirthesLesezeit schreibt:

    Sehr schön Deine Gedanken, die die aktuelle Situation gut spiegeln und nachdenklich stimmen… LG Birthe

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  15. Guylty schreibt:

    Komisch, wie das Unterbewusstsein da manchmal so Einfluss nimmt. Naja, oder auch nicht, ist irgendwie schon logisch. Aber dennoch witzig. Man setzt sich mit einer bestimmten Idee an den PC, und dann fließen ganz andere Gedanken aus den Fingern.

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  16. Herba schreibt:

    @Birthe: Danke schön. Liebe Grüße zurück

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  17. Herba schreibt:

    @Guylty: Ja, das ist einerseits dann leicht frustrierend, aber in diesem Fall bin ich mit dem eigentlichen Ergebnis doch recht zufrieden. Und es war auch gut es rauszulassen, was mich scheinbar doch grade mehr beschäftigt, als ich eigentlich dachte.

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