Baltimore, 1960er Jahre:
Elisa (Sally Hawkins) ist eine junge, alleinstehende frau, die über einem Kino wohnt, als Kind am Flussufer gefunden wurde, danach im Waisenhaus aufwuchs und sich mit Hilfe von gebärdensprach verständigt, weil sie stumm ist.
Ihren Lebensunterhalt verdient sie als nächtliche Reinigungskraft in einem geheimen Labor der Regierung.
Dort taucht Colonel Richard Strickland (Michael Shannon) mit einem merkwürdigen Wesen, halb Mensch, halb Amphibie (Doug Jones) auf, an dem der Forscher Dr. Hoffstetler (Michael Stuhlbarg) Versuche durchführen soll, die die Raumfahrttechnik der USA voranbringen und einen Vorteil gegen die UdSSR schaffen sollen.
Als Elisa eines Tages allein in dem Labor, in dem der Wassertank des Amphibienmannes steht, ist, fängt sie an mit ihm zu kommunizieren und baut so langsam und heimlich eine Beziehung zu ihm auf…
Filme von Guillermo del Toro und ich gehen nur schwer zusammen.
An ‚Pans Labyrinth‚ kann ich mich ehrlich gesagt nicht mehr wirklich erinnern, ‚Mama‚ war nur so lala und ‚Crimson Peak‚ habe ich trotz Tom Hiddleston immer noch nicht gesehen.
Alles andere was so auf der Schaffensliste des Mexikaners steht, spricht mich bisher eher weniger an.
Also war es auch nicht wirklich selbstverständlich mir ‚Shape of Water: Das Flüstern des Wassers‚ anzuschauen. Dann haben mich die vielen Lobeshymnen aber doch neugierig gemacht und ich bin ins Kino marschiert, um mir ein eigenes Bild zu machen.
Besonders gefallen hat mir die Farbgebung des Films, sie wirkte auf mich herrlich weich und einladend und zusammen mit dem 60iger-Jahre-Setting und den entsprechenden Kostümen, entsteht für mich eine einladende Welt, die doch eher ein Märchenland als Realität zu sein scheint.
Elisa lebt in einer etwas heruntergekommenene, aber absolut gemütlich wirkenden Wohnung und auch die Räumlichkeiten von ihrem besten Freund Giles (Richard Jenkins) sehen für mich wie ein echtes Zuhause aus.
Damit wird die Kühle des Geheimlabors noch unterstrichen, in dem das geheime Wesen vom Amazonas gequält wird, dessen Look ich gelungen, aber ehrlich gesagt nicht sonderlich aufregend oder innovativ fand.
Doug Jones, der hinter der Maske des Amphibienmenschen steckt, hat wenig zeit zu glänzen, macht seine Sache für mich aber trotzdem gut, vor allem in den Interaktionen mit Hawkins Eliza, die sehr natürlich wirken und mich mehrfach zum Schmunzeln gebracht haben.
Sally Hawkins hat mir als stumme junge Frau sehr gut gefallen und ich fand es beeindruckend wie sie die Rolle spielt ohne auf die Kraft der Stimme zurückgreifen zu können.
Jede Emotion war gut zu sehen, ebenso wie die Veränderung, die Elisa während des Films durchläuft und die mit den roten Schuhen, die sie ab einem gewissen Punkt trägt noch unterstrichen werden.
Auch Richard Jenkins als erfolgloser Plakatmaler Giles hat mir gut gefallen, weil ich ihm die Rolle des leicht spleenigen Katzenliebhabers mit merkwürdigen Toupet wirklich abkaufen konnte.
Und Octavia Spencer ist als Kollegin und Freundin von Elisa, die auf sie aufpasst und auch für sie dolmetscht, einfach ganz zauberhaft.
Michael Shannon darf mal wieder den Bösewicht geben, was er zugegebenermassen sehr gut kann, mich aber mittlerweile etwas langweilt.
