Nightingale (Originalversion)

 
Peter Snowden (David Oyelowo) ist Ende Dreißig, hat in der Armee gedient und lebt nun mit seiner Mutter zusammen, die er gerade umgebracht hat, wie er in einem selbstgedrehten Video erklärt.
Erst glücklich über die neu gewonnenen Freiheit, die der Mord an seiner Mutter mit sich brachte, gerät Snowden schnell in eine Abwärtsspirale aus Unsicherheit, Schuld und Wahnsinn…

Nightingale“ (auf deutsch: „Nachtigall – There’s No Escaping Your Own Mind“) ist mal wieder einer der Filme, auf die ich durch mein Fangirlen aufmerksam geworden bin, den der verantwortliche Regisseur Elliott Lester hat 2014 mit einem meiner Lieblingsschauspieler den noch unveröffentlichten Film „Sleepwalker“ gedreht und daher war ich natürlich neugierig auf den preisgekröhnten Vorgängerfilm.
Der einzige Darsteller des Films ist übrigens auch ein alter Bekannter, spielte er doch in den ersten drei Staffeln von „Spooks“ mit.
Auf dem Papier sind Filme in denen nur eine einzige Person mitspielt, nicht wirklich mein Ding, aber Oyelowo schafft es mich von der ersten Minute an zu fesseln.
Er spielt Peter wirklich großartig, sowohl die relativ normalen Momente der isolierten Figur, als auch den zunehmenden Verfall seines Zustandes.
Und ich glaube das sorgte bei mir auch für die anhaltende Spannung beim Anschauen, denn als Zuschauer weiß man ganz genau, daß Peter nicht ewig vor seiner Umwelt verbergen kann, daß seine Mutter nicht mehr lebt und kann doch nicht wegschauen.
Vielmehr wartet man gebannt darauf wie und wann Peter die Situation, die komplett ausweglos ist, um die Ohren fliegt.
Die Ausstattung des Films wirkte auf mich etwas altmodisch, aber auch irgendwie passend und sie sorgt außerdem für kleine humorvolle Momente, zum Beispiel wenn Peter sich für ein Treffen mit einem alten Kameraden von der Army fein macht und schließlich aus Mangel an Auswahl in einem zu kurz gewordenen roten Anzug landet, in dem er etwas albern aussieht.
Allgemein kommt es immer wieder zu humorigen Einlagen, die aber auch die tiefe Verzweiflung unterstreichen, die Peter auf seinem einsamen Weg begleitet.
Für mich war Nightingale auf jeden Fall sehenswert und ich finde, daß die Auszeichnungen, die der Film bekommen hat durchaus verdient sind.

Der Trailer

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5 Antworten zu Nightingale (Originalversion)

  1. Servetus schreibt:

    I heard a radio interview about this film — apparently Oyelowo moved out of his family home while he was making it so as to avoid upsetting his wife and children.

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  2. suzy schreibt:

    Und auf die Leihliste 🙂 danke für den Tip!

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  3. Herba schreibt:

    @Serv: After watching this I totally understand why! Peter is a real creepy character, but also pitiful.

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  4. Herba schreibt:

    @Suzy: Immer gerne, Ich dachte mir, wenn ich vermutlich schon Sleepwalker erst zu Gesicht bekomme, wenn ich alt und grau bin (oder gar nicht), dann will ich wenigstens mal sehen, was der gute Mr. Lester sonst so fabriziert hat 🙂

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  5. Pingback: Sleepwalker (Originalversion) | Unkraut vergeht nicht….oder doch?

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