6 Days (Originalversion)

London, 1980:
6 arabische Männer dringen in die iranischen Botschaft in London ein und nehmen 26 Geiseln.
Der Polizei-Unterhändler Chief Inspector Max Vernon (Mark Strong) versucht alles, um Salim (Ben Turner), den Anführer der Gruppe dazu zu bringen, möglichst viele Geiseln frei zu lassen und das Ganze möglichst gewaltfrei zu beenden.
Doch nach 6 Tagen wird eine Geisel erschossen und eine Spezialeinheit der SAS unter Führung von Lance Corporal Rusty Firmin (Jamie Bell) stürmt daraufhin die Botschaft…

6 Days‚ beruht auf wahren Begebenheiten und die Hauptfiguren wurden den realen, handelnden Personen nachempfunden. Im Vorfeld wußte ich zwar, dass es diese Geiselnahme gab, war aber über die genauen Umstände nicht unterrichtet, von daher hat mich der Film schon aus diesem Grund interessiert.
Dass Mark Strong eine der Hauptrollen spielt, war dann noch ein schöner Bonus und schon aus diesem Gesichtspunkt hat sich das Anschauen gelohnt, denn ich mag den von Strong dargestellten Max Vernon sehr und finde es immer toll, wenn Strong mal in etwas sanftere Gefühlsregungen eintauchen darf.
Sein ‚Mr. Max‘, wie in Salim nennt, will das alle Beteiligten mit heiler Haut davonkommen, auch die Geiselnehmer. Dafür redet er sich quasi den Mund fuselig und ist am Ende wirklich fertig, als das nicht gelingt.
Jamie Bell stellt seinen Lance Corporal Firmin als harten Hund da, der sich erst nach erfolgreichem Einsatz im Manschaftbus zitternde Hände gestattet und über Abbie Cornishs überdeutliche Sprechweise als BBC-Reporterin Kate Adie, mußte ich immer wieder schmunzeln.
Im erweiterten Cast verstecken sich bekannte, britische Namen wie Tim Pigott-Smith, Martin Shaw und Emun Elliott, die eher als schmückendes Beiwerk angesehen werden können.
Die Geschichte wird chronologisch erzählt und mit Originalfernsehbildern aus der Zeit angereichert.
Ohne bisher witer nachgeforscht zu haben, habe ich den Eindruck, dass mich der Film relativ gut über die wichtigsten Eckpunkte der Ereignisse unterrichtet hat und das ist die absolute Stärke des Films.
Leider gibt es nur relativ wenig tiefgründigere Hintergrundinformationen zu den politischen Umständen, die zwar zum Verständnis der gezeigten Geschichte nicht unbedingt notwendig sind, die ich persönlich aber als Bereicherung empfunden hätte.
Außerdem bleiben die Charaktere innerhalb der Handlung leider auf der Strecke, ausgenommen Max Vernon vielleicht. Der wird durch die am Rand auftauchende Familie ein wenig vermenschlicht und darf eben auch Gefühle zeigen, was bei den Geiselnehmern und den Angehörigen des SAS nur oberflächlich der Fall ist.
So bleibt ‚6 Days‘ ein relativ lehrreicher Film über ein reales Ereignis, der mit 94 Minten sehr straff gehalten ist und was Figuren und Interpretation der historischen Eriegnisse angeht, hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt, dabei aber auch nicht langweilt.

‚6 Days‘ bei Netflix Deutschland (mit Trailer)

Ein englischer Trailer

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4 Antworten zu 6 Days (Originalversion)

  1. Danke, dass du darauf aufmerksam machst. Klingt spannend und ich mag Mark Strong auch sehr, so dass ich mir die Sache mal ansehen werden.

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  2. Herba schreibt:

    @Bette: Gerne!

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  3. suzy schreibt:

    Danke für den Tip, habe gerade das netflix Probeabo und werde mir den Film gönnen….

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  4. Herba schreibt:

    @Suzy: Immer gerne!

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