Sowieso wird in diesem Film Gut und Böse recht eindimensional wie im Märchen beschrieben, obwohl die einzelnen Figuren durchaus mit Kleinigkeiten beschrieben und erklärt werden, die für mich unglaublich liebevoll in die Geschichte eingefügt sind.
Und irgendwie wird es dann auch leicht vorhersehbar, was mich gar nicht weiter gestört hat, ich aber bei dem hochgelobten Film so nicht erwartet hätte.
Der Soundtrack rundet die Geschichte, bei der ich unweigerlich mit Elisa und ihren Freunden mitgefiebert habe, schön ab.
All das macht ‚Shape of Water‘ zu einem Film über Menschen, die über sich hinauswachsen, den ich sehr mochte und den ich mir sicher im Heimkino irgendwann noch einmal ansehen werde.
So ganz nachvollziehen kann ich die vielen Preise, die der Film bekommen hat, allerdings nicht immer, aber mich fragt ja auch keiner 🙂
Ein englischer Trailer
Ein deutscher Trailer
Ich habe den Film auch vor einigen Wochen gesehen, fand ihn OK aber nicht wunderbar, und verstehe den Rummel um den Film auch nicht so! Richard Jenkins war wirklich toll, Sally Hawkins und Octavia Spencer auch, aber so als ganzer Film hat er mich nicht sonderlich beeindruckt. Wie ‚La La Land‘ letztes Jahr finde ich das dieses Jahr ‚The Shape of Water‘ überschätzt ist. Aber mich fragt ja auch keiner. 😉
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In the case of the U.S., I think they were looking to give del Toro an award, and the film that was rumored to win the Oscar (3 Billboards) got a lot of political criticism in the last few weeks before the vote. The other thing is that I expect the Oscar electorate had a whole nostalgia thing going for classic Hollywood monster films — they shared that with del Toro — and if you haven’t watched all that stuff, the film seems less ingenious. I had more or less the same reaction as you, especially about the colors; it’s a really pretty film but beyond that not that profound or memorable. (I don’t care whether anyone asks me, I’ll tell you what I think anyway!! 🙂 ).
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Mir geht es wie Dir und Esther, ich fand ihn gut aber ob er jetzt den Oskar haben musste? Zeitweilig fand ich ihn auch recht brutal, aber in wirklich schönen Bildern 🙂
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It sounds like an intriguing film! I also hope to see it soon! Thanks for sharing!
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@Esther: Er ist handwerklich wirklich gut gemacht, verströmt einiges an Nostalgie und paßt halt vermutlich grade ganz gut in die Diversitätsbemühungen Hollywoods.
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@Servetus: What was the reason for the criticism re Three Billboards?
I am fine with the award for del Toro, but the (for me) weird thing with the Oscars is that someone makes a great film and gets overlooked for it and than years later the same someone gets the trophy for a movie that’s not as great because he/she/it is due to win…..weird!
Re telling what you think: I count on that 🙂
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@Suzy: Also, wenn ich was zu sagen gehabt hätte, hätte ihn ‚Three Billboards‘ gekriegt, weil der Film mich einfach mehr bewegt und beschäftigt hat, aber mich fragt ja wie gesagt keiner 😉
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Essentially, that it trivalizes racism. Here’s one link: https://splinternews.com/one-blog-post-on-splinter-news-dot-com-about-three-bill-1821879042
I don’t necessarily agree with this perspective fully, but I can see why they are making the argument.
I totally agree re: they award someone for something other than what they wish they’d awarded him for being bizarre. And then there are people who never get an award but get the ‚Lifeteam Achievement Award“ which is essentially the „we admit that we screwed you multiple times so here’s a cookie“ statue.
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@Servetus: Thanks for the link. Interesting piece, although my thoughts about the movie are more or less totally different.
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I don’t think it’s possible to have one film speak every message that I might like to see in it. I don’t know if that necessarily makes it a bad film; I have been in the position, though, of seeing a film that I needed emotionally to say something other than it did and not being able to recognize the other positive qualities about it.
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