Kein Weihnachten ist auch keine Lösung

Weihnachten!
Nate hatte dieses Jahr so gar keine Lust auf die frohen Tage. Im Gegenteil.
Schon Anfang Dezember als die erste Deko überall auftauchte, war ihm das Ganze auf die Nerven gegangen und statt wie sonst langsam in Weihnachtsstimmung zu kommen, das ein oder andere Weihnachtslied vor sich hin zu singen und die Lichter, die überall leuchteten und die dunklen Nächte heller machten, zu genießen wurde er immer brummeliger und hätte sich am liebsten wie ein Bär zum Winterschlaf in seine Hölle zurückgezogen.

Was natürlich nicht machbar gewesen war.
Ein Termin hatte den anderen gejagt, ständig hatte er Unmengen von Menschen treffen und dabei halbwegs nett bleiben müssen.

Nun war drei Tage vor dem heiligen Abend sein sozialer Akku einfach komplett leer und bei dem Gedanken an ein geselliges Fest schnürte sich ihm der Hals zu.
Die Mitglieder seiner zahlreichen Verwandtschaft hatten ihn wie jedes Jahr zu verschiedenen Weihnachtsfeiern eingeladen und von entspanntem Yogaurlaub in Thailand bis zum klassischen englischen Familienfest mit Christmas Pudding, reichlich Gin und allerlei Spielen zum Zeitvertreib war alles dabei gewesen.
Leider bekam er allein bei dem Gedanken dieses Jahr eine Gänsehaut von der ganz üblen Sorte und so hatte er alle Verwandten und Freunde abgewimmelt, um Verwirrung zu stiften jedem etwas anderes über seine Pläne erzählt und nun, nach dem letzten geschäftlichen Termin des Jahres sein Smartphone abgestellt.
Morgen würde er in die Staaten fliegen, sich in seiner Wohnung dort einschließen, das ein oder andere Glas Rotwein leeren, hoffentlich gute Bücher lesen und wenn alles glatt lief bis zu seinem Rückflug kurz vor Silvester mit niemandem mehr reden müssen.

Doch leider kam alles ganz anders. Entweder, weil Gott viel Humor hat oder der Geist der diesjährigen Weihnacht seine Hände im Spiel hatte.
Man weiß es nicht genau…

Auf jeden Fall wachte Nate am nächsten Morgen in aller Herrgottsfrühe auf, um rechtzeitig zum Flughafen zu kommen und auch ja nicht seinen Flug zu verpassen.
Doch als er die Vorhänge aufzug, bot sich ihm ein Bild des Grauens.
Über Nacht schien es anhaltend geschneit zu haben und vor seinem Fenster begrüße ihn ein Winter Wonderland, das er in seiner Heimatstadt so noch nie gesehen hatte.
Schneemassen türmten sich auf und es schneite munter weiter. Dazu pfiff ein heftiger Wind durch die Straßen.

‚Das darf doch wohl nicht wahr sein. Bei diesem Mistwetter komme ich sicher nicht weg.‘
Mit dieser Vorhersage sollte Nate Recht behalten. Heathrow war gesperrt, alle Flüge gecancelt und auch die anderen Flughäfen waren bei diesem Wetter keine Alternative.
Die überfreundliche Dame am anderen Ende der Airline-Hotline konnte ihm leider auch wenig Hoffnung auf schnelle Abilfe schaffen.
Der Wetterbericht für die nächsten drei Tage sagte weiterhin Schnee, Schnee und noch mehr Schnee voraus.
Und zu allem Übel flötete die Dame diese Hiobsbotschaft so zuckersüß hervor, dass Nate erst bevorzugt in die Tischkante gebissen und bei ihrem abschließenden „Frohe Weihnachten“ am liebsten sein Smartphone an die Wand geworfen hätte.
Von wegen ‚Frohe Weihnachten‘! Alles Humbug!

