2011 arbeitet Charlie als Lehrer in Cornwall. Als die Schule, bei der er angestellt ist, seinen Zeitvertrag aus Mangel an Budget nicht verlängern kann, steht er ohne Job und ohne Geld da und beschließt zu Fuß nach London zu reisen, ohne Geld und Handy, wie ein Obdachloser…
‚No fixed abode‚ ist ein Buch, das schon lange ungelesen bei mir daheim lag, mir eher zufällig wieder in die Hände fiel und dann unbedingt zügig gelesen werden wollte.
Der Schreibstil des Autors war gut lesbar und genauso gut verständlich. Charlie Carroll machte einen symapthischen Eindruck auf mich und ich habe ihn gern auf seiner Reise als Leser begleitet.
Und doch hat mich das Buch enttäuscht, denn mir war nicht klar, daß Carroll ein Experiment startet und nicht wirklich obdachlos ist.
Wieso mich das so gestört hat, kann ich gar nicht so genau sagen, denn der Autor hält sein Experiment durch, aber ich konnte beim Lesen vermutlich nie vergessen, daß er jederzeit seine Frau anrufen und sich abholen lassen kann.
Auch ein wenig enttäuscht hat mich die Tatsache, daß die anderen Obdachlosen, die Charlie trifft, meist eher oberflächlich geschildert sind.
Kein Schicksal hat es geschafft mich tiefer zu berühren oder mich länger zu beschäftigen. Auch den Menschen, die in sozialen Einrichtungen für Obdachlose arbeiten, bin ich in dieser Schilderung leider nicht näher gekommen und daher würde ich das Buch eher als Reisebeschreibung einordnen und nur zweitrangig als Buch über Obdachlosigkeit.
Andererseits sind die Ortsbeschreibungen nun auch nicht so ausführlich, daß ich mir einen guten Eindruck über die Orte, die Carroll auf seiner Reise gestreift hat, machen konnte, also vielleicht auch nicht wirklich ein Reisebericht….
Insgesamt war es eine Leseerfahrung, die okay, aber eben nicht so tiefgängig war, wie erhofft….und ich bin definitiv nicht versucht weitere Bücher des Autors zu lesen!
Die Homepage des Autors
Charlie Carroll bei Summersdale Publishers