Lisa Armstrong (Morven Christie) ist alleinerziehende Mutter von zwei Teenagern und Polizistin in Lancashire.
Als sie eines Abends mit zwei Freundinnen zum Karaoke-Abend in einen Pup geht, reißt sie einen Mann auf und hat schnellen Sex mit ihm.
Am nächsten Morgen wird Lisa als Opferschutzbeamte einer Familie zugeteilt, deren Zwillingskinder (Darci Shaw, Noah Valentine) vermisst werden.
Der Vater, Sean (Jonas Armstrong), ist der One-Night-Stand aus dem Pub und statt sich vom Fall abziehen zu lassen, verschweigt Lisa die Sache und belügt ihre Kollegen, während fieberhaft nach den verschwundenen Tennies gesucht wird…
Dem geneigten Leser meines Blogs dürfte sicher hinreichend bekannt sein, dass ich Krimis einfach gerne sehe und bei britischen Krimis gleich doppelt so gern einschalte.
Und da ‚The Bay‘ dann auch noch mit Morven Christie in der Hauptrolle aufwarten kann, die ich nicht nur, aber auch wegen ihrem tollen schottischen Akzent so gerne sehe (und höre), wurde mir das Einschalten noch leichter gemacht.
Leider blieb die sechsteilige erste Staffel aber dann doch hinter meinen Erwartungen zurück, auch wenn sie durchaus einiges richtig macht.
Zuerst fällt mir hierzu das englische Flair ein, dass die Serie verbreitet, ohne altbacken zu wirken. Zum anderen wird Christie als Lisa hier wirklich großartig in Szene gesetzt. Die Figur hat Ecken und Kanten, ist eigenwillig, kann aber auch mit Herz und Verstand aufwarten und war mir direkt sympathisch.
Leider konnte ich aber ihre Entscheidung, die einen großen teil der prämisse darstellt, nämlich das Verschweigen ihrer, wenn auch nur kurzen, sexuellen Beziehung zu Sean so gar nicht nachvollziehen.
Denn einerseits wird sie als klug und verantwortungsvoll gezeichnet, nur damit sie dann andererseits so einen großen Fehler begeht, von dem sie weiß, dass es sie, wenn er herauskommt, vermutlich den Job und die Karriere kosten wird, für die sie auch mal ihre Kids vernachlässigt.
Ja, Menschen machen Fehler und ja, es ist schwierig, so einen Fehler zu bereinigen. Aber sorry, dass habe ich ihr einfach nicht abnehmen können.
So wie ich Lisa wahrgenommen habe, hätte sie spätestens nach ein oder zwei Tagen bei ihrem Chef DI Manning (Daniel Ryan), zu dem sie noch dazu ein gutes Verhältnis hat, reinen Tisch gemacht.
Stattdessen lügt sie munter-lustig weiter und hängt ihren jungen Kollegen DC Ahmed ‘Med’ Kharim (Taheen Modak), den sie eigentlich ausbilden soll, immer wieder ab, um allein mit Sean zu sprechen.
Sorry, das wirkte mir viel zu konstruiert.
Ansonsten macht der Krimi aber schon Spaß, der Fall, in dem ermittelt wird, ist spannend und mit vielen falschen Fährten zum Miträtseln aufgebaut und das Ende war zwar in Teilen vorhersehbar, aber für mich auch nicht zu abgedroschen.
Schauspielerisch hat mich Christie komplett überzeugt, aber auch Chanel Cresswell als verzweifelte Mutter Jess hat mir gut gefallen.
Die beiden Damen tragen definitiv die Produktion.
Armstrongs Defizite beim nuancierten Schauspiel fallen zum Glück hier nicht weiter ins Gewicht. Im Gegenteil, zum verzweifelter Vater paßt sein meist leicht übertriebenes Agieren, das auf mich schnell aggressiv wirkt, hervorragend.
Außerdem hat er sich seit seinen Tagen als BBC’s Robin Hood definitiv auch schauspielerisch weiterentwickelt, so dass ich ihn mittlerweile fast gerne zuschauen kann, ohne mich permantent über ihn aufzuregen 🙂
Der restliche Cast ist divers, was ich gut fand und neben erfahrenen Schauspielerin wie Tracie Bennett und Lindsey Coulson konnten mich junge Leute wie Modak oder Simon Manyonda überzeugen.
Alles in allem halte ich ‚The Bay‘ daher durchaus für gute Unterhaltung, die allerdings das Genre nicht neu erfindet und sicher auch nicht nachhaltig im Gedächtnis bleibt.
Kurze Randnotiz: Zur Unart, dass das ZDF bzw ZDFneo britische Produktionen mittlerweile gern an einem Tag verheizt ausstrahlt, sage ich heute mal besser nichts!
‚The Bay‘ beim ZDF (zur Zeit kann ich nicht sagen, ob die Folgen auch in der Mediathek auftauchen werden)
‚The Bay‘ bei Sat1 Emotions
Die Serie im deutschen Fernsehen – Termine
‚The Bay‘ als DVD bei Amazon.de (Affiliate-Link)
Ein deutscher Trailer
Ein englischer Trailer
Herba so you liked he story overall but wanted more of the relationship between Lisa and Sean? I too love Scottish accents. They can be hard to understand but they are quite lush!!!
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@Michele: It was enjoyable enough but not extraordinary.
And no I didn’t want more of Lisa and Sean together, because I liked her and thought he was a bit of an ass 😉
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