Um das Mass des Unerträglichen vollkommen zu überschreiten fing nun auch das Smartphone an, ihn über die entgangenen Anrufe zu informieren und spuckte eine Benachrichtigung nach der anderen aus, was wie ein ein einarmigern Bandit beim Hauptgewinn klang – furchtbares Gebimmel!
Da schalltete man mal für einen halben Tag das Telefon ab und schon hinterließ einem Gott und die Welt irgendwelche Nachrichten, die schlecht für seinen Blutdruck und seine Stimmung waren.
Daher stellte Nate das Gerät nach den ersten 10 Sekunden der ersten Nachricht auch wieder ab, ließ es mit angewidertem Gesichtausdruck fallen und vergrub es unter einem überdimensioniert großen Sofakissen, das seine letzte Liebschaft gekauft hatte, um ’seinen minimalistischen Einrichtungsstil etwas aufzulockern‘.
Bei dem Gedanken an seine Beziehungen und deren Halbwertszeit, die sich proportional zu seinem Älterwerden zu verringern schien, grinste er schief, dachte sich:
‚Gut, dass ich das Ding mit der unpassenden Aufschrift ‚Home, sweet Home!‘ nicht mit ihr zusammen abgeschafft hatte. Ist ja nun doch noch für etwas gut…‘ und verschwand in seinem Schlafzimmer, um sich ins Bett zu flätzen und ein Buch zu lesen.
Faul sein konnte er auch hier und nun hieß es das Beste aus den gecancelten Reiseplänen zu machen!

Nach einem vergammelten Tag waren Nates Akkus wieder einigermaßen aufgeladen und so machte es ihm nichts aus, als er am Morgen des Heiligen Abend feststellte, dass in seinem Kühlschrank gähnende Leere herrschte und sich ein Einkaufstrip nicht vermeiden ließ, auch wenn er nicht vorhatte irgendwelche Festtagsleckereien zu fabrizieren.
Da es immer noch schneite, packte er sich dick ein und stapfte dann zu Fuß los, um im nahegelegenen Borough Market einkaufen zu gehen.
An seinem Ziel angekommen, schlenderte er entspannt an den verschiedenen Ständen vorbei, kostete, was ihm angeboten wurde und kaufte ein, was ihm ins Auge sprang.
Dabei passierte Nate, was vielen Menschen vor Feiertagen passiert, er verlor jegliches Mass und so stand er nach einer Stunde beladen mit viel zu vielen Tüten da und ihm wurde bewußt, dass er mit dem ganzen Zeug eine acht- bis zehnköpfige Gesellschaft verköstigen könnte – was er natürlich auf gar keinen Fall vorhatte, denn Weihnachten fiel dieses Jahr in seinem Haus aus – basta!

