Smaragdgrün

Nachdem Gwendolyn (Maria Ehrich) herausgefunden hat, daß Gideon (Jannis Niewöhner) vom Graf von Saint Germain (Peter Simonischek) beauftragt wurde, ihre Gefühle für ihn auszunutzen, ist ihr Herz gebrochen und sie will Gideon nie wieder sehen.
Auf seine Anrufe reagiert Gwen nicht, als er vor ihrer Schule auf sie wartet, läßt sie ihn stehen und zum Elapsieren, um unkontrollierte Zeitsprünge zu verhindern, geht Gwen nicht mehr ins Hauptquartier der Loge, sondern benutzt den zweiten Kronograph, den sie von Lucy (Josefine Preuß) und Paul (Florian Bartholomäi) bekommen hat.
Doch wie lange wird die Loge Gwens Verhalten tolerieren und sie zwingen den unguten Plan des Grafen zu unterstützten?

Nun ist es also so weit: die Zeitreisetrilogie nach der Vorlage von Kerstin Gier (mein Leseeindruck findet sich hier) findet filmisch in ‚Smaragdgrün‚ ihren Abschluss und es war für mich natürlich Ehrensache auch diesen Film im Kino anzuschauen, nachdem ich die Vorgänger ‚Rubinrot‚ und ‚Saphirblau‚ (Blogposts dazu hier und hier) ja sehr gerne mochte.

Bevor ich meine Eindrücke zum Film schildere, muss ich erst einmal etwas zum anwesenden Kinopublikum sagen:
Ich bin ein Verfechter der Meinung, daß man im Kino während der Hauptfilm läuft doch bitte die Klappe halten sollte, zumindest zu 99,9 Prozent! Natürlich habe auch ich schon eine kurze, leise Bemerkung in Richtung meines Nebenmannes fallenlassen, aber wenn ich mich unterhalten will, geh ich in eine Kneipe und nicht ins Kino – basta!
Bei manchen Filmen rechnet man ja sowieso schon mit einem größeren Lärmpegel als bei anderen (obwohl diese Pauschalisierungen nicht immer zutreffen) und die Befürchtungen, die bei den Vorgängern von Smaragdgrün nicht zutrafen, haben sich beim Abschluss der Trilogie dieses Mal voll bewahrheitet.
Und zwar in Form von ein paar leicht gestört erscheinende Teenies im gut gefüllten Saal, die laut die Geschehnisse auf der Leinwand kommentieren, manisch auf ihrem Sitz hin und her hüpfen und mir mit ihrer lauten Lache ehrlich gesagt auch ein wenig Angst gemacht haben, vor allem das Mädel in der Reihe schräg vor mir.
Mädels, ich weiß, daß die Pubertät eine schwierige Zeit sein kann und daß man da, gerade wenn es um Gefühle geht, auch mal sehr euphorisch wird…..aber reißt euch gefälligst in der Öffentlichkeit wenigstens ein bißchen zusammen, vor allem im Beisein von Menschen, die gerne die Filmdialoge und nicht Euer Gekreische/Gestöhne/Gekicher hören wollen!!!!!!

So, aber nun zu meinem Eindruck vom Film.
Ich hatte im Vorfeld einige Verrisse gelesen und mich ein wenig auf einen total schrecklichen Film eingestellt. Zum Glück empfand ich ‚Smaragdgrün‘ aber gar nicht als schrecklich, sondern eigentlich genauso süß wie die Vorgänger.
Natürlich ziehen sich manche Dinge, die ich schon bei Rubinrot beklaggt hatte, auch durch diesen Teil, vor allem das unenglische Flair der Herren der Loge, aber die vielen Drehtage an Originalschauplätzen (u.a. London und Schottland) hat dem Film wirklich gut getan und das Gefühl einer Lichtprobe in Halle 5 der Babelsberger Filmstudios anzuschauen, kam dieses Mal wenig bis gar nicht bei mir auf.
Den Schauspielern merkt man auch an, daß sie älter geworden und ihre schauspielerischen Fähigkeiten erweitert haben, denn die Dialoge klingen weit weniger gestelzt und überspielt wie noch im ersten Film.
Und nach wie vor stimmt die Chemie zwischen Jannis Niewöhner und Maria Ehrich, denen ich das verknallte Paar einfach immer abnehme. Was mir etwas zu schnell ging, war die Wandlung von Cousine Charlotte (Laura Berlin), die in gefühlten 30 Sekunden vom Feind zum Verbündeten wird.
Großartig wie immer waren Kostja Ullmann als Geist James, Katharina Thalbach als Tante Maddie und Johannes Silberschneider als Butler Mr. Bernhard.
Leicht überzeichnet beziehungsweise einfach nur schmierig und an der Grenze zum Widerlichen spielte einmal mehr Peter Simonischek als Graf von Saint German, Johannes von Matuschka als Mr. Mr. Whitman und Butz Ulrich Buse als Faktotum des Grafen.
Änderungen im Vergleich zum Buch sind mir nicht großartig aufgefallen, bis auf das Ende, aber es ist auch schon ewig her, seit ich die Romane von Kerstin Gier gelesen habe.
Etwas überzogen fand ich auch den schwarzen Kampfanzug von Gwen, aber alles in allem hat er mich nicht weiter gestört und es war schön noch ein letztes Mal in das Edelstein-Universum abtauchen zu können, bei der ein Teeniemädchen unangefochten die Heldin bleibt und sich nicht von ihrem männlichen Gegenpart verdrängen läßt.
Für mich ist „Smaragdgrün“ ein gelungener Abschluss einer unterhaltsamen, deutschen Teenie-Fantasy-Trilogie, die ich an verregneten Tagen sicher noch das ein oder andere Mal hervorkramen und anschauen werde!

Der Trailer zum Film:

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2 Antworten zu Smaragdgrün

  1. Katja Kühnemundt schreibt:

    IGOOOOOR und der Klub der Pedobären! Das Sequel der Edelstein-Trilogie – ab Juni 2017 in deinem Kino! x’D

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  2. Herba schreibt:

    @Katja: Aber nur wenn das Mädel, das schräg vor mir saß auch wieder mit dabei ist ;)))

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