La La Land (Originalversion)

Die Nachwuchsschauspielerin Mia (Emma Stone) lernt in Los Angeles, wo sie auf ihren Durchbruch hinarbeitet und sich so lange als Barista über Wasser hält, den Nachwuchs-Jazzpianisten Sebastian (Ryan Gosling) kennen.
Die Beiden verlieben sich ineinander und der idealistische Seb spornt die vernünftige Mia dazu an, ihre Träume zu verwirklichen und keine halbherzigen Kompromisse einzugehen.
Doch durch einige berufliche Enttäuschungen wird die Beziehung der Beiden auf eine harte Probe gestellt…

Filme, bei denen die Schauspieler unvermittelt in Gesang ausbrechen, sind eher nicht so meins, vor allem wenn der Gesang überhand nimmt. Von daher hätte ich mir ‚La La Land‚ nie im Kino angeschaut, wenn ich nicht einfach mitgeschleppt worden wäre.
Die Anfangssequenz des Films besteht aus einer großen Gruppentanznummer, die mir wirklich gut gefallen hat. Ich mochte das Lied, die bunte Kleidung der Schauspieler, einfach die gesammte Aufmachung.
Trotzdem schwante mir Übles, denn zwei Stunden in dieser Art würde ich vermutlich nicht durchhalten.
Zum Glück fingen die Schauspieler dann recht schnell an miteinander zu reden und ich begann mich bis zu der Stelle zu entspannen, wo Sebastian als Jazzpianist geoutet wird. Ein Musicalfilm UND Jazz??? Wollt ihr mich verarschen!!!!
Mein Sitznachbar rechter Hand fühlte sich dann auch etwas unwohl, weil er mich mitgeschleppt hatte und nun meinen schönsten Killerblick zu spüren bekam.
Gerettet wurde er durch Mias Geständnis, daß sie Jazz nicht leiden kann; mein gebrummelter Kommentar (‚Ich auch nicht!!!‘) hat meine Begleiter sehr amüsiert und es wurde ausgibig über die Jazzmuffel vor und auf der Leinwand gekichert.
Ab diesem Zeitpunkt nahm dann Sebastian das Ruder in die Hand und lies seinen ganzen Charme spielen, um Mia und mich davon zu überzeugen, daß Jazz eine tolle Sache ist.
Und meine Herren hat Ryan Gosling vielleicht Charme!!!
Ich steh ja generell auf Typen mit diesem gewissen spitzbübischen Kleine-Jungs-Lächeln und so war ich, genauso wie Mia, ziemlich schnell hin und weg vom Klavier spielenden Sonnyboy.
Emma Stone hat mir auch gut gefallen, obwohl sie durchaus einer der Schauspielerinnen sein könnte, die mir in manchen Rollen total auf die Nerven fallen.
Als Mia fand ich sie zwar manchmal ein klein wenig distanziert, aber sympathisch genug, um nachvollziehen zu können, wieso sich Sebastian in sie verliebt hat.
Und gemeinsam haben Gosling und Stone einfach eine wunderbare Chemie, die vor allem auch die Tanz- und Singeinlagen großartig aufwerten.
Die anderen Schauspieler sind hier reines Beiwerk und keiner hinterläßt neben den zwei Hauptdarstellern einen bleibenden Eindruck, auch wenn namhafte Leute wie J. K. Simmons und John Legend dabei sind.
Der Soundtrack insgesamt hat mir erstaunlich gut gefallen, auch wenn weder Gosling noch Stone wirklich großartige Singstimmen haben. Auch die am Anfang erwähnte bunte Farbgebung, gerade in der ersten Hälfte des Films fand ich gut, denn sie ist bund, ohne schrill zu wirken.
Und so durfte ich nach 128 Minuten feststellen, daß mich ein Film, den ich mir freiwillig nie angeschuat hätte, sowohl überzeugt als auch berührt hat.
Ich kann mich sogar mit dem Ende abfinden und das will in dem Fall wirklich etwas heißen.
Mein Fazit zu ‚La La Land‘, den ich als eine Hommage an Filmklassiker wie ‚Singing in the rain‘ einstufen würde und den ich absolut zauberhaft finde, fällt also durchweg positiv aus, auch wenn ich ehrlich gesagt, die Flut an Preisen nicht ganz nachvollziehen kann.
Vielleicht braucht es in unserer Zeit einfach ab und zu einen Film, mit einer einfachen Geschichte, der die Zuschauer lächelnd und mit einem guten Gefühl aus dem Kino marschieren läßt und für mich ist ‚La La Land‘ genau so ein Film.

