Jagd auf Matutin von Arturo Pérez-Reverte

 
Ein Hacker schleust eine Nachricht in den privaten Computer des Papsts ein, in der er das Schicksal einer barocken Kirche in Sevilla, die kurz vor dem Abbruch steht und nun tötet, um sich zu verteidigen.
Padre Lorenzo Quart, Agent des päpstlichen Geheimdienstes, wird nach Spanien geschickt, um zu ermitteln…

‚Jagd auf Matutin‘ ist ein absoluter Fangirl-Read. Das Buch soll nämlich mit Richard Armitage als Quart verfilmt werden und ich war neugierig auf die Geschichte, die als (Vatikan)Thriller angepriesen wird, auch wenn spanische Autoren mir oft nicht wirklich liegen.
Der Schreibstil von Arturo Pérez-Reverte ließ sich gut lesen, auch wenn ich schon griffigere Unterhaltungstexte gelesen habe.
Allerdings haben mich die Teile des Buchs, die sich auf drei überzeichnete, spanische Originale mit kriminellen Neigungen beziehen, sehr angestrengt und ehrlich gesagt auch ein wenig gelangweilt.
Langeweile war beim Lesen allgemein ein Problem für mich, denn von einem ‚wilden Strudel weltlicher und geistlicher Gefahren‘, wie er im Klappentext angepriesen wird, konnte ich nicht viel finden.
Stattdessen gleicht der Roman eher einer Charakterstudie von Einheimischen und Teilen der katholischen Kirche und weist außerdem fast philosophische Züge auf, wenn Quart mit dem spanischen Gemeindepfarrer über den Sinn des Priesterseins spricht.
Die Hauptfigur Padre Quart ist einerseits ein interessanter Protagonist, andererseits kommt er mit seinem guten Aussehen und den Zweifeln am Zölibat doch reichlich klischeehaft daher.
Die anderen Figuren können auch mit so einigen Klischees aufwarten, dafür bleibt die Vielschichtigkeit auf der Strecke.
Insgesamt kann ich sagen, dass ich mich nicht direkt durch das Buch gequält habe, aber wirklich Spaß hatte ich beim Lesen nun auch nicht gerade.
Und leider warte ich nun auch mal wieder eher unbeeindruckt auf die Verfilmung, die sich einiges einfallen lassen muss, wenn sie dem Label ‚Thriller‘, mit dem sich der Film bei IMDB schmückt, gerecht werden will…

Die Homepage des Autors
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27 Antworten zu Jagd auf Matutin von Arturo Pérez-Reverte

  1. Michele Marsh schreibt:

    Herba, I could totally see The Armitage as Padre Quart from physical description to demeanor. I thought the book was well written and visual and as a non religious person really just bypassed the religious overtones and focused on the Padre. I think the movie version can take the best elements of the book and stylized it into a semi-thriller.

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  2. Herba schreibt:

    @Michele: Oh, I totally can see RA as Quart too.
    But I am still hoping for meatier roles for him and I sadly can’t imagine this to be such a meaty role after I read the book

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  3. Michele Marsh schreibt:

    Herba, yeah me too although I really loved the writing style and F Quart is what I honed in on. But I could see The Armitage reading the book and formulating the character in his brain already so I am hoping the director fleshes out the interesting parts of the book and Quart is the central character like Adam in The Stranger.

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  4. Herba schreibt:

    @Michele: There sure is a possibility that the fleshing out of the character will happen on screen and not only in someones head this time

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  5. monisertel schreibt:

    Danke, liebe Herba,
    für die gute, warnende Rezension.
    Für mich extra wichtig, weil ich gerade dieses spezielle Genre gerne lese.
    Liebe Freitagsgrüße
    moni

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  6. Servetus schreibt:

    I read the first 50 pages or so. I didn’t love or hate it but this spring has just been insane and I don’t seem to finish any project I start.

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  7. Guylty schreibt:

    Bingo. Ich habe das Buch zwar auch Englisch gelesen, weswegen der Vergleich vielleicht ein bisschen hinkt, aber genau wie du war auch ich nicht wirklich megabegeistert von dem Buch. Ich fand, dass es ziemlich dahinplätscherte und wenig interessante Wendungen passierten. Die drei „Kriminellen“ waren zwar am witzigsten und unterhaltsamsten zu verfolgen, gleichzeitig aber auch die unglaubwürdigsten und zu stark überzeichneten Figuren. Überhaupt fand ich alle Figuren irgendwie unrealistisch – Karikaturen. Dazu gehört auch die Identifikationsfigur, der Priester. War zwar schön, dass man ihn sich in Form des Lieblingsschauspielers vorstellen durfte, aber diese ständige Betonung, dass Quart der bestaussehendste Priester aller Zeiten ist, fand ich dann schon wieder abtörnend. Auch von dem großen Tabubruch des Buches hatte ich mir mehr versprochen, wenigstens aber doch ein paar moralisch-philosophische Bekenntnisse des Priesterdetektivs. Man kann nur hoffen, dass das Buch im Film etwas spannender hingemauschelt wird.