„Was bist Du denn für ein komischer Heiliger, Jungchen? Wohl im Scrooge-Fieber was?“
Nate schaute sich nach der rauhen Stimme um.
„Ja, mit Dir rede ich!“
Nun sah er einen alten Mann, der an einer Wand lehnte und ihn teils augenzwinkernd, teils skeptisch anschaute.
„Reden Sie mit mir?“
„Nein, mit dem Weihnachtsmann. Natürlich rede ich mit Dir! Oder siehst Du hier noch jemanden, der keine Lust auf Weihnachten hat?“
Nate wurde verlegen. Verdammt, er hatte mal wieder das, was ihm durch den Kopf gegangen war, laut gesagt und sich damit in die Nesseln gesetzt.
„Typisch für unsre Wohlstandsgesellschaft. Erst streßen wir uns mit dem ganzen Konsumgedöns und dann hassen wir einen Tag, der eigentlich Dankbarkeit und Hoffnung symbolisieren sollte.
Aber Hauptsache Tonnen von Lebensmitteln einkaufen, die am Ende doch nur in der Tonne landen!“
Der alte Mann schien sich offensichtlich schon einige Gedanken zu dem Thema gemacht zu haben und redete sich in Rage.
„Es tut mir wirklich leid“, versuchte Nate die Wogen zu glätten. „Ich habe tatsächlich zu viel eingekauft.
Ich wollte nämlich eigentlich die Feiertage in den USA verbringen, kam aber wegen dem Schnee nicht weg und bin nun wohl etwas kopflos losgezogen, um einzukaufen, weil der Kühlschrank nunmal leer war. Keine Ahnung, was ich nun mit den ganzen Lebensmitteln mache. Für einen allein ist das viel zu viel…“
„Und wieso kannst Du Weihnachten nicht leiden Jungchen? Das Christkind kann ja nun wirklich nichts dafür, wenn Du zu viel Geld und keine gescheite Einkaufsstrategie hast!“
Augenzwinkernd, aber interessiert an Nates Antwort, schaute der Alte ihn an.
„Ich habe gar nichts gegen Weihnachten. Ich bin dieses Jahr wohl einfach nicht in Stimmung gekommen und fand die Vorstellung gruselig viele Menschen um mich herum ertragen zu müssen und dazu gezwungen zu sein, so zu tun als ob ich Spaß hätte.“
„Vielleicht hättest Du ja letztendlich Spaß gehabt? Das werden wir nun aber nicht mehr erfahren.“
„Seien Sie mir nicht böse, aber ich kenne mich. Ich werde brummig, wenn ich das Gefühl habe, zu etwas gezwungen zu sein und bin dann einfach keine gute Gesellschaft.
Und je mehr mich mein Umfeld zu Fröhlichkeit animieren will, umso schlimmer wird es.
Und hinterher wird noch monatelang über ‚den furchtbar unsozialen, humorlosen Nate‘ geklatscht und gelästert. NEIN DANKE!“
„Ist ja schon gut. Wir leben in einem freien Land und so lange man eine Wahl hat, ist ja alles gut. Traurig wird es, wenn man gerne Geselligkeit an Weihnachten hätte und niemand mehr da ist.“
Nun klang die Stimme des Alten traurig und Nate fiel zum ersten Mal auf, dass er zwar saubere, aber altmodisch und verschließene Kleidung trug.
Mit schlechtem Gewissen fragte er: „Wie heißen Sie eigentlich?“
„Ich bin George und das da ist Clarence.“
Der Alte zeigte auf eine schmutzig braune Promenadenmischung, die hinter ihm lag und sich bisher kaum gerührt hatte. Vielleicht war der Hund Nate deswegen nicht aufgefallen.
„Wir beide haben unsre beste Zeit schon hinter uns, aber wir halten durch, nicht wahr alter Junge!?!“
Nun hob Clarence den Kopf und wedelte ergeben mit dem Schwanz.
„Der Schnee macht uns gerade etwas zu schaffen, aber dafür sah die Stadt noch nie so toll aus, wie gerade jetzt. Ein echtes Weihnachtswunder.“
Nate war entsetzt.
„Schlafen Sie bei dem Wetter etwa draußen? Das geht doch nicht!“
„Nein, nein, Jungchen, wir schlafen nicht draußen. Ich habe ein kleines Zimmer, aber meine Vermieterin ist gerade über die Feiertage verreist und der Typ, der so lange auf ihr Haus aufpaßt, kann Hunde nicht leiden, also läßt er mich erst bei Einbruch der Dunkelheit wieder mit Clarence ins Haus.“
„Was für ein Arschloch!“
Als Nate Georges Blick sah, schob er schnell ein „Entschuldigung, ist doch wahr!“ hinterher.

Und dann tat Nate etwas, was ihn selbst am allermeisten überraschte und wofür er später den Geist der bescheuerten Weihnacht verantwortlich machen würde.
Er sagte:
„Würden Sie und Clarence mir helfen, die vielen Lebensmittel, die ich blöderweise gerade gekauft habe, zu vernichten?“
„Ganz sicher nicht! Kannst Du das nicht selbst wegwerfen Jungchen?!“
„Ich will das doch nicht wegwerfen. Also, noch nicht jedenfalls. Ich dachte mir ich könnte uns was kochen und wir könnten zusammen essen. So schlagen wir gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Na, wie wäre es?“
„Du kannst doch nicht einen Wildfremden zu Dir nach Hause einladen. Hast Du keine Angst, dass ich Dir eins überziehe und Dich ausraube oder an meinen Hund verfüttere oder beides?“
Nate lachte.
„Nein, auf die Idee bin ich bisher nicht gekommen. Mmmmh, ich mach einfach ein Foto von euch und verschicke es an meine Familie. Sollte mir was passieren, weiß gleich jeder wer es war und es ist ziemlich sicher, dass ihr beide im Knast landet.
Das dürfte die ganze Geschichte ziemlich unattraktiv machen.
Also was ist? Nehmen Sie meine Einladung an? Ich bin übrigens Nate.“
„Ich weiß, wer Du bist Jungchen. Ich bin zwar alt, aber an manchem Gesicht kommt man auch in meinem Alter nicht vorbei.“
George zwinkerte Nate zu.
„Also gut, ich nehme Deine Einladung gerne an. Aber nur unter zwei Bedingungen.“
„Und die wären?“
„Du hörst auf mit dem blöden ‚Sie‘ und nennst mich George und ich darf zum Aufwärmen ein schönes Bad nehmen.“
„Das läßt sich beides machen George. Dann mal los. Es ist nicht weit und wenn wir ein gescheites Weihnachtsessen haben wollen, sollten wir bald loslegen.“
In stiller Eintracht liefen die beiden Männer und der Hund nun los und stapften durch den Schnee zu Nates Haus.

