Guernica

Der desillusionierte, amerikanische Reporter Henry (James D’Arcy) ist 1937 in der spanischen Stadt Gernika stationiert, um von dort über den spanischen Bürgerkrieg zu berichten.
Die Zensur durch die spanische Regierung nimmt Henry stoisch hin.
Doch als er Teresa (María Valverde), die im Zensurbüro arbeitet, näher kennenlernt, fängt Henry wieder an Anteil zu nehmen und tritt dabei den falschen Menschen auf die Füße und dann beginnt ein Luftangriff, der seinesgleichen sucht…

Auf ‚Guernica‚ bin ich hauptsächlich durch James D’Arcy und Jack Davenport aufmerksam geworden, die ich beide recht gerne sehe.
Über den spanischen Bürgerkrieg weiß ich schändlicherweise relativ wenig und so war es am Anfang relativ schwierig, die einzelnen Parteien auseinander zu halten, zumal der Film, was das angeht, nur wenige Erklärungen liefert.
Als ich dann die gewählte sozialistische Regierung, die von Rußland unterstützt wurde und die rechte Gegenseite, die von Nazi-Deutschland und dem faschistischen Italien unterstützt wurde, in meinem Kopf auseinander gedröselt hatte, konnte ich mich stärker auf die Hauptfiguren einlassen.
D’Arcy’s Henry fand ich trotz seiner ‚Leckt-mich-am-Arsch‘-Attitüde gleich sympathisch und Davenport, der den Russen Vasyl spielt, bildet ein gutes unsympathisches Gegengewicht dazu.
Auch Maria Valverde als Teresa hat mir gefallen, obgleich ich lange nicht recht schlau aus den Motiven der Figur geworden bin.
Das war für mich aber ein Problem der meisten Figuren, da heben sich nur die beiden Russen Vasyl und Burn Gorman’s Consul ab, denn der eine will Teresa und der andere will Verräter erschießen (vereinfacht gesagt).
Leider wird die Geschichte je länger der Film dauert, immer klischeehafter, was wirklich schade ist, denn vom Design (Kulisse, Kostüme, Farben, Licht, Musik) her, wirkt ‚Guernica‘ über weite Strecken wie ein alter Hollywood-Klassiker und hat mich damit sehr begeistert.
Aber ohne eine gewisse Substanz in der Handlung reicht das einfach nicht und so habe ich zwar ein wenig Neues zum Thema (deutsche) Geschichte gelernt und durfte guten Schauspielern bei der Arbeit zuschauen, aber ich fürchte, daß mir ‚Guernica‘ eher als historische Ort, der gnadenlos dem Erdboden gleichgemacht wurde, denn als Film im Gedächtnis bleiben wird!

Kleine Notiz am Rande: Als Reaktion auf den Luftangriff malte Pablo Picasso ein Gemälde, das noch heute aussagekräftig die Schrecken des Krieges anmahnt. Es hängt wie viele andere Werke des Künstlers im Museo Reina Sofía in Madrid.

Der deutsche Trailer

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