Judy (Originalversion)

Einst als Kinderstar für ihre Rolle in ‚Der Zauberer von Oz‘ gefeiert, ist Judy Garland (Renée Zellweger), die Schauspielerin mit der großartigen Singstimme, mit 46 Jahren dazu gezwungen, jedes Engagement als Sängerin anzunehmen, das sie finden kann.
Sie lebt mit ihren beiden Kindern Lorna und Joey (Bella Ramsey, Lewin Lloyd) in wechselnden Hotels aus dem Koffer, ist Alkohol- und Tablettensüchtig, untergewichtig, pleite und durch ihre Unzuverlässigkeit quasi nicht anstellbar.
Als es ein Hotel ablehnt, sie und die beiden Kinder wieder aufzunehmen, muss Judy Lorna und Joey bei ihrem Ex-Mann Sid (Rufus Sewell) lassen und nimmt ein Engagement in London an, um etwas Geld zu verdienen.
Doch auch hier kommt sie oft zu spät und gesundheitliche Probleme machen ihr zunehmend zu schaffen…

Ich oute mich wohl besser zuallererst einmal: Garlands berühmtesten Film ‚Der zauberer von Oz‘ habe ich bewußt bisher noch nie gesehen.
Aber ich weiß natürlich oberflächlich gesehen wer sie ist (Schauspielerin, Schwulenikonie, Mutter von Liza Minelli). Das allein hätte allerdings nicht dafür gereicht, um mir ‚Judy‘ Mitte Januar im Kino anzuschauen. Aber ich hatte so viel Gutes über Zellweger, die Judy spielt gehört, dass ich einfach neugierig war.
Und ich muss zugeben, dass mich der Film wirklich tief bewegt hat und ich nachdem ich mir hinterher ein oder zwei original Videos von garland angeschaut habe, wirklich den Hut vor Zellwegers Leistung ziehe.
Sie spielt diese Person nicht nur, sie verschwindet für mich nahezu komplett hinter dieser tragischen Figur, die in ihrem Leben so viel durchgemacht hat – einfach gut!
Und auch damit, dass Renee Zellweger selbst gesungen hat, hat sie mich sehr beeindruckt. Dass sie sich selbst wieder ein wenig ähnlicher sieht, als vor ein paar Jahren, war dann nur noch ein netter Bonus.
Ich habe lange überlegt, ob ich mir mehr Rückblenden in die Zeit gewünscht hätte, als Judy den Zauberer gedreht habe, bin dann allerdings zu dem Schluss gekommen, dass die, die es gab wohl dosiert waren.
Genug, um nachvollziehen zu können, wieso Garland so war, wie sie war und wie stark sie als Teenie von Hollywood bzw. dem verantwortlichen Produzent Louis B. Mayer (Richard Cordery) missbraucht und gegängelt wurde, aber nicht zu viele, um den Fluss der Hauptgeschichte in London zu stören.
Der restliche Cast ist gut ausgesucht und macht einen guten Job – vor allem über das Autauchen von Jessie Buckley als PA Rosalyn Wilder und Rufus Sewell habe ich mich sehr gefreut – aber es ist wirklich Zellwegers Film durch und durch.
Kostüme und Kulissen wirken auf mich stimmig und die ausgewählten Lieder, die Zellweger als Judy singt, passen für mich ebenso gut wie der restliche Soundtrack zur Stimmung des Films.
Am Ende habe ich dann sogar ein paar Tränchen verdrückt (ist das wirklich so oder so ähnlich passiert?) und war froh, dass ich ‚Judy‘ gesehen habe.
Für mich ein wunderbarer Film, über eine tragische Figur des Showbiz, der mich trotzdem irgendwie auch positiv gestimmt zurückgelassen hat.

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Ein englischer Trailer

Ein deutscher Trailer

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20 Antworten zu Judy (Originalversion)

  1. Servetus schreibt:

    I absolutely agree — Zellweger is amazing. And the movie stayed with me for several days after I saw it.

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  2. Herba schreibt:

    @Servetus: Yes, I thought about it a lot too. And it all came back when I wrote the blogpost on the weekend. What a sad way to spend ones life and on the other hand she moved so many people – really astonishing!

