Die aktuelle Montagsfrage vom Buchfresserchen finde ich total spannend und daher muss ich sie natürlich auch beantworten. Los gehts:
Wie war das bei euch? Eher Veranlagung zum Dasein als Bücherwurm oder gab’s einen Auslöser?
Mmmmh, ich glaube ich bin als Bücherwurm auf die Welt gekommen, denn ich kann mich nicht an DAS einschneidende Erlebnis erinnern, das mich zu einem Buchmensch gemacht hat.
Als kleines Kind hat mir meine Oma sehr viel vorgelesen und ist dabei grandios an manchen Namen verzweifelt.
An Oberlix und Unterlix, einer breiten Masse eher als Asterix und Obelix bekannt, kann ich mich nicht mehr erinnern, aber das der Weihnachtsmann am Korvatunturi wohnt, tja das weiß ich noch genau.
Und genau weiß ich auch noch, daß Oma das nicht sagen konnte, weder für Geld noch gute Worte. Aber weil das Buch nunmal ‚Wo der Weihnachtsmann wohnt‘ heißt und zu meinen Lieblingskinderbüchern zählt, bestand ich drauf, daß sie genau das vorlas was da stand.
Und wehe sie hat versucht mich zu beschummeln und über den neuralgischen Satz hinweggelsen, dann kam so sicher wie das Amen in der Kirche: ‚Oma, du hast was vergessen!!!‘
Tja, Dreijährige können schon ziemlich gemein sein
Weil das auf die Dauer für uns beide aber ziemlich unbefriedigend war (und nachdem beim Vorlesen mal Omas Zähne auf meinem Buch gelandet waren), habe ich mir kurzerhand selbst das Lesen beigebracht und von da an gab es kein Halten mehr.
Büher wurden gekauft und geliehen, nie gab es genug Nachschub und die nette Buchhändlerin aus unserem Dorfbuchladen wurde zu einer meiner besten Freundinnen.
Tja, und der Rest ist wohl Geschichte und manifestiert sich im Erebor meiner ungelesenen Bücher und in meinem gelernten Broterweb…
Und ihr? Geborener Buchwurm oder bekehrte Leseeule?
Also ich glaube auch, dass ich so geboren wurde. Denn ich erinnere mich an keine Zeit ohne Bücher, ohne Buchladen, Stadtbücherei und Bücher, Bücher, Bücher….
Selbst in irgendeinem Familien-Sommer-Urlaub an der Nordsee, bei dem ich irgendwas zwischen 6 und 10 war?!, hat mir die Vermieterin der Ferienwohnung Bücher geschenkt, weil ihre Kinder die eh nicht lesen und meine mitgebrachten Bücher nicht gelangt haben.
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Ich bin auch durch eine Großtante mit Märchen sozialisiert worden. Mehrfamiliengenerationshaus sei Dank. Mein Favorit all dieser original blutrünstigen Grimm’s Märchen war der Froschkönig. Den konnte ich mit 4Jahren auch 1:1 runterbeten und verbessern. Ich glaube, das Lesen war plötzlich da. Kann mich kaum erinnern, wie das in der Schule losging. Ich habe es wahrscheinlich immer schon gekonnt 😂. Dann hatte ich einen kleinen Bruder und auch der musste vorleserechnisch versorgt werden. Aber das Bücherfressen begann dann, als uns mein Grundschullehrer in die örtliche Stadtbücherei einführte. Danach waren alle Dämme gebrochen und ich habe tonnenweise Bücher nach Hause geschleppt. Es war genial! Herrn Michel sei ein Trullala 😊
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@Poe: ich erinnere mich, dass mal mein Papa mit 2Koffern alter Kinderbücher einer Tante heimkam. Es war GENIAL.
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@Poe: Gut, daß es immer barmherzige Buch-Samariter gibt, die darmbende Buchwürmer mit Nachschub versorgen!!!
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@CraMERRY: Lesend zur Welt kommen ist natürlich sehr genial
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@CraMERRY: Hihi, sowas kenne ich auch…Poes Mama ist mal mit nem Zentner Bücher bei mir eingefallen ❤ ohne Koffer, aber auch geschenkt 😉
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Meine früheste Erinnerung ist, dass ich damals die Grundschulbücherei „leergelesen“ habe. Witzigerweise bin ich heute freiwillige Helferin eben jener Bücherei und versuche den Grundschülern einmal in der Woche das Lesen schmackhaft zu machen. Über die Ferien habe ich selbst Bücher augeliehen, um sie meinen Kindern vorzulesen. Ich bin etwas traurig, dass die meisten Kinder (auch meine) so wenig Interesse haben an all den spannenden Geschichten, die sich in den Buchseiten verbergen. Leider habe ich nicht mehr so viel Zeit zu lesen, daher landen nur noch wenige Bücher, die mich von der Geschichte her ganz konkret interessieren, auf meinem Nachttisch. Das können dann durchaus auch Kinderbücher sein.
Tja, geborene Leseratte, der das Hobby durch das wahre Leben abtrainiert wurde 😉
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@Uinonah: Irgendwie schon tragisch 😦
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Auch bei mir war es die Oma. Sie hat oft auf mich aufgepaßt, ich habe dort oft übernachtet, und in ihrem Haus durfte ich so spät aufblieben wie ich wollte, wenn ich lesen wollte.
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@Serv: Das klingt allgemein nach tollen Erinnerungen. Ein Hoch auf unsre Omas!!!
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Sehr amüsant. Ich war wenige-aber-stetig-Leser. Ich gucke immer, was mich interessiert, aber ich lese nicht viel. Durch den Blog natürlich mehr. Anfangen hat es in der Schule – Lesen lernen, Bibliothek… es war sehr gemütlich dort!
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@Evy: Wenig aber stetig lesen klingt doch gut!!!
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Ich glaube, dass ich ein geborener Bücherwurm bin. Wir hatten immer viele Bücher im Haus, seit ich es mir erinnern kann. Bei mir in der Grundschule ging es jeden Freitag Mittag in die Schulbibliothek- das war meine Lieblingsstunde! Als ich 10 war sind wir nach Deutschland umgezogen, ich konnte anfangs noch kein Deutsch, las nur Englisch. Wir konnten dann von einem Bekannten eine Mitgliedskarte leihen zu der Bibliothek der Amerikanischen Armee. Wir gingen dann am Sonntag in die Amerikanische Kirche und danach war die Bibliothek offen. Ich glaube, dass ich nur gerne zur Kirche ging, weil ich wusste, das nachher die Bibliothek dran war! 😉 Ich glaube, ich habe als Kind mehr gelesen als jetzt aber ich liebe lesen immer noch.
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@Esther: Awww, sowohl die Schulstunde in der Bibliothek als auch der Besuch der englischen Bibliothek nach der Kirche klingt großartig!!! Da lacht das Herz des geborenen Bücherwurms!
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