Auf dem Time Square in New York wird ein herrenloser Kleidersack gefunden.
Als eine Sondereinheit anrückt, um ein eventuelles Sicherheitsrisiko zu eliminieren und den Sack zu öffnen, finden die Beamten eine nackte, am ganzen Körper tätowierte Frau (Jaimie Alexander), die ihr Gedächtnis verloren hat und daher Jane Doe (der amerikanische Standardname für nicht identifizierte weibliche Personen) genannt wird.
Eine Spezialeinheit des FBI unter der Leitung von FBI-Agent Kurt Weller (Sullivan Stapleton) wird auf den mysteriösen Fall angesetzt.
Agent Weller scheint eine persönliche Beziehung zu der Unbekannten zu haben, denn sein Name wurde auf ihren Nacken tätowiert und scheint wie jedes andere Tattoo eine besondere Bedeutung zu haben beziehungsweise Hinweis auf einen Kriminalfall zu sein.
Wird es Weller und seinem Team gelingen herauszufinden, wer Jane Doe wirklich ist und wer für ihren körperlichen und geistigen Zustand verantwortlich ist?
Ich mag ja amerikanische Krimiserien in der Regel sehr gerne, aber auf ‚Blindspot‚ bin ich in erster Linie durch Sullivan Stapleton aufmerksam geworden, den ich aus ‚Strike Back‘ kenne.
Und auch wenn die Serie, die einem übergeordneten Verschwörungsplot folgt und mit Folgen der Woche angereichert wird, dieses Genre sicher nicht neu erfindet, wußte Blindspot doch sofort mich zu fesseln. Das liegt einmal daran, daß ich sehr gespannt war, was hinter Jane und ihren Tattoos steckt, zum anderen und vor allem aber an der Chemie zwischen Jane und Weller (von Fans liebevoll Jeller genannt) und dem gesammten Team.
Ich mag den raubeinigen Weller, der sich für alles und jeden verantwortlich fühlt und ein guter Teamleader und ein absoluter Familienmensch ist.
Aber ich mag auch Jane, die verzweifelt über ihre Situation ist, so viele Kenntnisse und Fähigkeiten besitzt und sich doch nicht an so einfache Dinge wie ihren Namen erinnern kann.
Die beiden spielen für mich relativ glaubhaft den jeweiligen Part und ihre Beziehung, die zuerst von Misstrauen gekennzeichnet wird, sich dann in ein warmes, freundschaftliches Miteinander verwandelt und durch immer neue Enthüllungen immer wieder auf den Prüfstand gerät.
Teilweise hätte ich die Beiden echt in den Hintern treten können, weil weder Jane noch Weller aus ihrer Haut können, sich dabei manchmal ziemlich blöd verhalten und für unnötige Verwicklungen sorgen.
Das FBI-Team rund um Weller mit den Agenten Edgar Reade (Rob Brown) und Tasha Zapata (Audrey Esparza), der Chefin des Forensikteams Agentin Patterson (Ashley Johnson), dem hauseigenen Psychiater Dr. Robert Borden (Ukweli Roach) und Kurts Vorgesetzter Bethany Mayfair (Marianne Jean-Baptiste) finde ich großartig besetzt und ich schaue den Herrschaften wirklich gerne beim Lösen ihrer Fälle zu, weil die Macher meiner Meinung nach eine ausgewogene Mischung aus Krimi, Spannung und privaten Momenten entwickelt haben, die den Figuren eine gute Tiefe verleihen, die sich in weiteren Staffeln gut weiterentwickeln lassen sollte.
Mein Lieblingsgaststar der Serie ist übrigens Ennis Esmer, der einen ziemlich durchgeknallten Hacker spielt und über den ich sehr gelacht habe. Hingegen mag ich François Arnaud, der den geheimnisvollen Oscar spielt und den ich selbst nur den Baummann nenne, in dieser Rolle ganz und gar nicht!
Natürlich geht es wie meist in amerikanischen Serien nicht ohne ein gewisses Mass an Klischees ab, die meiner Unterhaltung aber keinen großen Abbruch getan haben, auch wenn ich mich ab und an über die extreme Schwarz- und Weißmalerei doch etwas gewundert habe.
Was mir aber extrem aufgefallen ist, sind die Klamotten von Weller, der in Jeans und Pullover zur Arbeit erscheint, was ich bei einem FBI-Agent so noch nie gesehen habe, aber vielleicht ist das auch nur mein Klischeedenken (gibt es unter meinen Lesern FBI-Spezialisten, die mich aufklären können?).
Ich könnte jetzt noch ganz viel schreiben, über Handlungsstränge und die Rolle einzelner Personen im Verschwörungsplot spekulieren, von Jeller schwärmen, wenn sie sich gegenseitig anschmachten oder über Kurts Neffen schimpfen, der in eienr Folge zur falschen Zeit am falschen Ort auftaucht, aber ich will ja nicht zu viel verraten!
Insgesamt gehört Blindspot für mich definitiv zu den sehenswerteren Krimiserien, weil ich öfter mal handlungsmäßig überrascht wurde, die meisten Folgen sehr spannend waren, man nie weiß welche kleine Nebensächlichkeit sich in einer der nächsten Folgen als Hinweis auf den Verschwörungsplot erweißt und ich einfach gern zuschaue, wenn Jane, Weller und das Team Kriminalfälle aufklären, daher würde ich die Serie auf jeden fall weiterempfhelen und hoffe, daß Sat1 sich nicht einmal mehr als Serientod betätigt!!!
‚Blindspot‘ bei Sat1
‚Blindspot‘ bei NBC
Die Serie im deutschen Fernsehen – Termine
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