The Daughter of Time (Inspector Grant #5) von Josephine Tey

Alan Grant ist Inspektor bei Scotland Yard, allerdings gerade wegen eines gebrochenen Beines ausser Gefecht im Krankenhaus.
Weil der Ermittler dort fast verrückt vor Langeweile wird, schlägt ihm eine befreundete Schauspielerin zur Ablenkung vor, sich einem historischen Kriminalfall zuzuwenden und diesen im Nachhinein zu lösen.
Dazu bringt sie Grant die Portraits von verschiedenen histoirschen Persönlichkeiten mit, unter anderem auch das von Richard III..
Fasziniert von diesem Gesicht macht sich Grant mit Hilfe des jungen, amerikanischen Historikers Brent Carradine begibt sich Grant auf Spurensuche – ohne dabei sein Krankenbett zu verlassen…

Ich bin vollkommen zufällig im Rahmen eines Convention-Berichts auf diesen englischen Krimi aus dem Jahr 1951 aufmerksam geworden und da michd as Geheimnis rund um die beiden toten Jungen im Tower und natürlich auch Richard III. interessiert, habe ich zur ebook-Version gegriffen, ohne mich vorher genauer zu informieren was Autor und Inhalt angeht.
Und wenn ich ehrlich bin, war das auch gut so, denn ich bezweifle, dass ich zu einem Krimi gegriffen hätte, der sich zu hundert Prozent in einem Krankenhauszimmer abspielt und dessen Kriminalfall nur durch Unterhaltungen widergegeben wird.
Doch das Ganze funktioniert. Vielleicht wurde das Buch daher auch von der britischen Krimiautorenvereinigung als Klassiker eingeordnet.
Josephine Tey schafft es tatsächlich kurzweilig und gut lesbar den historischen Fall der beiden Jungen im Tower, die Richard III. ermordet haben soll, erst zu schildern und dann plausibel aufzulösen.
Dabei helfen Grant und Carradine, die mir direkt sehr sympathisch waren und denen ich gerne bei ihren Unterhaltungen und beim Rätseln ‚zugehört‘ habe.
Ich wurde unweigerlich von ihrer Begeisterung für die historische Schnitzeljagd angesteckt und für den im Buch geschilderten Richard III. eingenommen.
Das war in meinem Fall aber auch nicht schwer, denn ich weiß zwar natürlich, was dem König vorgeworfen wurde, kenne den bekannten Ausspruch mit dem Pferd für ein Königreich, habe aber nie das Shakespeare-Stück gelesen oder gesehen und das überwiegende Wissen, dass ich zu diesem englischen König besitze von eingefleischten Ricardians erworben, die natürlich immer eine Lanze für ‚ihren‘ König brechen.
Insgesamt war ‚The Daughter of Time‘ (wie kam die Autorin wohl zu diesem Titel??? Edit: Twitterati Fufi hat mich grade aufgeklärt. Der Titel kommt von der Zeile ‚Truth is the daughter of time‘) ein unterhaltsames, kurzweiliges Leseerlebnis und ich bin sehr froh, dass ich auf dieses Buch aufmerksam geworden bin.

Wie man das Ganze ansprechend verfilmen oder auf die Bühne bringen könnte, weiß ich übrigens beim besten Willen nicht, aber vielleicht überrascht mich ja mal jemand mit einer schönen Produktion dazu.

Dass der Band Teil einer Reihe ist, habe ich übrigens dieses Mal bewußt ignoriert und ich kann dieses Mal den wunderbaren Satz der Verlage in den Raum werfen, den ich sonst hasse wie die Pest:
Auch wenn der Band Teil einer Reihe ist, kann man ihn unabhängig davon lesen und verstehen 🙂

Eine englischsprachige Home- oder Fanpage zu Josephine Tey
‚The Daughter of Time‘ bei Amazon.de (Affiliate-Link)

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26 Antworten zu The Daughter of Time (Inspector Grant #5) von Josephine Tey

  1. Michele Marsh schreibt:

    Herba, three things stood out to me in your review: book was not just for diehard Richardians, historical scavenger hunt (I really like this phrase you used) and one can read this book independently of the series and understand it w/out reading the entire series. I wonder if this is a sort of project Richard and his infant production company could really mold into something worth viewing either in the cinema or perhaps in play format.

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  2. Guylty schreibt:

    Hehe, ich schreib hier jetzt nur, dass ich das Buch auch gerade lese. Und mir deswegen hier deine Kritik noch nicht zu Gemüte geführt habe. Aber: Da dürften die Verkaufszahlen des alten Schinkens wohl seit dem 2. Februar exponentiell in die Höhe geschnellt sein. Man würde wünschen, dass Herr A am Umsatz beteiligt wird.

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  3. Herba schreibt:

    @Michele: Well, I think as a reader you should bring a bit of curiosity for history and RIII’s story and some open mindedness to form an own opinion.
    Yes to reading it independently of the series.
    After reading it I have a hard time visualising a possible adaption for film/stage but I would be curious to watch nevertheless if someone would try to make something of it.