Drei Stunden später roch es in Nates Haus verführerisch nach allen möglichen Feststagsleckereien, in seinem Kamin loderte ein munteres Feuerchen und George schien sich immer noch in der großen Badewanne im ersten Stock zu aalen.
Die offene Küche wurde nur vom langsam schwindenden Tageslicht und ein paar Kerzen erhellt und Nate summte doch tatsächlich seit ein paar Minuten ein bekanntes Weihnachtslied vor sich hin, denn es hatte sich doch tatsächlich Weihnachtsstimmung bei ihm eingestellt.
Gerade überlegte er, was er als nächstes vorbereiten sollte, als er das Klappern eines Schlüssels und das Öffnen seiner Haustür hörte.
Was zum Kuckuck war das?

Aufgescheucht durch die Geräusche kam Clarence die Trepenstufen aus dem ersten Stock heruntergefegt und bellte laut den Eindringling an, der nun durch die Haustür gestapft kam.
„Hey, wer bist Du denn?“ fragte eine weibliche Stimme, die Nate noch nie gehört hatte.
„Bist Du ein Einbrecher? Es sollte doch niemand hier sein…“ Nun klang die Stimme unsicher.

Nate warf das Geschirrtuch, an dem er sich gerade die Hände abgewischt hatte, auf den Küchentresen und schoß mit grimmigem Blick um die Ecke.
„Wer zum Kuckuck sind Sie und was machen Sie da?“ blaffte er den Neuankömmling an.
Vor ihm stand eine Frau mit einem Koffer und einer riesigen Handtasche, die mit Schnee bedeckt war, ihn verwirrt und entsetzt anschaute und nun nasse Flecken auf seinen Flurfliesen hinterließ.
„Was machen SIE denn hier?!“
„Ich habe zuerst gefragt! Außerdem WOHNE ich hier!“
„Was schreist Du denn so rum Jungchen?“ fragte George, der nun nur mit einem roas Seidenkimono bekleidet die Treppe hinunter kam.
„Oh, Besuch. Guten Tag junge Dame. Nate hat gar nicht erzählt, dass er noch mehr Gäste erwartet.
Nate, sei doch nicht so unhöflich, die arme Frau erfriert ja gleich. Nimm ihr das Gepäck und den Mantel ab und mach ihr schnell einen Tee, damit sie nicht krank wird!
Hat Sie mein Clarence belästigt? Er wird immer ein wenig aufdringlich, wenn er eine nette Frau trifft.“
„Nein, nein, gar nicht. Er hat mich nur nett begrüßt.“ Die junge Frau lächelte nun. „Ich bin Lily, freut mich sehr Sie kennenzulernen!“
Freudestrahlend ergriff George die hingehaltene Hand, schüttelte sie, stellte sich ebenfalls vor und meinte dann:
„Und der grimmig schauende Typ, der mit dem Küchenmesser rumfuchtelt ist Nate. Keine Sorge, er macht zwar vielleicht einen furchterregenden Eindruck, ist aber eigentlich ganz harmlos.“
Nate bekam rote Ohren. Dass er das Küchenmesser, mit dem er gerade Zwiebeln geschnitten hatte, immer noch in der Hand hielt, war ihm gar nicht bewußt gewesen.

„Ja ja, George, vielen Dank für die Vorstellung. Aber ich will nun endlich mal wissen, wieso die Frau hier einbricht und zwar ziemlich zügig, wenn das möglich ist!“
„Ich bin NICHT eingebrochen. Ich habe einen Schlüssel!“
„Ach ja und woher bitte? Von MIR jedenfalls nicht!“
„Nun lass sie dochmal ausreden Jungchen! Ich gehe mir derweilen mal was anziehen, sonst krieg ich noch ne Blasenentzündung auf meine alten Tage.
Dein rosa Fähnchen hier, ist zwar sehr kleidsam, aber nicht sonderlich warm.“
Augenzwinkernd drehte sich George um und verschwand die Treppe nach oben.
„Das ist nicht meins, dass hat Claudine hier vergessen.“
„Jaja, Jungchen, schon klar. DAS würde ich an Deiner Stelle nun auch behaupten.“
„Mußt Du eigentlich immer das letzte Wort haben?“
„Nicht immer, nur wenn ich Recht habe“ lachte George ohne sich umzudrehen.