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  8. Herba schreibt:

    @Moni: Sehr gerne!
    Liebe Grüße zurück!

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  9. Herba schreibt:

    @Servetus: Well, if you ask me you haven’t missed much with this one 😉

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  10. Herba schreibt:

    @Guylty: Ja, wenn die ironische Stimme in meinem Kopf anfängt ‚Ich bin so schön, ich bin so toll…‘ zu trällern, sobald eine Figur erwähnt wird, ist das definitiv kein gutes Zeichen 😉
    Aber zugegebenermassen bin ich auch schon länger ein wenig müde, Erwartungen in ein Projekt zu stecken, dass sich dann nur als halbgare, lahme Ente entpupt :/

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  11. Uinonah72 schreibt:

    Schade, dass das Buch nicht so spannend ist. Nachdem ich Deinen Titel las, hatte ich gehofft, endlich einen spanischen Roman gefunden zu haben, den ich im Original lesen könnte. Lesen in einer Fremdsprache hilft meiner Sprachentwicklung enorm und ich möchte mich in Spanisch endlich an meinen ersten Roman wagen. Da ich aber noch nicht so flüssig bin, sollte das Buch doch spannend genug sein um mich in die Handlung zu ziehen, damit ich nicht aufgebe.
    Bin gerne offen für weitere Hinweise auf spanischsprachige Autoren 🙂

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  12. Kate schreibt:

    OMG—die Anton-Referenz. 😂😂😂

    Ich hab’s ehrlich gesagt nicht zu Ende geschafft. Momentan dümpelt es auf meinem E-Reader dahin und ich kann mich nicht aufraffen, es wieder in die Hand zu nehmen. Eure Aussagen sind da nicht gerade motivierend.
    Aber nachdem das Projekt ja ohnehin nicht finanziert ist und wohl auch die weibliche Hauptrolle abgesprungen zu sein scheint, bin ich ja nicht im Zeitdruck. 😉

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  13. Guylty schreibt:

    So ist es. Das hat mir irgendwie die Figur nicht sympathisch gemacht. (Und ganz ehrlich mal eben: So toll Herr A auch aussieht – und ich finde ihn ja wirklich massiv attraktiv – so ein echter Schönling ist er ja eigentlich nicht, sondern eher so ein überraschender Slowburner. Insofern weiß ich gar nicht, ob er da so toll besetzt ist???)
    Und ja – ich habe da auch noch so meine Zweifel, was das Projekt angeht… ich warte jetzt auch mal erst ab. Vor allem, weil ich nicht will, dass mir die Ente ins Haus pupt 😂😙

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  14. Herba schreibt:

    @Uinonah: für Tipps dieser Art bin ich leider die falsche Adresse, sorry. Dazu lese ich spanische Romane viiiiel zu selten…

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  15. Herba schreibt:

    @Kate: :mrgreen:
    Echt? Paz Vega ist raus? Oh je…
    Na, ich wäre, nachdem ich das Buch kenne nicht böse drum, wenn sich das Projekt weiterhin verzögert..

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  16. Herba schreibt:

    @Guylty: vor allem müssten sie ihn ja sehr stark ergrauen, damit er nahe am Buch Quart bleibt….ach, wenn das nichts wird bin ich echt nicht böse!

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  17. Kate schreibt:

    Hab ich wo gelesen. Ob es stimmt, weiß ich nicht. Aber das Projekt scheint auf jeden Fall nicht sehr weit gediehen zu sein.

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  18. Guylty schreibt:

    Oh, da habe ich gar nicht drauf geachtet. Könnten sie meinetwegen gerne mal bei Richard machen – aber wahrscheinlich will er das nicht, eitel wie er ist.

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  19. Herba schreibt:

    @Kate: Wie traurig 😉

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  20. Herba schreibt:

    @Guylty: RA goes Karl Lagerfeld mit jeder Menge weißem Haarpuder *kicher*

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  21. Guylty schreibt:

    OMG. Und mit so einem steifen, weißen Kragen und ganz ganz vielen Silberringen an seinen Fingern. Ich seh ihn vor mir…

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  22. Herba schreibt:

    @Guylty: Na ja, vielleicht ohne die Silberringe. Als Mann Gottes passt das nicht so gut, aber der Rest schon 🙂

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