Die Frau des Nobelpreisträgers (Originalversion)

Die junge Studentin Joan Archer (Glenn Close) ist noch unveröffentlicht, zeigt aber großes Talent als Autorin.
Sie verliebt sich in ihren verheirateten Literaturprofessor Joseph Castleman (Jonathan Pryce), der sich wegen Joan von seiner Frau trennt, von der Uni gefeuert wird und daraufhin selbst zum Autor wird.
Jahrzehnte später ist Joe ein gefeierter Autor, der den Nobelpreis verliehen bekommt und jedem erzählt, dass er seiner Frau, die nicht schreibt, alles zu verdanken hat…

Wenn ich ehrlich bin, hatte ich nicht vor, mir ‚Die Frau des Nobelpreisträgers‘ anzuschauen.
Aber nachdem mir ‚Colette‚ gut gefallen hatte und Glenn Close Leistung von vielen hoch gelobt wurde, war ich doch neugierig.
Close wird meiner Meinung nach zurecht für ihre großartige Leistung gelobt. Ihre Joan ist kontrolliert, treusorgend und liebevoll und nur an kleinen Gesten, Blicken merkt man, dass es in dieser Frau brodelt.
Die Anspannung wird im Lauf des Films immer greifbarer und eine absolute Eskalation scheint unausweichlich.
Pryce trägt dazu seinen Teil bei und liefert ebenfalls eine ansprechende schauspielerische Leistung ab.
Sein Joe war mir von Anfang an gleich unglaublich unsympathisch und auch wenn ich am Ende einige Verhaltensweisen besser nachvollziehen kann, mochte ich Joe auch dann nicht lieber.
Trotzdem wirkt Joan nicht wie ein Opfer, sondern wie jemand, der unglückliche Entscheidungen gefällt hat, die sie nun nicht mehr vertreten kann.
Schauspielerisch lohnt sich der Film für mich also wirklich und auch optisch ist er gut komponiert.
Die Geschichte an sich ist allerdings wenig überraschend und von vorne bis hinten sehr klischeelastig.
Joe, Joan, ihr Sohn David (Max Irons), die Autorin Elaine Mozell (Elizabeth McGovern), alle Figuren nach den entsprechenden Schablonen gezeichnet.
Selbst Christian Slater’s Journalist, der einen großen Anteil an der Eskalation trägt und mir gar nicht so unsympathisch war, ist nicht frei von Klischees.
Alles in allem ist der Film für mich daher ein Mal durchaus sehenswert, aber kein Film, den man öfter ansehen möchte.

‚Die Frau des Nobelpreisträgers‘ bei Amazon.de und Amazon Video (Affilate-Links)

Ein deutscher Trailer

Ein englischer Trailer

Dieser Beitrag wurde unter Filme und Serien, Spielfilm abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

4 Antworten zu Die Frau des Nobelpreisträgers (Originalversion)

  1. Servetus schreibt:

    I saw this accidentally (only watchable film on a cheap day) and I really enjoyed it. I agree with everything you say except that I was thrilled enough with Close that the obvious script bothered me less than it normally would have.

    I *really* don’t know who I want for best actress this year. I loved Colman in The Favourite and McCarthy in Can You Ever Forgive Me, too. Also Viola DAvis in The Widow …

    Like

  2. Herba schreibt:

    @Servetus: I missed ‚Widows‘ and I am not sure when ‚Can you ever forgive me‘ will hit german theatres but I sure plan to watch ‚The Favourite‘ which will hit theatres tomorrow.
    So I have no preferences so far for the Oscars but I sure could live with Close.

    Like

  3. Esther schreibt:

    Oh ja, diesen Film muss ich mir auch noch ansehen!

    Like

  4. Herba schreibt:

    @Esther: Er lohnt sich wirklich, Glenn Close war großartig!

    Gefällt 1 Person

Ich freu mich über Kommentare! Indem Du die Kommentarfunktion hier nutzt, erklärst Du Dich mit der Verarbeitung Deiner angegebenen Daten durch Automatic Inc. sowie den Dienst Gravatar einverstanden.

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..