Mata Hari, die vielleicht bekannteste Spionin der Welt, schreibt einen allerletzten Brief aus dem Gefängnis, kurz bevor sie hingerichtet wird.
Darin erzählt sie, wie aus dem holländischen Provinzmädchen Margaretha Zelle die exotische Tänzerin Mata Hari wurde, die nach ihren eigenen Vorstellungen lebte, damit gegen die Moral ihrer Zeit verstieß und schließlich im 1. Weltkrieg von den Franzosen hingerichtet wurde….
‚Die Spionin‚ ist, wenn ich mich richtig erinnere mein erstes Buch von Paulo Coelho, dessen Namen ich aber natürlich kenne.
Gekauft habe ich das Buch aber nicht wegen dem bekannten Autor, sondern wegen meinem Interesse an der Lebensgeschichte von Mata Hari.
Dass der Roman in Briefform abgefaßt ist, hatte ich im Vorfeld nicht mitbekommen, aber da es sich hierbei auch um keinen richtigen Briefwechsel, sondern um zwei jeweils sehr lange Briefe handelt, die das Buch in zwei Hälften teilen, fühlte es sich beim Lesen kaum wie ein Briefroman an.
Der Schreibstil des Autors läßt sich flüssig lesen, trotzdem hatte ich leichte Probleme Zugang zu der Geschichte zu bekommen.
Das lag vielleicht zum einen an der für meine Geschmack zu episodenhaft erzählten Geschichte und zum anderen an der mir fehlenden Tiefe der Hauptfigur.
Margarethe Zelle ist noch sehr jung, als sie sich dazu entschließt einen britischen Offizier zu heiraten und mit ihm nach Ostindien zu gehen, aber von etwaigen Zweifeln oder Furcht, kam bei mir nichts an.
Auch als ihr Ehemann sie später vernachlässigt, kam bei mir kein Mitleid auf und ich kann ihr zwar dafür Respekt zollen, daß sie sich irgendwie behauptet und ein eigenes Leben aufgebaut hat, aber emotional berührt hat mich ihr Schicksal beim Lesen leider nicht.
Alle anderen Personen, von denen sie oder ihr Anwalt in seinem Brief erzählt, bleiben noch blasser und sind so nur Randerscheinungen in Haris Leben.
Insgesamt habe ich daher zwar doch ein wenig über Mata Hari gelernt, hätte mir aber von allem ein klein wenig mehr gewünscht – mehr Tiefe, mehr Emotion, mehr Hintergrund.
Ich würde ‚Die Spionin‘ also nicht unbedingt weiterempfehlen, kann das Buch aber auch nicht als Fehlgriff einstufen.
Well, that is disappointing, to think that he wasn’t able to give her much emotional depth. But I agree, the subject is fascinating. Not to be sexist but I always wonder about men writing women characters. Writing across gender can be done well, but I know it is difficult from my own experience.
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@linnetmoss: Sadly it felt a bit like an impersonal letter and not like her own story. You might have a point about men writing women characters. In this case it wasn’t really successful 😦
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