4 Könige

Weihnachten, das Fest der Liebe und Familie, ist für die vier Jugendlichen Alex (Paula Beer), Lara (Jella Haase), Timo (Jannis Niewöhner) und Fedja (Moritz Leu) kein Fest, das sie gerne feiern.
Zu groß sind die familiären Konflikte.
Doch in diesem Jahr sind alle Vier kurz vor den Feiertagen in eine Jugendpsychiatrie eingewiesen worden und müssen sich jetzt unter Anleitung des Psychiater Dr. Wolf (Clemens Schick) miteinander arrangieren.
Sie verbringen ein Weihnachtsfest miteinander, das sie so schnell nicht vergessen werden…

Wer meinen Blog aufmerksam liest, weiß, daß ich kein großer Fan von deutschen Filmen bin.
Aber ab und zu probiere ich es mal wieder mit einem aus und über „4 Könige“ hatte ich so viel Gutes gelesen, daß ich sogar ins Kino wollte.Leider war ich zu langsam und so wanderte nun die DVD kurz nach Erscheinen in meinen Player.
Der Film ist sehr auf das Wesentliche reduziert. Die Farbgebung ist eher kühl, weiße Krankenhauswände, graue Flure, winterliche Außenwelt und gedeckte Kostümfarben.
Auch Musik wird nur ganz vereinzelt eingesetzt, in vielen Szenen ist mir die Hintergrundstille sehr stark aufgefallen, die darauf setzt, daß die Schauspieler Gefühle erzeugen, die auch ohne verstärkende Geräuschkulisse wirken.
Tja und können die Schauspieler dieser Erwartung gerecht werden?
Ja, sie können!
Die vier Jungschauspieler, die die Teenies spielen, sind alle wirklich gut. Man nimmt jedem einzelnen die junge Seele, die sich quält ab. Vor allem Jannis Niewöhner als Timo entwickelt so eine großartige Intensität, daß ich verstehen konnte, daß seine Mitmenschen Angst vor Timo haben.
Paula Beer wirkt als Alex so zerbrechlich, das man sie einfach in den Arm nehmen will, genau wie Moritz Leu als Fedja, der sich quasi durch die erste Hälfte des Films durchzittert.
Jella Haase ist als Lara laut, unerzogen, nervig, aber irgendwie auch anrührend und alle Vier harmonieren hervorragend miteinander.
Clemens Schick als Psychiater, der fest an die Vier und daran, daß alles gut werden kann glaubt und fast so etwas wie einen väterlichen Freund verkörpert, hat mir in dieser Rolle auch wahnsinnig gut gefallen, weil ich ihn bis jetzt nur als harten Hund oder komischen Kautz kannte.
Schön fand ich auch, daß der Film nicht mit medizinischen Fachausdrücken um sich wirft. Keiner der Teenies bekommt einen Begriff wie manisch-depressiv oder Borderliner angeheftet, sondern die Schauspieler stellen Symptome dar, die mehr aussagen und zu berühren vermögen als das plakativste Medizinerjargon.
Und obwohl am Ende nicht alle geheilt nach Hause gehen, verbreitet der Film Hoffnung und Wärme und einfach ein positives Gefühl.
Daher würde ich sagen: Anschauen lohnt sich! Und: Endlich mal ein deutscher Film, der mir wirklich gefallen hat!

Der Trailer zum Film

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6 Antworten zu 4 Könige

  1. franziska-t schreibt:

    Ganz deiner Meinung. Es gibt ja wirklich wenig gute deutsche Filme – wahrscheinlich gibt es richtig viele gute deutsche Filme, die laufen dann aber nur für 3 Wochen in EINEM Berliner Kino – aber der gehört definitiv dazu.

    (Auf die übliche Schleichwerbung verzichte ich an dieser Stelle. Du weißt ja wo mein Blog ist. 😉 )

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  2. Herba schreibt:

    @franziska-t: Ja, da haben alle Verantwortlichen ganz viel richtig gemacht und vor allem großartige Schauspieler gecasted

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  3. DoomKitty schreibt:

    Ich lehne deutsche Filme ja im Normalfall kategorisch ab. Aber den werde ich mir vllt wirklich mal zu Gemüte führen, danke für den Tipp 🙂

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  4. DoomKitty schreibt:

    Der Film ist tatsächlich nicht schlecht, kann mich Herbas Meinung nur anschließen ^^

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