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  3. Den Film habe ich im Kino leider verpasst, obwohl ich ihn sehen wollte. Werde also geduldig auf die DVD warten und erwarte viel.

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  4. Herba schreibt:

    @Bette: Ich bin vollkommen ohne Erwartungen herangegangen und habe mich total super unterhalten gefühlt. Meiner Meinung nach, sind große Erwartungen einigermaßen gerechtfertigt 🙂

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  5. Hab schon mal einen Zweiteiler über Judy Garland gesehen, den ich sehr interessant fand. Denke, die Herangehensweise von „Judy“ ist aber ganz anders und spannender, da der andere sehr herkömmlich erzählt war.

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  6. Herba schreibt:

    @Bette: Ich wußte vorher nur wenig über sie und bin ganz unbeleckt an den Film herangegangen. Und da ich auch weder ‚Bohemian Rhapsody‘ noch ‚Rocketman‘ gesehen habe, fiel auch dieser Vergleich flach.

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  7. Ich glaube auch nicht unbedingt, dass man die drei Filme miteinander vergleichen sollte. Auch, wenn sie alle Biopics über Musiker sind.

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  8. Herba schreibt:

    @Bette: Ich denke von dem, was ich über die beiden weiß, ohne sie gesehen zu haben, drängt sich ein vergleich auch nicht gerade auf, aber bei Amazon gibt es einige enttäuschte Bewertungen zu Judy, weil der Film so ganz anders als die anderen beiden ist…

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  9. Die Leute können doch nicht erwarten, immer wieder dasselbe in anderer Form aufgetischt zu bekommen. Enttäuscht zu sein, wenn es das dann -oh, welch Überraschung 😉 – nicht ist, ist ja völlig albern. Immerhin sind ja auch die Protagonisten völlig unterschiedlich. Oh Mann!

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  10. Herba schreibt:

    @Bette: DAS dachte ich mir auch!
    Ich meine, schon allein, dass es in einem Film um eine Frau und in den anderen um Männer geht, sollte nahelegen, dass die Filme unterschiedlich sind…

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  11. Außerdem handelt es sich um ganz andere Zeiten. Die Fünfziger-/Sechzigerjahren kann man kaum mit den Siebzigern vergleichen. Einen Hollywoodstar nur wenig mit britischen Rockstars. Höchstens die Drogenkarrieren… 😉

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  12. Herba schreibt:

    @Bette: Vermutlich nichtmal die. Judy war ja ’nur‘ Alkohol- und Tablettensüchtig 😉

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  13. Alkohol ist doch eine Droge, oder? 😉
    Okay, sagen wir mal „Rauschmittel“ 😀 .

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  14. Herba schreibt:

    @Bette: Natürlich!
    Ich wollte damit auch nur ausdrücken, dass das fast ‚langweilig‘ gegen das sein dürfte, was so mancher Rockstar aus der Zeit eingeworfen haben dürfte

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  15. Da hast du natürlich recht. Was die Leute sich seitdem so reinpfeifen können, ist kaum vergleichbar.

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  16. Stepnwolf schreibt:

    Rufus Sewell ist auch in der kleinsten Rolle immer sehenswert. „Judy“ habe ich noch nicht geschaut, aber vielleicht schaffe ich es ja noch den im Kino zu erwischen. Bei uns läuft er zumindest noch…

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  17. Herba schreibt:

    @Stepnwolf: Auf jeden Fall! Allerdings war die Rolle hier schon ziemlich klein 😦
    Na, da bin ich gespannt, ob Du es noch für die gute Judy ins Kino schaffst 🙂

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  18. DoomKitty schreibt:

    Dann werde ich mir den wohl auch mal zu Gemüte führen, danke für die Empfehlung 🙂 Ich hatte ihn zwar immer so halb auf dem Schirm, aber jetzt bin ich definitiv interessiert ^^

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  19. Herba schreibt:

    @DoomKitty: Gerne, ich war wirklich positiv überrascht und beim Schauen echt gefesselt

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  20. Pingback: Der Zauberer von Oz (1939, Originalversion) | Unkraut vergeht nicht….oder doch?

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