„Hören Sie, es tut mir leid“, meldete sich nun die junge Frau wieder zu Wort.
„Ich war geschäftlich in der Stadt, wurde aufgehalten und kam dann heute wegen dem Wetter nicht mehr nach Hause.
Und weil mein Hotelzimmer nicht verlängerbar war und ich auch sonst auf die Schnelle nichts gefunden habe, hat mir Michael, ein Freund eienr Bekannten, der von meiner Misere erfahren hat, angeboten, im Haus seines Onkels, der verreist ist, zu übernachten.
Von ihm weiß ich auch, wo der Zweitschlüssel versteckt ist. Er wollte Sie anrufen und Ihnen bescheid geben.
Es tut mir wirklich leid! Bitte entschuldigen Sie die Störung!“
Sie nahm ihr Gepäck und bewegte sich auf die Haustür zu.
„Wo wollen Sie denn hin? Ich denke Sie haben keine Unterkunft?“
„Habe ich auch nicht, aber ich werde schon was finden. Ich wollte Sie wirklich nicht überfallen und hier ungebeten eindringen.“
„Ich sollte mich entschuldigen. Ich habe überreagiert. Mein Handy ist seit Tagen abgestellt, Michael konnte mich also nicht erreichen und niemand weiß, dass ich gar nicht weggefahren bin.
Natürlich können Sie hier bleiben.“
„Wir kennen uns doch gar nicht!“
„Als Sie dachten, dass ich nicht da bin, war Ihnen das doch auch egal.“
„Na ja, das ist ja auch was anderes. Ich…“
„Sie sind total durchgefroren und ich bestehe darauf, dass Sie hier bleiben. Michael bringt mich sonst vermutlich um und ich würde mir das auch nie verzeihen. Schließlich ist Weihnachten.“
DIe junge Frau seufzte. „Also gut, mir bleibt wohl auch nichts anderes übrig.“ Sie streckte ihm die Hand hin.
„Ich bin Lily, danke für die nicht ganz freiwillie Einladung!“
„Ich bin Nate, gern geschehen! Kommen Sie mit in die Küche zum Aufwärmen.“

Viele Stunden später, nachdem die drei Menschen und der Hund ein wunderbares Festtagsessen verputzt, viel zusammen gelacht und sich großartig unterhalten hatten, gestand Nate seinen Gästen:
„Ich hatte ja eigentlich so gar keine Lust auf Weihnachten, aber das war ein rundum gelungener Tag. Vielen Dank dafür!“
Lily prostete ihm mit ihrem Sektglas zu, Clarence wedelte zufrieden mit seinem Schwanz und George kommentierte Nates Worte grinsend und Augenzwinkernd:
„Tja Jungchen. Kein Weihnachten ist eben auch keine Lösung!“

* * * * * * * * * * * * * * * * *

Dieser Text ist für das Gemeinschaftsblogprojekt von Poe und mir entstanden; das Thema ‚Mach was…mit einer Festtags-Leckerei‘.
Eventuelle Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig und vollkommen unbeabsichtigt.
Gesamter Text © Herba für ‚Unkraut vergeht nicht…oder doch?‘
Bitte nicht ungefragt zitieren oder weiterverwenden!!!

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30 Antworten zu Kein Weihnachten ist auch keine Lösung

  1. suzy schreibt:

    wunderbare Geschichte! Genauso sollte Weihnachten sein! ❤

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  2. Die Pö schreibt:

    Weihnachtsstimmung!

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  3. Kate schreibt:

    Oh Mensch, Herba, das hat mir ein Riesenlächeln in mein erkältungsgeplagtes Gesicht gezaubert. Ganz wunderbare Geschichte. Danke!! 😘

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  4. Guylty schreibt:

    Eine schöne Geschichte, so richtig im Geist von Weihnachten! Danke dafür – wie auch für die kreativen Anregungen Monat für Monat!

