Paul Finchley (Robbie Coltrane) ist ein angesehener und bekannter Comedian und Entertainer.
Nachdem Paul seinem guten Freund und Comedy-Partner Sir Karl Jenkins (Tim McInnerny), auf den er schon immer ein wenig neidisch war, eine Award verliehen hat, wird Finchley verhaftet.
Er soll 1993 eine junge Frau (Kate Hardie) vergewaltigt haben, was er vehement bestreitet.
Trotzdem wird Finchley von seinem Sender frei gestellt, seine Ehefrau Marie (Julie Walters) und seine drogenabhängige Tochter Dee (Andrea Riseborough) leiden unter den Vorwürfen und als die Geschichte in den Medien verbreitet wird, melden sich immer mehr Frauen als Opfer von Paul zu Wort…
Wie es scheint lassen mich Serien, bei denen es um sexuelle Gewalt geht, gerade nicht los. Nach ‚Nachdem ich ihm begegnet bin‚ und ‚Liar‚ ist ‚National Treasure – Ende einer Legende‚ schon die dritte Serie, die ich in letzter Zeit zu diesem Thema gesehen habe.
Doch während sich die eine Serie eher auf die Folgen für das Opfer und die andere Serie auf die Wahrheitsfindung und Unterscheidung zwischen Täter und Opfer fokusiert, beschäftigt sich ‚National Treasure‘ mit dem mutmasslichen Täter.
Dabei weiß man als Zuschauer lange nicht, ob Paul schuldig ist oder nicht.
Man sieht das Vertrauen, das ihm seine Ehefrau entgegenbringt, die etwas merkwürdig anmutende Beziehung, die er mit seiner Tochter zu haben scheint, die Achtung, die ihm von der Öffentlichkeit entgegen gebracht wird und diesen älteren Herren, der fast verzweifelt seine Unschuld beteuert.
Langsam bekommt man als Zuschauer dann einen Einblick gewährt, immer mehr Informationen werden frei gegeben und ich konnte mir spätestens nach drei Folgen relativ gut denken, ob Paul nun Täter oder Opfer einer Verleumdungsaktion ist.
Die Schauspieler agieren alle großartig und vor allem glaubhaft und mir hat sowohl die Farbgebung als auch die filmische Inszenierung gefallen.
Beim Anschauen haben sich mir manches Mal die Härchen auf den Armen gestellt, obwohl diese Miniserie die gewaltloseste der drei erwähnten Serien ist.
Vermutlich weil es hier Figuren gibt, die in meinen Augen durch ihre Worten und Taten einfach sehr gruselig erscheinen und auch ohne Gewaltexzesse absolut widerwärtig sind.
Dadurch erfüllt die Serie durchaus ein Ziel, das sie sich gesetzt hat, denke ich.
Allerdings würde ich persönlich sie trotzdem als die schwächste der drei Serien einordnen oder zumindest als die nennen, die mir am wenigsten gefallen hat, auch wenn sie mich durchaus auch nach dem Anschauen noch gedanklich beschäftigt hat.
Ein deutscher Trailer
‚National Treasure‘ bei Arte (alle Episoden sind jetzt schon dort bis zum 22.3. in voller Länge zu finden)
‚National Treasure‘ bei Channel 4
Die Serie im deutschen Fernsehen – Termine