Sarajevo, 1995:
Nach einem fehlgeschlagenen Einsatz, bei dem halb Sarajevo demoliert wurde, wird ein Navy Seal Team unter der Leitung von Matt Barnes (Sullivan Stapleton) für drei Tage vom Dienst freigestellt. Einer der Fünf – Stanton Baker (Charlie Bewley) – hat sich in die einheimische Kellnerin Lara (Sylvia Hoeks) verliebt, die ihn in ein altes Familiengeheimnis einweiht:
1944 sollen Nazitruppen Gold im Wert von 300 Millionen US-Dollar in einer Dorfkirche versteckt haben. Dabei wurden sie von Widerständlern gestört, die den lokalen Damm sprengten und das Dorf überfluteten. Der so entstandene See existiert noch.
Lara möchte das Gold heben, um ihren vom Krieg gebeutelten Landsleuten etwas Gutes zu tun und bittet Stanton um Hilfe.
Natürlich lassen sich die fünf Heißsporne dieses Abenteuer nicht entgehen…
‚Renegades‘ ist wegen Sullivan Stapleton und J. K. Simmons, der den Vorgesetzten Levin spielt, auf meinem Radar gelandet und nie ganz untergegangen, auch wenn der schon 2015 gedrehte Film, erst drei Jahre später den Weg in handverlesene Kinos schaffen sollte.
Regie führte Steven Quale, der unter anderem auch bei dem filmischen Riesenhit ‚Storm Hunters‚ mit Richard Armitage im Regiestuhl Platz nahm.
Eine weitere Querverbindung zu Armitage bildet übrigens Sylvia Hoeks, mit der der Mime in der ersten Staffel von ‚Berlin Station‚ rumknutscht.
Aber ich schweife ab…..
Weite Teile der 106 Filmminuten verbringen die Hauptdarsteller im beziehungsweise unter Wasser und das wäre für den leicht wasserphobischen Armitage ganz sicher zu viel des Guten geworden 🙂
Und auch schauspielerisch wäre er, genau wie seine Kollegen, die tatsächlich mitwirken, mächtig unterfordert gewesen.
Die Dialoge entwickeln allenfalls hier und da den ein oder anderen Wortwitz, aber mit Tiefgang sollte man eher nicht rechnen und auch was die gefühlsmäßige Breite der Figuren angeht, bewegt sich das Ganze eher am Ufer als in Tauchtiefe.
Diese Tatsache ist vermutlich auch mit dafür verantwortlich, dass viele der Figuren austauschbar wirken und ich keinerlei Verbindung zu ihnen herstellen konnte.
Wenn man als Zuschauer Hintergrundinfos zu einzelnen Figuren bekommt, wirken diese eher albern als hilfreich.
Gemischt mit vorhersehbarer Storyline und einem guten Schuss amerikanischem Pathos weiß der Actionfilm höchstens in den Szenen zu überzeugen, wo etwas mit viel Krach und Bumm in die Luft fliegt.
Wir Deutschen kriegen im Übrigen (Fördergelder sei Dank?) auch unser gerütteltes Mass an Klischee ab; wurde doch Clemens Schick als narbengesichtiger Bösewicht gecasted. Und in dem Punkt konnte der Film dann auch zum ersten und einzigen mal überraschen, denn Schick spielt – oh Wunder – keinen Nazi, sondern einen örtlichen Offizier mit Dreck am Stecken.
Nun wird sich der ein oder andere Leser fragen, wieso Schauspieler bei sowas mitmachen, wenn man mal vom Offensichtlichen absieht.
Ich denke, dass die Jungs, die hier mitspielen ganz viel Spaß beim Drehen hatten, denn – Achtung Klischeealarm! – welcher echte Kerl würde nicht mal gerne mit einem Panzer durch die Gegend heizen und Autos platt walzen oder einen Tauchkurs zur Vorbereitung auf einen Job absolvieren?!
Und ich finde diesen Spaß sieht man denn Herren auch an, was ich durchaus als positiv bewerte.
Aber als Zuschauer kann man meiner Meinung nach gut und gerne auf die Renegades verzichten, es sei denn man hat grade nichts Besseres vor, schreibt für den Filmschrottplatz oder möchte vor der aktuellen Hitze in eins der sehr ausgewählten Kinos flüchten, die den Film zeigen dürfen.
Wobei ich durchaus auch zugebe, dass die 106 Minuten schnell vergangen sind und ich auch nicht das Bedürfnis hatte, frühzeitig aus meinem Sessel aufzustehen.
‚Renegade‘ bei Amazon.de (Affiliate-Link)
Ein englischer Trailer
Ein deutscher Trailer
Wasn’t Sullivan Stapelton in the second season of Strike Back, too?
LikeLike
@Servetus: HA! Another link to RA 🙂 Stapleton wasn’t only in the second season but was one of the two lead actors for 5 seasons
LikeGefällt 1 Person