Außerdem habe ich folgende Erkenntnisse gewonnen:
1. Ich muss mich wirklich viel öfter überraschen lassen und auch mal Filme schauen, die nicht unbedingt nach meinem Ding klingen!
2. Ich sollte mehr Filme mit Ryan Gosling kucken!!!

Ein englische Trailer

Ein deutsche Trailer

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30 Antworten zu La La Land (Originalversion)

  1. Ich kann deine Vorbehalte verstehen. Mir gefallen auch viele Filme nicht, in denen die FIguren spontan Liedchen anstimmen. Doch in La La Land nehmen die Lieder keinesfalls überhand, finde ich. Der Film zeigt auch, dass es sehr unterschiedliche Formen von Jazz gibt. Free Jazz und viele andere Formen sind auch nicht mein Ding, aber hier sind die Melodien doch sehr gefällig.Insgesamt hat mich La La Land ja wirklich abgeholt. Vor allem wegen der Musik und der wundervollen Bildkompositionen. Les Misérables hätte ich mir nie angeschaut, hätte ich vorher gewusst, dass wirklich nur gesungen würde. Aber dann wäre mir ein großer Kinoabend entgangen.

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  2. Guylty schreibt:

    Ok, ich hab den Film (noch) nicht gesehen, aber ich melde mich hier mal eben zur Stelle, weil Ryan Gosling einfach ein super Schauspieler ist. Zum ersten Mal gesehen in „Lars and the Real Girl“ (einfach nur genial, witzig, aber auch gut gespielt), und dann absolut geliebt in „Drive“. Die Filme könnten unterschiedlicher nicht sein, aber beide seien dir ans Herz gelegt (wobei Drive ziemlich heftig ist). Ach so, und dann ist da noch das hier:

    Und dann das hier: https://www.youtube.com/watch?v=jIu8Gu1ePHs

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  3. Servetus schreibt:

    Yeah, nothing about the advertising for this film would ever have moved me to go see it. Maybe it’ll be on TV someday …

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  4. Herba schreibt:

    @Bette: Ja, die Mischung war definitiv auf für Musical-Muffel wie mich okay und auch der Jazz war so gemäßigt, das er für mich gut ertragbar war.
    Die Bilder, die der Film liefert sind wirklich wunderschön und ich bin so froh, daß ich ihn gesehen habe, weil er mich auf eine wunderbare Art und Weise aufgeheitert hat.

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  5. Herba schreibt:

    @Guylty: Ich mag den Mann auch total gern und habe keine Ahnung, wieso ich so wenig Filme mit ihm kenne….
    Danke für die Links, das ist ja echt cool gemacht *kicher* und was für ne coole Socke, das so aufzugreifen!!! ❤

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  6. Herba schreibt:

    @Serv: I only knew the poster, hadn’t seen any trailer, making of or interviews with cast and crew, so I watched it totally blank and it was a good experience. But I understand where you come from

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  7. Ja, ich finde auch, dass der Film ein leichtes, fröhliches Gefühl vermittelt und das allein ist schon viel wert.

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  8. Guylty schreibt:

    Fand ich auch toll. Der Macher dieser Vines war gestorben. Ryan’s Clip war ein Tribute.

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  9. nettebuecherkiste schreibt:

    Oje, solche Gesangseinlagen sind auch überhaupt nicht meins. Tanzen auch nicht. Trotzdem mag ich den Film Singin‘ in the Rain. Komisch, oder? Auch wenn der Film eine Hommage an die alten Filme ist, glaub ich nicht recht, dass der Film was für mich ist. Da ist ja auch noch die Liebesgeschichte 😉 Ich mochte Emma Stone in „The Help“.

