Beale Street (Originalversion)

Harlem in den 70iger Jahren:
Alonzo ‚Fonny‘ Hunt (Stephan James) und Tish Rivers (KiKi Layne) kennen sich schon seit ihrer Kindheit, doch erst jetzt mit Anfang Zwanzig stellen die beiden fest, dass sie sich lieben.
Doch dann wird Fonny verhaftet, weil er eine Frau vergewaltigt haben soll, obwohl er ein Alibi vorweisen kann und nicht einmal in der Nähe des Tatorts war.
Tish hält jedoch an ihrer Liebe fest, besucht Fonny immer wieder im Gefängnis und gesteht ihm dort auch irgendwann, dass sie ein Kind von ihm erwartet…

Einen Post zu ‚Beale Street‘ zu schreiben fällt mir wirklich schwer und ich schleiche nun schon seit einiger Zeit darum herum.
Der Film ist visuell ein echtes Gedicht.
Das Setting in den Siebziger Jahren ist wunderbar umgesetzt, die Farbgebung mit ganz vielen Erdtönen hat mir großartig gefallen und die Tatsache, dass Regisseur Barry Jenkins in seinem zweiten Kinofilm nach ‚Moonlight‚ erneut mit vielen Großaufnahmen der Gesichter seiner Darsteller arbeitet, macht den Film wirklich sehenswert.
Ein weiterer großer Pluspunkt für mich sind die Schauspieler.
Die Chemie zwischen James und Layne ist spürbar vorhanden und verwandelt die erzählte Liebesgeschichte in etwas ganz Besonderes.
Regina King als Mutter von Tish hat mir auch ausnehmend gut gefallen und ich finde, sie hat ihren Oscar für die Rolle auf jeden Fall verdient (auch wenn mein Favourite ja nach wie vor Rachel Weisz gewesen wäre).
Der restliche Cast paßt leistungsmäßig sehr gut ins Bild und unterstützt die beiden Hauptdarsteller, die die Geschichte gekonnt tragen.
Positiv aufgefallen ist mir außerdem die Unaufgeregtheit mit der Jenkins die Geschichte inszeniert.
Da wird nicht effektheischend die Geschichte von Diskriminierung und Ungerechtigkeit erzählt, sondern ‚einfach‘ die Realität von Menschen geschildert, die vor Ungerechtigkeit zum Himmel schreit, die aber nur wenig Spielraum für Auswege läßt.
Für mich sind gerade Tish und ihre Mutter Helden des Alltags, die sich durch ihr Leben ‚kämpfen‘, aber sich dabei auch mit der Realität abfinden (müssen).
Ich glaube das ist es dann aber auch, was den Film für mich nicht so unglaublich gut wie zum Beispiel ‚Moonlight‘ macht.
Denn in meinem Kinosessel habe ich gerade in der zweiten Hälfte immer auf den großen Rums gewartet, auf DAS Ereignis, das der Geschichte nochmal eine Wendung und den Figuren eine andere Richtung gibt.
Doch dieser Rums kam nicht und so würde ich ‚beale Street‘ für mich als sehenswert, aber nicht als Film einordnen, den ich mir immer wieder anscauen möchte.

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Ein englischer Trailer

Ein deutscher Trailer