Bette von Bette Davis left the bookshop hat mich zu einer Blogparade eingeladen – danke dafür!
Die Regeln lauten:
Für meine Blogparade über Impro-Geschichten werde ich gleich drei Begriffe nennen, aus denen die Teilnehmer spontan eine kurze Erzählung stricken sollen, möglichst ohne vorher nachzudenken und ohne hinterher noch mal groß etwas zu verändern.[…]
Ihren ganzen Post dazu, könnt ihr hier nachlesen und nun geht es auch schon los.
Die drei vorgegebenen Begriffe sind ‚Mitternacht‚, ‚Tower‚ und ‚akribisch‚ und der folgende Text ist tatsächlich ohne groß nachzudenken und ohne Überarbeitung entstanden.
Leider ist es keine wirkliche Erzählung geworden, weil der erste Versuch einer Erzählung mit einem mitternächtlichen Einbruch im Tower irgendwo an der Towermauer steckenblieb…
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Trüb ist es draußen.
Die Sonne scheint Winterschlaf zu halten, irgendwo wo es warm und gemütlich ist und wo der schneidend kalte Wind, der heute übers Land fegt, keine Macht hat.
Ich bin nicht die Sonne. Ich halte keinen Winterschlaf. Ich bin hier, an meinem Arbeitsplatz, wo man eben als Arbeitnehmer an einem ganz normalen Werktag hingehört.
Müde war ich, als ich hier ankam und so wie es aussieht, wird sich die Müdigkeit durch den ganzen Tag ziehen, wie ein rot glänzender Faden. Scheinbar hat sich das graue Wetter wie ein Nebel in meinen Organismus geschlichen und macht mich müde.
‚Bald ist Wochenende!‘ denke ich mir, als ich meinen Mittagspausenjoghurt löffle und in die Ferne schaue, ohne wirklich etwas zu sehen.
Nichts ist zu hören. Die Baustelle vor meinem Fenster ist verwaist und auch die Kindergartenkinder, die sonst um diese Zeit von ihrem Spaziergang wiederkommen und immer eine Menge Geräusche vor meinem Fenster machen, haben sich heute nicht aus ihrem hoffentlich warmen Kindergarten vor die Tür getraut.
Auch im Gebäude ist es still, zumindest da wo ich sitze. Nur das Rauschen der Klimaanlage ist zu hören, aber das nehme ich nur noch unterbewußt war.
Ich löffle meinen Mittagspausenjoghurt, meine Beine sind locker ausgestreckt, ich bin entspannt und mein Geist beginnt zu wandern.
Er wandert in andere Zeiten, an andere Orte und ich fange an zu träumen.
Ich träume von einem Spaziergang am Wasser, von einem blauen Himmel, von Gelächter, von Wärme auf meiner Haut und vom Reisen.
Ich träume davon einfach aufzustehen und loszugehen. Nicht akribisch vorbereitet, sondern spontan, ohne groß zu überlegen, sorglos, einfach losgehen.
Ich träume vom heißen Sandstrand in der Türkei, von den Poppies, die sich blutrot über die Mauern des Tower ergießen, von einer warmen Nacht, die bis weit nach Mitternacht sitzend auf den Stufen der Spanischen Treppe verbracht wurde.
Ich träume von Spaziergängen im Regen, vom behäbigen Schlendern durch Schnee, vom Radfahren im Hochsommer.
Ich träume von Eiscreme und Glühwein, von Grillsteaks und Maibowle, von Gänsebraten und Eistee…..und dann brngt mich der Alarm meines Smartphones wieder zurück an meinen Schreibtisch, in die Wirklichkeit und übrig bleibt nur der leere Joghurtbecher und das trübe Grau vor meinem Fenster…..
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Nominieren möchte ich niemand, aber wenn sich jemand von Bettes Begriffen inspiriert fühlt, darf er gerne eine Geschichte drumherum spinnen!
Super gelungen! Vielen Dank für’s Mitmachen.
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Schön!
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@Bette: Hat Spaß gemacht, daher sehr gerne!
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