(Mein) Glück

Glück ist ein sehr abstrakter Begriff, weil jeder Mensch diesen Begriff vermutlich ein wenig anders definiert.

Der eine empfindet es als Glück erfolgreich im Job zu sein und die Karriereleiter hochklettern zu können.
Ein anderer wäre dabei totunglücklich und empfindet es stattdessen als Glück barfuss über eine Wiese zu laufen, im Cafe zu sitzen und einen guten Kaffee genießen zu können oder einfach seinen Tag vergammeln zu dürfen.

Als ich mir gerade das neueste #MachWas!-Thema ausdenken mußte (ich mache das immer recht spontan), hatte ich kurz vorher gerade über das was ich für mich als Glück definiere nachgedacht und daher lag das dann auch als Thema nahe.

Ich hatte gerade die ersten Tage meines Lebens mit Gips überstanden und von einem befreundeten Mediziner erklärt bekommen, wie viel Glück ich hatte, dass es nur der gebrochene Mittelfuß und nicht der Knöchel war, denn sonst wäre ich um eine OP nicht herum gekommen.
Wirklich glücklich habe ich mich ehrlich gesagt bei dieser Aussage nicht gefühlt, aber sie hat mich zum Nachdenken gebracht.

Und dann kam eben auch die Erkenntnis wie viel Glück ich habe.
Denn ich bin zwar Single, habe aber Freunde und vor allem eine Familie, die mich in solchen Notsituationen auffangen.

Denn ohne zwei gesunde Beine ist der Alltag schwer zu bewältigen. Das fing schon damit an, dass ich ja eigentlich im zweiten Stock wohne und der Auf- und Abstieg mit Gips mega-beschwerlich gewesen wäre.

Also machte meine Mutter ihr Gästezimmer für mich fertig (sie wohnt im Parterre) und sorgte dafür, dass auch der Rest der Wohnung krückensicher war, damit ich mir nicht auf einem rutschenden Läufer auch noch das andere Bein breche 😉
Und obwohl es ihr gerade gesundheitlich selbst gerade nicht blendend geht, trug sie mir unermüdlich irgendwelches Zeug von A nach B hinterher, kochte mir mein Lieblingsessen und nimmt mich in den Arm, wenn der Lagerkoller zu schlimm wurde.

Auch meine Nichte schaut regelmäßig vorbei, fragt ob ich irgendetwas brauche und leistet mir auch so zwischendurch immer mal Gesellschaft, um mich zu unterhalten.
Mein Neffe, das Pubertier ist eher einsilbig, aber selbst er erkundigt sich regelmäßig danach wie es mir geht und ob er irgendetwas für mich tun kann.
Und beide Kids haben einige meiner Gassigehrunden mit dem Familienhund übernommen, denn in dieser Hinsicht falle ich zur Zeit ja leider vollkommen aus. Was wiederum der Familienhund so gar nicht versteht und mir auch ein wenig übel nimmt 😦

Und dann ist da noch meine Schwester, die eigentlich die Hauptlast trägt.
Sie hat nicht nur die doppelte Arbeit mit unserem gemeinsamen Hund, sondern ist auch mein Taxi, wenn ich irgendwohin muss, verabreicht mir meine täglichen Spritzen, hilft mir nach wie vor beim Duschen, holt meine Krankmeldungen und Rezepte beim Arzt ab und viele 100 Kleinigkeiten mehr.

Falls jetzt jemand denkt, dass ich im LaLaLand lebe, liegt falsch. Auch hier fliegen mal die Fetzen, auch in den letzten 5 Wochen.
Aber trotzdem wissen wir alle, dass wir uns aufeinander verlassen können und das der eine dem anderen hilf, wenn es nötig wird und das ist für mich gerade das größte Glück, das ich mir vorstellen kann!

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10 Antworten zu (Mein) Glück

  1. Rina schreibt:

    Da merkt man wirklich was wichtig ist im Leben. Nicht das was man kaufen kann – sondern die, die einem ohne wenn und aber helfen.

    Hier mein heutiger Beitrag.

    Mach was #48 mit Glück

    Einen schönen Sonntag noch.

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  2. Pingback: Mach was #48 mit Glück | Ich lese

  3. Kate schreibt:

    Ein ganz wunderbarer Beitrag, liebe Herba. Glück kann so viele Formen annehmen und es ist immer wieder gut, ab und an externe Impulse zu bekommen, einmal eine Bestandsaufnahme zu machen und festzustellen, dass es einem bei allen großen und kleinen Sorgen des Lebens doch eigentlich trotzdem recht gut geht.
    Ich empfinde auch das meiste Glück in Bezug auf nicht-materielle Dinge. Das heißt nicht, dass ich mir nicht bewusst bin, dass materielle Sicherheit viel zu den Dingen beiträgt, die mich glücklich machen. Sich keine großen finanziellen Sorgen um morgen machen zu müssen, ist ein Geschenk. Die Freiheit zu haben, einfach mal so Geld für etwas Unsinniges ausgeben zu können, über das man sich dann lange freuen kann ist auch Glück.
    Ein Aspekt von Glück ist mir persönlich besonders wichtig: Es macht mich immer glücklich, andern eine Freude zu machen und zu sehen, dass ich ein bisschen Glück weitergeben kann. Das sind mit meine liebsten Momente.

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  4. Herba schreibt:

    @Rina: Das hast Du schön gesagt ❤

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  5. Michele Marsh schreibt:

    Herba, I think you hit the nail on the head, the love and support of your family when you need it is the best luck in the world. Many do not have this and Sam may be amiss for now missing his daily walks w his Tante but it is only temporary and the blessing is you don’t need surgery just time to heal the metatarsal. Once the plaster is off and the PT starts (or has started) your body will amaze you. Lots of love and hugs to you.

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  6. Herba schreibt:

    @Kate: Danke schön!
    Für mich ist finanzielle Sicherheit auch sehr wichtig, aber wie Du schon sagst: nicht-materielle Dinge machen oft am glücklichsten.
    Stimmt, anderen eine kleine Freude machen zu können, ist auch ein wirkliches Glück. Und auch hier sind es oft die kleinen Dinge, mit denen man Freude schenken kann.
    Ab und an mal inne zu halten und sich solche Sachen klar zu machen, ist wirklich wichtig!

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  7. Herba schreibt:

    @Michele: Thanks :*
    The PT will start on friday and I hope I will be able to walk normal again soon!

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  8. Rina schreibt:

    🙂

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  9. suzy schreibt:

    Familie und enge Freunde sind das Wichtigste im leben, denn sie sind eigenltich immer da ❤
    Ich schätze meine auch sehr, auch wenn sie so weit weg wohnen 😦
    Und wir haben auch noch das Glück, dass wir in ienem Land geboren wurden in dem unsere Kinder jede Möglichkeit haben Bildung zu erhalten, wir haben gute Jobs, wir werden nicht verfolgt, müssen uns nicht vor durchgeknallten Politikern fürchten, es gibt so viele Dinge über die wir glücklich sein können….

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  10. Herba schreibt:

    @Suzy: Das stimmt alles….wobei wir schon auch genug durchgeknallte Politiker haben mittlerweile :/

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