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  10. linnetmoss schreibt:

    I absolutely loved this film, with all its little references to „Singin‘ in the Rain“ and Fred & Ginger. It’s a real treat for anyone who enjoys the classic Hollywood musicals. And yes, Ryan Gosling was wonderful. I was impressed with his piano-playing abilities, which seem to be authentic! My favorite scene was the planetarium, and I also liked the colorful costumes.

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  11. Herba schreibt:

    @Bette: Ja, das ist wirklich viel wert!!!

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  12. Herba schreibt:

    @Guylty: Oh, das ist natürlich dann nochmal was ganz Besonderes ❤

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  13. Herba schreibt:

    @Nette: ‚Singing in the Rain‘ ist dann für dich einfach die Ausnahme, die die Regel bestätigt 🙂
    ‚The Help‘ hab ich auch immer noch nicht gesehen 😦

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  14. Herba schreibt:

    @linnetmoss: Ah, glad you liked it too!
    I only know that Gosling plays the guitar, but I had the impression his piano skills were genuine.
    Yes, the planetarium scene is trully beautiful!

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  15. nettebuecherkiste schreibt:

    Oh, den musst du dir anschauen, der ist sehr schön!

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  16. Herba schreibt:

    @Nette: Der liegt schon ewig ungekuckt bei mir rum, weil ich irgendwie nie dazu komme 😦 Ich muss mir das jetzt ernsthaft mal fest vornehmen!

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  17. linnetmoss schreibt:

    Wow! He’s a fast learner 🙂 Here I was thinking he grew up taking piano lessons.

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  18. Herba schreibt:

    @linnetmoss: It’s impressive, isn’t it?! I have no idea how to play the piano but it sure looked convincingly

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  19. Hariclea schreibt:

    Angesichts der Tatsache dass sich mir bei Musicals meist nur die Nagel krauseln und ich auch kein grosser Jazzfan bin fand ich den Film gut und unterhaltsam. Mir hat das Ende sehr gut gefallen und die beiden spielen sher gut. Auch erstaunlich wie gut er Piano spielen kann angesichts der Tatsache dass er neu dabei war. Vielleicht muss ich mir mehr Filme von ihm ansehen, nicht gerade mein Typ, aber ich kenn bisher kaum was von ihm. Troztdem ist es kein Oscarfilm fur mich. auch wenn es besser ist als die ublichen rom-coms. Ein netter Abend 🙂

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  20. Servetus schreibt:

    The second hour of the morning call in show on Wisconsin Public Radio was devoted to musicals, whether we like them, and whether we want more. The guest was a theater critic from the WAshington Post, and he argued that musical music used to be mainstream popular music in the US and so this sudden interest in LA LA Land just reflects the attempt to return to the status quo in the 1950s. However, the callers were less suspicious: their consensus was „I liked it, but not as much as I had been expecting I would.“

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  21. Esther schreibt:

    Der Film war OK, ich versteh‘ aber auch die Flut an Preisen nicht und Ryan Gosling und Emma Stone sind OK aber auch nicht so mein Ding…

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  22. Herba schreibt:

    @Hari: Mit Netter-Abend-Film beschreibt man ihn ganz gut, denke ich. Die Oscars, die er gewonnen hat, gehen für mich in Ordnung, nur den für Emma Stone kann ich im Vergleich zu den anderen Nominierten nicht ganz nachvollziehen…

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  23. Herba schreibt:

    @Serv: Back to the status quo in the 1950s? Wow, that’s an hell of an theory….

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  24. Servetus schreibt:

    It was apparently a really nostalgic film, but as so many of friends said, if I wanted to watch a 50s musical, I would, they are all on DVD and shown regularly on TV.

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  25. Herba schreibt:

    @Serv: Not on German TV but I can understand that point

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  26. Servetus schreibt:

    West Side Story was on last night. I hadn’t seen it in years — I’d forgotten how great the music is for that, but it also kind of rubs up against a lot of my cultural convictions. 1961 — the US‘ picture of itself was really different then.

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