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  4. Herba schreibt:

    @Guylty: Echt? Was für ein Zufall 😉
    Wie gefällt es dir denn bisher wenn ich fragen darf?
    Ich wünschte gerade ICH wäre am Umsatz beteiligt 😉

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  5. nellindreams schreibt:

    Das Buch hat er selber übrigens schon 2013 mal in einem Radiointerview mit BBC Leicester anlässlich der RIII-Ausgrabungen um Philippa Langleys damaliges Engagement erwähnt. War damals – und seit er sein RIII-Projekt öffentlich in den Raum ge gestellt hat, ein geheimer Literaturtipp. Nicht der schlechteste btw…

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  6. Servetus schreibt:

    I read this at some point when I was in high school — and then I have had a few colleagues who have used it over the years as part of a university historiography syllabus — usually in the first week. I haven’t reread it, but I was surprised that anyone would think this could work as a play of all things. I also don’t get why fans were urging that Armitage should play Grant — kind of a boring role and way more „cerebral“ than his usual choices (color me unexcited).

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  7. Guylty schreibt:

    Also, ich bin noch nicht mal so weit, dass die Handlung überhaupt richtig bei RIII angekommen ist. Grants Schauspielfreundin hat ihm da gerade mal die ersten Stichworte untergejubelt. Wenn ich ganz ehrlich bin, dann hat es bisher auch schon ziemlich lange gedauert, bis die Handlung soweit fortgeschritten ist – und das ist ja eigentlich noch das Vorgeplänkel. Will sagen: Ich finde, es zieht sich ein bisschen…

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  8. Herba schreibt:

    @Nell: Das erklärt wieso mir der Titel so bekannt vorkam 🙂 Danke für die Info!

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  9. Herba schreibt:

    @Servetus: To be honest I can see it easier turned into a play as into a movie.
    But overall I don’t believe that something will come of it and took it as the usually vague RA statement

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  10. Herba schreibt:

    @Guylty: Ah schade. Das Gefühl hatte ich beim Lesen zum Glück gar nicht

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  11. Guylty schreibt:

    It is bizarre though that RA has been asked to read the stage play. I would’ve otherwise thought that he might be interested in it for his production company but I doubt he’ll be producing stage plays. But for him to feature in it???? And it is so totally unlike him to drop a hint as big as that… mysterious. Btw, I haven’t given up on the book yet just because I thought it was a bit slow at the beginning… hoping for the best 😉

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  12. Servetus schreibt:

    Maybe he’s still looking for the perfect R3 piece after all this time. I wonder if he’s still in touch with Langley, or what happened to her script.

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  13. Michele Marsh schreibt:

    Guylty I am missing something here what did he hint at re this book?
    I was gonna ask you if you liked the book. I’m starting on Seville Communion

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  14. Guylty schreibt:

    Haven’t finished it yet. Still very much at the beginning.
    RA said at RDC that he was supposed to read TDOT as a stage play on his flight from Sundance back to London. So, that brings me to speculate why he would have been asked to do so? To produce it? To play in it?

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  15. Michele Marsh schreibt:

    Ah thank you for explaining I got confused thought he said something about The Crucible in NYC and he forgot to read the play on the plane 😉😬

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  16. Herba schreibt:

    @Guylty: Yes, it definitely sounded a bid weird. We’ll have to wait, see and speculate…as always *sigh*
    That’s good to hear, also it is definitely not a page turner 😉

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  17. Herba schreibt:

    @Servetus: That’s a good question! I haven’t heard anything about Langley since the poor guy in the car park was found and she did the docus for british television.

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  18. Guylty schreibt:

    Slowly continuing to work through TDOT… Compared to The Sunne in Splendour, this is really quite a slowburner…

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  19. Herba schreibt:

    @Guylty: I still haven’t read that one. But always think I should when someone mentioned it

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  20. Guylty schreibt:

    TSIS is definitely worth reading. I loved that book from the first page, and if it wasn’t such a huge tome, it would be one of those books that you read in one go.

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  21. Herba schreibt:

    @Guylty: Ich wünschte nur, es gäbe eine deutsche Übersetzung! Lange Schinken fallen mir auf Englishc gerade unendlich schwer *seufz*

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  22. Guylty schreibt:

    Ehrlich? Ach, aber schwierig geschrieben ist das Ding nicht. Und es ist wirklich enorm kurzweilig. Insofern kann ich dich nur bestätigen, es mal zu versuchen.

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  23. Herba schreibt:

    @Guylty: Ja leider.
    Schwierig geschrieben oder nicht ist dabei gar nicht so sehr das Problem, sondern eher die fremde Sprache. Ich bin vermutlich einfach grade zu unkonzentriert *seufz*

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  24. Guylty schreibt:

    Ist vielleicht wirklich eher ein Projekt für die Ferien… Ich habs auch am Strand gelesen. Konnte es da aber absolut nicht aus der Hand legen.

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  25. Herba schreibt:

    @Guylty: Ich werde es mal für den Sommer im Hinterkopf behalten

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  26. Pingback: Mit dem Schnee kommt der Tod (Josephine Tey und Archie Penrose #9) von Nicola Upson [Werbung] | Unkraut vergeht nicht….oder doch?

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