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  5. Pingback: Gemeinschaftsblogprojekt ‘Mach was!’ – Ergebnis #43 und neues Thema | Unkraut vergeht nicht….oder doch?

  6. Rina schreibt:

    George und Clarence…hihihi….Sehr schön. Ist das Leben nicht schön?
    Sehr schöne Geschichte und toll geschrieben.

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  7. Esther schreibt:

    Oh, schöne Geschichte!
    Und jetzt bin ich eigentlich auch gespannt wie es weiter geht mit Nate, Lily und George…

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  8. Michele Marsh schreibt:

    Wow the story is very heart warming I love Clarence the dog and I wonder who Nate reminds you of? HMMM. I like that Christmas is supposed to be about hope and gratitude.. I think that is the essence of the story for me..
    I hope your Cmas Eve and Day were great with your mom and sister…

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  9. Herba schreibt:

    @Suzy: Danke schön. Ist vielleicht ein wenig kitschig geworden, aber mir war danach 🙂

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  10. Herba schreibt:

    @Kate: Das freut mich! Hoffentlich geht es Dir mittlerweile besser !?!

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  11. Herba schreibt:

    @Guylty: Möglicherweise habe ich ein wenig bei Dickens geklaut 😉 Ich habe zu danken.

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  12. Herba schreibt:

    @Rina: Ich brauchte zwei männliche Namen, die mich an Weihnachten erinnern, da kam mir als Insiration George und Clarence gerade recht….es lebe das Fernsehen 😉
    Danke schön!

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  13. Herba schreibt:

    @Esther: Danke. Evtl. verraten mir die Drei ihre guten Vorsätze, dann gibt es ein Wiedersehen 🙂

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  14. Kate schreibt:

    Ja, fast wieder ganz hergestellt. Danke!

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  15. Herba schreibt:

    @Michele: Glad you liked it!
    Back in the day I wrote some stories with RA in mind (for example this or this or this) but for this story that didn’t work. Maybe because my guy from the stories seems to be miles away from the ‚real‘ RA now…
    So Nate is a mix of several guys or maybe better put a mix of several features that fitted the plot. Does that make sense?

    I had relaxed days with the family, thank you! How is your cold? I hope you feel better now?!!

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  16. Michele Marsh schreibt:

    Herba, cold is better, still a little coughy but eating cough drops like lemon drops as my brother says. Glad you had relaxation w the family. I’ll read those stories tonight so thank you! Some of Nate reminded me of Richard and I was smiling since Richie likes dogs (woof!! hahahaha) Beautiful story and great timing at least for me so thank you again..

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  17. Rina schreibt:

    ;-);-)

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  18. Herba schreibt:

    @Kate: das freut mich!

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  19. Herba schreibt:

    @Michele: Glad you’re feeling better :*
    My pleasure. I had a lot of fun writing these and there is also a doggie in it 🙂
    That’s the beauty of writing: every person can build his or her own picture to the words and so can your Nate remind you of RA even I hadn’t thought of him while writing it 🙂

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  20. Guylty schreibt:

    Ich würde sagen, du hast nicht von Dickens geklaut, sondern Dickens entscheidend verbessert 😁

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  21. Herba schreibt:

    @Guylty: *lol* danke für die Blumen ❤ ich fürchte nur, dass Mr. Dickens nun vor Empörung in seinem Grab rotiert 😉

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  22. Guylty schreibt:

    Geschieht ihm recht, dem alten Ar…m.

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  23. Herba schreibt:

    @Guylty: *giggle*
    Tstststststs, wenn das der Ritschie hört…. 😉

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  24. Guylty schreibt:

    Weia, stimmt… wo dem das ja alles so gut gefällt. Ob ihm wohl auch gefällt, dass Dickens ein ziemlicher Ar…m war, was sein Verhältnis zu Frauen angeht?

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  25. Herba schreibt:

    @Guylty: das sind bestimmt alles nur Mißverständnisse gewesen und in Wahrheit war Dickens ein toller Kerl 😉😂

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  26. Guylty schreibt:

    Unwahrscheinlich, aber lassen wir die Fans das mal so glauben 😉

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  27. Herba schreibt:

    @Guylty: Besser ist das wahrscheinlich, bevor Ritschie noch weint 😉

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