Rillington Place (Originalversion)

Das Ehepaar Ethel (Samantha Morton) und John Reginald Christie (Tim Roth), das 9 Jahre getrennt voneinander lebte, rauft sich wieder zusammen und zieht in London in die Hausnummer 10 am Rillington Place.
Doch vor allem Ethel ist nicht glücklich in ihrer Beziehung und wird immer misstrauischer, was das Verhalten und den Wahrheitsgehalt der Aussagen ihres Ehemanns betreffen.
Als das junges Ehepaar Evans ins Obergeschoss von Rillington Place 10 einzieht, spitzt sich die Lage immer weiter zu und als schließlich Timothy Evans (Nico Mirallegro) für den Mord an seiner Frau Beryl (Jodie Comer) verhaftet wird, ist das Misstrauen von Ethel grenzenlos…

Die dreiteilige britische Miniserie ‚Rillington Place‚ basiert auf wahren Geschehnissen.
John Reginald Christie hat wirklich am Rillington Place sein Unwesen getrieben, in den 40iger und 50iger Jahren mehrere Frauen umgebracht und sie danach sexuell missbraucht.
Die Serie ist atmosphärisch sehr düster, wird aber was die gewalt angeht nie zu graphisch. Trotzdem wird Spannung und Ekel erzeugt, was für mich vor allem am großartig aufspielenden Tim Roth liegt.
Roth ist als Christie so unglaublich gruselig, dass es mir mehr als einmal kalt über den Rücken gelaufen ist. Relativ gebrechlich, leise und oberflächlich absolut höflich bewegt er sich durch die Szenerie und versteckt dabei gut, zu was er fähig ist.
Wenn man dann als Zuschauer auf Ethels Spuren langsam mitbekommt, was hinter der harmlosen Fasade steckt, ist der Schock und die Verwunderung groß, auch wenn man schon im Vorfeld weiß, daß man es mit einem Serienmörder zu tun hat.
Gut spielt auch Samantha Morton als Ethel. Allerdings konnte ich aus heutiger Sicht die meisten ihrer Handlungen nicht nachvollziehen. Dabei kann mich mir das Wiederaufnehmen des Ehemanns, der sie 9 Jahre lang glauben ließ, daß er tot ist, noch mit der damaligen Zeit erklären.
Schwer fällt mir das allerdings für die Lügen, die Ethel erzählt, um Regie, wie sie Christie liebevoll nennt, zu decken und ihn vorm Galgen zu bewahren.
Für die Falschaussage beim Prozess gegen Timothy Evans bezahlt die arme Frau dann allerdings irgendwann teuer.
Mirallegro und Comer sind für die Rollen des jungen Paares Evans gut ausgewählt und haben mir ebenfalls gut gefallen, auch wenn sie natürlich weit weniger Chancen zum Glänzen haben, wie die alten Hasen Morton und Roth.
Allgemein hat mir gut gefallen, daß jede der drei Folgen aus der Perspektive einer anderen Figur erzählt wird und dabei trotzdem der rote Faden nicht verloren geht.
Gefehlt hat mir ein wenig eine sympathische Figur, mit der ich von Anfang bis Ende mitleiden konnte, denn von den vier Erwähnten konnte niemand mich so richtig mitnehmen.
Insgesamt hat mir ‚Rillington Place‘ gut gefallen, auch wenn mich die Serienmörder-Produktion der Konkurrenz ‚In plain sight‚, die etwa zur gleichen Zeit gezeigt wurde, mehr begeistert und mitgenommen hat.

‚Rillington Place‘ bei der BBC
Die Serie im deutschen Fernsehen – Termine

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2 Antworten zu Rillington Place (Originalversion)

  1. Hariclea schreibt:

    Schon gruselig, ne? 😉

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  2. Herba schreibt:

    @Hari: Ja, das war wirklich gruselig und ziemlich gut gespielt von Tim Roth. Dem wollte ich in dieser Aufmachung nicht im Dunkeln begegnen!!!

    Gefällt 1 Person

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