Cath (Jodie Whittaker) ist alleinerziehende Mutter, abgrundtief ehrlich und Krankenschwester mit Leib und Seele.
Als sie in ihrem Krankenhaus Unregelmäßigkeiten bei der Behandlung von verschiedenen mittlerweile verstorbenen Patienten entdeckt und der Klinikleitung meldet, wird sie kalt gestellt und entlassen.
Durch ihre nun gefühlt ausweglose Situation greift Cath zu untypischen und drastischen Mitteln. Sie nimmt die Identität ihrer besten Freundin Alison (Andrea Lowe) an, die der Liebe wegen gerade ausgewandert ist und zieht mit ihrer kleinen Tochter (Summer Mason) nach Edinburgh, um dort als Ärztin ein neues Leben zu beginnen.
Als sie sich in den Kollegen Andy (Emun Elliott) verliebt und die ein oder andere schwierige Situation im Arbeitsalltag bewältigen muss, droht ihr Geheimnis bald aufzufliegen…
Ich sehe Jodie Whittaker sehr gern, daher bin ich auch über diese vierteilige Miniserie mit ihr in der Hauptrolle gestolpert.
Und Whittaker macht das auch wirklich ganz wunderbar. Als Zuschauer konnte ich mich sofort für die kompetente, zupackende Krankenschwester erwärmen, der ihre Patienten sehr wichtig sind und die an ihre Mitarbeiter hohe Standards anlegt.
Und dann tut sie das Richtige, wird gefeuert und entscheidet sich in einem ziemlich irren Moment dazu, sich das zu nehmen, was ihr irgendwie zusteht.
Schließlich wollte sie eigentlich immer Ärztin werden. So zumindest habe ich einige Szenen interpretiert.
Also fängt sie mit den Zeugnissen und dem erfolgreichen Lebenslauf ihrer Freundin in einer abseitig gelegenen Klinik an und stürzt sich ohne groß nachzudenken in das neue Leben, das viele Möglichkeiten für sie und ihre Tochter bietet.
Auch wenn das in so einem Fall ziemlich irre ist, konnte ich es vielleicht sogar ein klein wenig nachvollziehen.
Allerdings wird mir Cath im Lauf der vier Folgen immer unsympathischer, weil sie viel von dem, was sie am Anfang ausmacht, ablegt und sich manchmal einfach auch doof verhält.
Das spielt Whittaker schon sehr gut. Auch Emun Elliott hat mir gefallen, aber auch seiner Figur Andy gegenüber habe ich gespaltene Gefühle.
Einerseits macht er einen wirklich zauberhaften Eindruck, andererseits bekam ich stellenweise so einen Stalkervibe von seiner Figur. Und letztendlich geht auch er über Grenzen hinweg, um zu bekommen, was er will ohne Rücksicht auf andere.
In die gleiche Kerbe schlägt übrigens auch Sharon Smalls Dr. Rayne, die sympathisch wirkt, dann aber auch so manche Untiefe offenbart.
Im Nachhinein würde ich die Miniserie ein wenig mit einem Autounfall gleich setzten. Man weiß, dass etwas nicht gut gehen kann, kann aber trotzdem nicht weg schauen und muss unbedingt den Aufprall anschauen, auch wenn man eigentlich gar nicht will.
Außerdme fragte ich mich in der letzten Folge konstant, ob die alle komplett verrückt geworden sind.
Das Ende hat mich dann auch irgendwie ein wenig verstört und ich hätte mir wirklich eine zweite Staffel gewünscht, um zu erfahren, wie das alles weitergehen soll.
Eine zweite Staffel wird es übrigens geben, allerdings mit vollkommen anderen Figuren, weil Jodie Whittaker ja mittlerweile eine andere erfolgreiche Hauptrolle ergattern konnte und daher eine Weiterführung von Cath Geschichte nicht möglich ist.
Insgesamt kann man ‚Verrate mich nicht‘ ganz gut anschauen und die Serie bietet interessante Ansätze, aber der ganz große Wurf ist sie für mich nicht.
Fun Fact: Als eine der executive producers fungiert Nicola Shindler, die demnächst für Netflix Harlan Coben’s ‚The Stranger‚ mitproduzieren wird.
‚Verrate mich nicht‘ aka ‚Trust me‘ bei Arte (mit deutschem Trailer)
‚Verrate mich nicht‘ aka ‚Trust me‘ bei der BBC
Die Serie im deutschen Fernsehen – Termine
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Ein englischer Trailer
Ich habe gestern die Vorschau gesehen. Dein Text lässt mich jedoch etwas zaudern.
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@Nicole: Schau einfach rein und mach Dir selbst ein Bild. Sehenswert ist die Miniserie, ich komme nur nie so gut mit Figuren klar, die ich dann nicht leiden kann und bei Cath war der Wandel für mich ziemlich heftig
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